User:Tracker/Projekt 257/Kapitel 30

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Trackers Projekt 257: Kapiteln

  1. Das C-Serum (view) (talk)
  2. Emilys Entführung (view) (talk)
  3. Eves Flucht aus Connors Labor (view) (talk)
  4. Auf Rettungsmission (view) (talk)
  5. Die Roboterfabrik (view) (talk)
  6. In Dr. Andersons Gewalt (view) (talk)
  7. Der Roboterfriedhof (view) (talk)
  8. Ein mächtiger Verbündeter (view) (talk)
  9. Auf dem Weg zur Waffenkammer (view) (talk)
  10. Der Hackerangriff (view) (talk)
  11. Amoklauf der Lastenroboter (view) (talk)
  12. Hackerjagd (view) (talk)
  13. Kampf der Titanen (view) (talk)
  14. Dr. Andersons Labor (view) (talk)
  15. Gefangen in Dr. Andersons Zoo (view) (talk)
  16. Der Herr der Wölfe (view) (talk)
  17. Ausgesperrt (view) (talk)
  18. Im Labyrinth der Gnome (view) (talk)
  19. Der Auftrag (view) (talk)
  20. Angriff der Gnome (view) (talk)
  21. Der Schnüffler (view) (talk)
  22. Angriff der Vampirfledermäuse (view) (talk)
  23. Der Schöpfer (view) (talk)
  24. Lazarus Ende (view) (talk)
  25. Ausgeschaltet (view) (talk)
  26. Suggestion (view) (talk)
  27. Emilys zweites Ich (view) (talk)
  28. Im Land der Raptoren (view) (talk)
  29. Victor schlägt zurück (view) (talk)
  30. Die Doppelgängerin (view) (talk)
  31. ...
  32. ...
    Ein neuer Anfang
  33. ...
  34. ...
    Eine ungewisse Zukunft
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Kapitel 30

Die Doppelgängerin

Eve und Emily kämpften sich durch Andersons künstlichen Dschungel. Eve keuchte: „Es ist hoffnungslos. Hier kommen wir nie raus. Irgendwann werden uns diese Biester erwischen und dann sind wir erledigt.“

Emily fasste sie an der Hand und schaute sie traurig an.

Eve sagte: „Entschuldige Kleines, aber ich sehe einfach keinen Ausweg mehr. Der Comlink funktioniert nicht. Ich kann Bill nicht erreichen. Anscheinend ist diese Ebene elektronisch abgeschirmt. Wir sind hier unten gefangen und auf Andersons Gnade angewiesen.

Plötzlich schloss Emily die Augen und deutete nach links. „Da vorne ist irgendetwas. Ein Mensch! Er hat Angst und schreckliche Schmerzen!“

Eve fragte: „Ein Mensch? Hier? Ist das vielleicht jemand aus Jacksons Team? Kannst du noch weitere Überlebende ausmachen?“

Emily konzentrierte sich: „Nein, er ist allein. Es ist Jackson und er hat furchtbare Angst. Angst vor dir!“ Entsetzt starrte Emily Eve an und wich vor ihr zurück: „Du hast ihn so zugerichtet!“

Eve erschrak zutiefst: „Emily, nein, bitte sieh mich nicht so an. Ich habe ihm bestimmt nichts getan. Ich war doch die ganze Zeit bei dir.“

Emily war verunsichert: „Du hast recht, aber seine Gedanken sind so realistisch. Ich verstehe das nicht!“

Eve entgegnete: „Komm mit, wir müssen ihm helfen. Er kann uns sicher erklären, was geschehen ist.“

Emily antwortete: „Warte! Da ist noch etwas! Eine gefährliche Kreatur befindet sich in seiner Nähe. Sie scheint menschlich zu sein, ist aber so aggressiv wie ein Raubtier. Sie belauert ihn.“

Eve hatte genug gehört. Sie wollte den Mann unbedingt retten und spurtete los.

Emily rief: „Eve, warte auf mich, ich bin nicht so schnell wie du.“ Sie rannte hinter Eve her. Zweige und Sträucher schlugen ihr ins Gesicht.

Eve erreichte die Lichtung als Erste. Sie stand vor einer von Moos und Schlingpflanzen überwucherten Felswand mit einer künstlichen Höhle. Vor dem Eingang lag Jackson. Seine Kleidung war zerfetzt. Sein Gesicht und sein Körper waren voller Blut und von tiefen Kratzspuren gezeichnet. Eve bückte sich und wollte ihm helfen aber er schrie: „Nein! Nicht du! Geh weg! Lass mich in Ruhe!“. Rückwärts in die Höhle kriechend versuchte er zu entkommen.“

Eve war bestürzt: „Was haben Sie? Ich will ihnen doch nur helfen!“

Er stöhnte: „Reicht es nicht, was du mir angetan hast? Willst du mich noch mehr quälen? Komm nur her! Ich habe keine Angst vor dir!“ Todesmutig zog er ein Kampfmesser aus seinem Stiefel und ballte seine Hände zu Fäusten.

Eve wusste nicht, was sie tun sollte. Jackson meinte es ernst, das konnte sie spüren, aber wenn sie ihm nicht half, würde er verbluten.

Atemlos erreichte Emily die Lichtung. Eine dunkle Gestalt packte sie brutal von hinten und hielt sie fest mit eisernem Griff.

Jackson stammelte entsetzt: „Euch gibt’s zweimal?“

Eve wirbelte herum und war fassungslos. Sie sah in ihr Ebenbild. Die gleiche Figur, das gleiche Gesicht, die gleichen roten Haare. Ihre Doppelgängerin trug einen engen, schwarzen Kunstlederanzug und halblange Handschuhe. Ihre Augen waren hinter einer tiefschwarzen Sonnenbrille verborgen. Sie sah zwar genauso aus wie Eve, war aber viel wilder und aggressiver als sie. Eine bösartige Aura schlug ihr entgegen.

Die Doppelgängerin grinste arrogant und sagte mit höhnischer Stimme: „Hallo Eve, das ist doch dein Name oder?“

Eve stammelte: „Ich… ich weiß nicht, wer ich bin. Wer bist du? Lass sofort Emily los!“

Die Kreatur zischte hochmütig: „Oh, vielleicht kann ich helfen. Ich bin deine Schwester Cora. Erkennst du mich nicht?“

Eve sagte mit fester Stimme: „Nein! Du lügst! Was weißt du über mich? Sag schon!“

Cora fuhr hämisch fort: „Lass mich überlegen. Du bist ein Klon, ein unvollkommenes Experiment, eine Missgeburt. Such es dir aus.“

Eve schrie verzweifelt: „Das ist nicht wahr. Ich bin ein Mensch! Ein Mensch, hörst du?“

Cora grinste herablassend: „Arme, kleine Eve. Du glaubst mir nicht? Frag doch Dr. Anderson. Er hat dich erschaffen, so wie er mich erschaffen hat. Ich bin nur viel besser, viel stärker und viel schneller als du. Du bist nur genetischer Abfall. Soll ich es dir beweisen?“

Emily wimmerte: „Eve! Hilfe! Sie würgt mich. Ich bekomme keine Luft.“

Die Kreatur stieß Emily von sich und zischte: „Um dich kümmere ich mich später, mein Täubchen.“

Cora setzte ihre Sonnenbrille ab und Eve erstarrte. Leuchtende grüne Katzenaugen blickten sie an. Cora spreizte ihre Hände, fuhr ihre Krallen aus und grinste höhnisch: So etwas hast du nicht zu bieten, nicht wahr? Komm nur her! Bringen wir es zu Ende!

Lauernd umkreisten sie sich. Eve schlug nach ihr, aber Cora wich geschmeidig aus und zerkratzte ihr die Schulter. Eve schrie auf und versuchte es mit einem Fußtritt. Cora ergriff ihr Bein und zog ihr mit einem Fußfeger das andere weg. Eve schlug hart mit dem Rücken auf, kam aber sofort wieder auf die Beine und sprang Cora an. Aber Cora war darauf vorbereitet. Sie rammte ihr das Knie in den Magen, packte sie an den Haaren und versetzte ihr einen derben Schlag ins Gesicht. Eve lag benommen am Boden, würgte und schnappte nach Luft. Alles drehte sich. Sie war hilflos den Tritten dieser Kreatur ausgeliefert.

Cora triumphierte: „Lächerlich! Ist das alles, was du drauf hast? Jetzt gebe ich dir den Rest!“

Emily schrie verzweifelt: „Lass meine Freundin in Ruhe!“ Sie konzentrierte sich. Eine unsichtbare Kraft wirbelte die Kreatur durch die Luft und schmetterte sie gegen die Wand.

Wütend kam Cora wieder auf die Beine und fauchte: „Du Miststück! Das hast du nicht umsonst getan!“

Sie rannte auf Emily zu und versetzte ihr eine schallende Ohrfeige. Sie fauchte Emily an: „Wenn Anderson dich nicht lebend wollte, wärst du jetzt tot!“.

Emily lag weinend am Boden und Eve kam taumelnd wieder auf die Beine.

Cora drehte sich um und sagte verächtlich: „Du bist erledigt! Sieh dich nur an. Ich hätte mehr von dir erwartet!“ Eve hatte keine Chance. Die Kreatur spielte mit ihr und trieb sie hilflos vor sich her. Krallenhiebe erwischten sie am Bauch, am Arm und an der Hüfte. Eve wich in den Schutz der Höhle zurück. Cora leckte sich genüsslich das Blut von den Krallen und stellte ihr nach. Sie zischte höhnisch: „Das nützt dir nichts! Katzen können auch im Dunkeln sehen. Schon vergessen?“ Sie fixierte Eve mit ihren leuchtenden, grünen Augen wie ein Raubtier. Eve stand mit dem Rücken zur Wand und starrte hilflos in ihr böses Ebenbild. Cora schmiegte ihren Körper an sie, leckte begierig das Blut von ihrer Wange und gab ihr teuflisch grinsend einen Kuss. Eve wandte sich angewidert ab, war aber zu schwach, sich zu wehren. Eve keuchte. Sie war am Ende ihrer Kräfte, während Cora noch frisch war. Cora lächelte boshaft, fuhr ihre Krallen aus und fauchte: „Zeit zum Sterben!“

Jackson hatte den Kampf der beiden mitverfolgt und sich für Eve entschieden. Mit letzter Kraft rappelte er sich auf und rammte Cora sein Messer in den Rücken. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie heulte auf, fuhr herum und versetzte Jackson einen tödlichen Schlag mit den Krallen. Schwer stürzte er zu Boden. Eve ergriff ihre Chance. Sie riss Cora das Messer aus dem Rücken und stach mehrfach zu. Cora starrte sie entsetzt an und rief: „Schwester! Nein!“. Blut quoll aus ihrem Mund. Ihr Blick wurde ausdruckslos. Sterbend brach sie zusammen. Eve taumelte zu Jackson, der ebenfalls im Sterben lag. Eve hatte Tränen in den Augen. Sie sagte: „Danke, sie haben mir das Leben gerettet.“ Jackson atmete schwer und sagte leise: „Tut mir leid, dass ich Sie für ein Monster gehalten habe.“ Eve fragte: „Wo sind Ihre Männer?“ Jackson hauchte: „Alle tot. Von den Raptoren zerfleischt. Stoppen Sie Anderson. Sorgen Sie dafür, dass unser Tod nicht umsonst war.“ Sein Kopf kippte zur Seite. Jackson war tot. Eve hielt seine reglose Hand und sagte leise: „Versprochen!“


Sie stand auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. Eve wurde wütend. Sie würde Anderson töten, das schwor sie sich. Aber irgendwie mussten sie aus diesem Zoo raus. Plötzlich kam ihr ein rettender Gedanke. Abwegig zwar, aber es könnte funktionieren. In der Höhle war es fast dunkel. Mit etwas Glück hatte Anderson von Coras Tod noch nichts bemerkt. Cora sah aus wie sie. Auch Jackson hatte sie mit ihr verwechselt. Cora sollte sie töten und Emily zurückbringen. Wenn sie Anderson täuschen konnte, würde er sie beide aus seinem Zoo herauslassen und das würde sein Todesurteil sein.

Sie lief zu der toten Cora, entkleidete sie und zog ihren Lederanzug an. Die halblangen Handschuhe gefielen ihr und die Sonnenbrille würde ihre Augen vor Anderson verbergen. Connors C-Serum war ein voller Erfolg. Obwohl Cora tot war, schlossen sich ihre Wunden. Auch Eves Wunden waren schon fast wieder verheilt. Sie untersuchte Coras Körper. Es war wirklich unglaublich. Cora hatte sogar die gleichen Muttermale wie sie. Sie unterschieden sich nur durch die Krallen und die katzenartigen Augen. Hatte Cora Recht? Waren sie beide Klone? Würde sie mutieren und genauso enden wie Cora? Bösartig, aggressiv mit krallenbewehrten Händen? Oder war sie das, was Cora sagte eine unvollkommenes Experiment, eine Missgeburt, genetischer Abfall?

Anderson kannte die Antwort. Sie würde ihn zwingen ihr die Wahrheit zu sagen und erst danach würde sie ihn töten. Er hatte den Tod mehr als verdient! Aber zunächst brauchte sie einen Beweis um Anderson zu täuschen. Sie schloss Coras Augen, ergriff ihre tote Klaue und zerkratzte damit Coras Gesicht. Dann nahm sie Jacksons Kampfmesser und trennte Cora mit einem wuchtigen Schlag den Kopf ab. Draußen vor der Höhle stand die total verängstigte Emily und war entsetzt über Eves Gedanken, aber sie verstand was Eve vorhatte und wusste, dass das ihre einzige Chance war, diesen Zoo lebend zu verlassen.

Eve sagte leise: „Komm rein, schieß deine Augen und sieh dich nicht um.“ Emily betrat die Höhle und Eve drückte sie an sich. Sie wollte ihr diesen grausigen Anblick ersparen.

Wie sollte sie Emily nur erklären, was sie vorhatte? Aber Emily kam ihr zuvor und sagte tapfer: „Ich weiß genau was du vorhast. Ich stelle mich bewusstlos um Anderson zu täuschen. Es ist unsere einzige Chance. Ich vertraue dir.“

Eve drückte sie fest ans sich und sagte: „Danke, Kleines.“

Eve setzte die Sonnenbrille auf, legte Emily über ihre Schulter, packte Coras abgetrennten Kopf an den Haaren und trat aus der Höhle. Sie machte ein böses Gesicht, fletschte die Zähne, hielt Coras Kopf oben und rief: „Anderson! Sieh her! Eve ist erledigt! Ich habe Emily! Lass mich hier raus!“

Aus einem Lautsprecher ertönte Andersons Stimme: „Das hast du gut gemacht. Geh in die Höhle. Ich öffne die Tür. Komm mit dem Fahrstuhl nach oben.“

Eve betrat die Höhle. Sie legte Coras Kopf neben ihren toten Körper und dachte: „Arme Cora!“. Es war nicht ihre Schuld. Anderson hatte sie zum Monster gemacht. Sie empfand Mitleid mit ihr.

Die Felswand glitt zur Seite und gab den Weg in einen langen Flur frei. Am Ende des Ganges war der Lastenaufzug. Die Türen waren geöffnet. Eve trug Emily auf den Armen und ging langsam auf den Fahrstuhl zu. Sie dachte an Jackson und all die anderen Opfer, die Anderson auf dem Gewissen hatte und kochte vor Wut.

Sie betrat den Lastenaufzug und die Türen schlossen sich. Die Fahrt ging nach oben.



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