Oni2 talk:The Hasegawa Journal
I'm gonna hit two birds with one stone here - sorry birds - practicing my translation skill and actually reading TheCreatures' works. This isn't a word by word translation. Some pieces needs rephrasing to sound good in another language. --paradox-01 (talk) 21:26, 24 July 2017 (CEST)
German translation
9. November 2009 -- James Hasegawa
-- Ich beginne dieses Buch auf Jamies Drängen hin. Sie will unsere Erinnerungen an einem sicheren Ort wissen. [Was auch immer das heißt, aber ich tu' ihr den Gefallen.] Wir werden es nur benutzen, wenn etwas Interessantes passiert. Es ist recht klein. Aber es wird schon ausreichen.
Heute war der schönste und zugleich nervenaufreibendste Tag meines Lebens. Jamie, meine Frau, hat unseren Sohn zur Welt gebracht. Muro. Obwohl die letzten Monate sehr beängstigend waren, hat er es geschafft unser ganzer beider Stolz und Freude zu sein.
Wir sind erst ein Jahr verheiratet und unsere Forschung beginnt das Interesse der Behörden zu wecken. Wir mussten in drei Monaten zwei mal umziehen. Zudem nehmen die Syndikatattacken immer weiter zu, was die Anzahl bewohnbarer Gebäude reduziert. Auf den Straßen häufen sich die Toten und Trümmer. Trotz allem hab ich für uns einen sicheren Ort gefunden, wo der Kleine aufwachsen kann. Jamie's Bruder ist Doktor der hiesigen Universität und geniest dort immensen Respekt. Er hat seine Beziehungen spielen lassen, um uns ein ein Apartment in der Nähe des Campus zu beschaffen.
Muro hat Wohnung sofort in Beschlag genommen. Der Kleine weint ständig, trotz Krippe. Wir mussten die Wände schalldicht machen, um die Nachbarn nicht zu verärgern. Alles in allem sind wir doch glücklich hier. Wenn da nur nicht meine ganze Arbeit wäre. Die Kartons stehen noch immer unausgepackt in den Regalen und Schränken. Das lässt mir einfach keine Ruhe.
30. November 2009 -- Jamie Hasegawa
-- Muro macht mich fertig. James und ich wechseln uns jetzt ab ihn des Nachts zu beruhigen aber es ist dennoch anstrengend. Er ist so ein lauter Bengel, so langsam mach ich mir Sorgen. Immer wenn Phillip ihn untersucht, sagt er, dass der Junge kerngesund ist. Er hat in den vergangenen Wochen soviel für uns getan. Das Apartment. Er kümmert sich um Muro. Und dann leiht er James auch noch seinen Wagen, wenn ich unseren Truck nehme. [Wir müssen uns irgendwann mal bei ihm revanchieren.]
Wie auch immer. Ich schreibe hier, weil wir ein Stück im Puzzel der Regierung gefunden haben. James kam von einem Interview zurück als er merkte, dass der Wald auf der anderen Seite der Stadt Teil des berüchtigten "Naturschutzgebietes" ist, das wir betreten wollten. Ich weiß nicht wie wir das übersehen konnten, aber ich glaube, wenn wir ein paar Bilder von dort, oder gar eine Probe bekommen können, wird das an gewaltiger Fortschritt sein. Ich will da so schnell wie möglich hin aber James sagt wir sollten warten bis es Sommer wird.
17. Juli 2010 -- Jamie Hasegawa
-- Muro hat heute sein erstes Wort gesagt. Ich legte ihn gerade Schlafen, als er mich geradewegs anblickte und "Papa" sagte, als ob es etwas furchtbar wichtiges wäre. James kann nicht aufhören darüber zu lachen. Wenn er nicht damit aufhört, werde ich ihm mit diesem Buch eins überziehen.
-- James H. -- Nein, wird sie nicht.
23. August 2010 -- James Hasegawa
-- Wir haben es nicht bis in den Wald geschafft. Jamie und ich saßen abfahrbereit im Truck mit der ganzen Ausrüstung, als es zu regnen anfing. Ich war dafür es auf einen anderen Tag zu verschieben, aber Jamie bestand darauf weiterzumachen. Also warfen wir uns die Regenmäntel über. Wir erreichten den Platz, den ich vorgehen hatte [ohne Probleme]. Wir griffen uns die Ausrüstung, tarnten den Truck, und wanderten [in den Wald]. Als wir den Zaun erreichten, war es ganz gut, dass es regnete. Statt eines Splättcherns konnten wir hören, wie die Regentropfen, die den Zaun trafen, ein Zischen von sich gaben. Er stand unter Strom. Es wird eine Weile dauern bis wir uns dafür etwas ausgedacht haben. Wenn der Zaun dauernd unter Strom steht, wie können wir da durch ohne [beim Versuch vielleicht] frittiert zu werden?
30. August 2010 -- James Hasegawa
-- Happy Birthday Jamie!
12. Oktober 2010 -- Jamie Hasegawa
-- Auch dir alles Gute, alter Mann.
9. November 2010 -- James Hasegawa
-- Muro's erster Geburtstag. Phillip hat es geschafft für ihn eine Torte zu ergattern. Wir hatten natürlich unsere eigene [aber nicht so eine schöne]. Er versuchte sie mit dem ganzen Gesicht zu essen... Wir werden Monate brauchen das Zeug aus dem Teppich zu kriegen. Wir sind dennoch glücklich, dass er einen normalen Geburtstag feiern konnte. - Im Licht der zunehmenden Syndikateattacken, erscheint nichts mehr selbstverständlich.
3. Dezember 2010 -- James Hasegawa
-- Wir fühlen uns sicher genug, um unsere alte Forschung wieder aufzunehmen. Leider sind die bisherigen Ergebnisse nur marginal. Ein Haufen Sackgassen und uneindeutige Hinweise. Ich weiß schon gar nicht mehr wie viele Zeitungsartikel bei uns an der Wand hängen, doch eins ist klar, sie wurde alle von der Regierung beeinflusst. Es gibt Artikel, die einfach keinen Sinn ergeben. Quellen ins Nirwana führen. Informationen die keiner Prüfung standhalten. Und doch, aus irgendeinem Grund haben wir beide das Gefühl, dass die Antworten jenseits dieses Zauns liegen. Dieser Zaun. Er ist der frustrierendste Faktor an dieser ganzen Unternehmung. Ich bin Biologe, kein Elektriker. Ich schlug vor ihn zu untertunneln, doch unsere Tests zeigten, dass er weit ins Erdreich geht. Darüber hinaus wird er jede Stunde kontrolliert, wodurch wir ihn nicht einfach zerschneiden können. Mir gehen die Ideen aus. ( // Argument getauscht für mehr Logik: einen elektrischen Zaun könnte man mit isolierten Handschuhen zerschneiden.)
10. Februar 2011 -- Jamie Hasegawa
-- James hat ein Plan, glaubt er zumindest. Er sagt es mir aber nicht. Er hat Angst, dass ich es versehentlich ausplaudere. Er sagt, mit genug Geduld werden wir nächsten Sommer es da rein schaffen. In der Zwischenzeit, konnte ich mit ein paar Freunden eine große Demo organisieren. Wenn wir genügen Leute aufstellen, kann die Regierung nicht anders als uns die Wahrheit zu sagen, sie MUSS es tun. Wir sind so dicht dran. Ich kann die Freiheit fast schon schmecken.
(sinnlose Kritzeleien)
2. Juni 2011 -- Jamie & Muro Hasegawa
-- Wie ihr sehen könnt, hat Muro das Journal gefunden. Er denkt wohl er ist jetzt an der Reihe einen Eintrag zumachen. Er ist so smart für ein Baby. Ich wette er wird genauso brillant wie sein Vater. Ich räume die Forschungsunterlagen an einen anderen Platz. Er scheint über wirklich alles drübermalen zu wollen. Meine Vorbereitungen für die Demo gehen gut voran. Zugleich platzen viele fast vor Tatendrang. Es ist schwierig sie unter Kontrolle zu halten. Es soll ein friedlicher Protestmarsch bleiben, keine Aufstand.
20. September 2012 -- James Hasegawa
-- Der letzte Eintrag ist nun über ein Jahr alt. Uns gehen die Seiten schneller aus als ich gedacht hätte. Muro's Kritzeleien füllen fast das halbe Buch. Jamie sagt, wir sollten ein Datapad benutzen. Ich bin mir da noch nicht so sicher. Wie auch immer -- Überraschung. Jamie ist wieder schwanger. Phillip machte den Ultraschall. Es wird ein Mädchen! Natürlich freuen wir uns wahnsinnig aber von jetzt an wir es auch nicht leichter. Wir werden in dem Apartment nicht länger bleiben können. Ich suche jetzt nach einem größerem oder sogar ein Haus. Ich schreibe diese Zeilen in einem Café. Jamie ist zuhause und kümmert sich um Muro. Ich kann es kaum glauben, er ist fast zwei. Im Wohnzimmer baut er wahre Städte mit seinen Bauklötzen. Jamie sagt, er wird mal Architekt, wenn er groß ist. Falls er jemals groß wird.
Das Syndikat wird aggressiver. Gestern haben sie einen Waffenhersteller gekillt. Im Gebäude waren alle tot und die Waffen haben sie natürlich mitgenommen. Die Polizei ist jetzt überall. Trotzdem fühlt sich hier keiner sicher. Wahrscheinlich weil sie bis Dato nichts gegen das Syndikate unternommen haben. Die neue Regierung ist zu sehr damit beschäftigt, sich selbst zu etablieren. Ihre Ressourcen sind anderweitig eingebunden. Das Budget der Polizei wurde auch gekürzt. Dadurch sind sie noch weniger gewappnet es mit der organisierten Verbrechen - sprich dem Syndikat - aufzunehmen.
3. November 2012 -- James Hasegawa
-- Ich habe meine Stelle an der Universität verloren. Meine Forschung füllt fast meinen ganzen Kopf. Da ist es passiert, ich hab es während des Unterrichts ausgeplaudert. Ein Student fragte, warum die Bäume hier im Naturschutzreservoir Verfärbungen aufwiesen. Ich hab ihm gesagt warum. Und erst nach dem Unterricht bemerkte ich, dass ich ihm nicht die staatlich vorgeschriebene Lüge gegeben hatte. Irgendjemand hat es dem Kollegium erzählt. Ich konnte gar nicht so schnell gucken wie ich vor das Direktorium zittert wurde. Ich bin jetzt auf Jobsuche, um das Haus abzuzahlen.
Letztendlich hatten wir uns doch für ein Haus entschieden. Es ist eher ein Häuschen hinter dem Businessdistrikt. Es hat zwei Etagen. Die Schlafzimmer sind oben, alles andere im Erdgeschoss. Jamie will es grün malern, noch ist es in einem dunklen Honigton. Ich hasse es ihr etwas abzuschlagen. Aber im Moment haben wir einfach nicht das Geld dafür. Vielleicht später, wenn ich ein Job habe.
Jamie's Demo ist endlich so weit zu beginnen. Sie hat es geschafft, die gewaltbereiten Demonstranten zu beruhigen. Alles ist vorbereitet. Ich bin mir nicht sicher ob sie selbst mitmacht, wo doch das Baby unterwegs ist. Aber sie besteht drauf. Ich hoffe sie hat es wirklich geschafft, alle Querulanten rauszuhalten.
21. Dezember 2012 -- James Hasegawa
-- Heute ist Jamie's Demo. Sie marschieren auf der Hauptstraße bis zum Gericht. Ich hoffe alles geht gut. Ich sitze zuhause und beobachte das Ganze im TV. Währenddessen sind Onkel Kerr und Muro draußen zum spielen. Ich hab Kerr gesagt, dass -- (wilde Linien auf dem Papier)
Es ist alles schief gelaufen. Jamie's Demo ist außer Kontrolle. Die Gewaltbereiten haben ihre eigene Demo gestartet. Nur dass es eben keine Demo mehr ist. Es ist ein gottverdammter Aufstand. Sie haben Autos angezündet und sogar einen Polizisten zu Tode geprügelt. Sie sind durch die Stadt gewalzt, haben alles und jeden kurz und klein geschlagen, der sich in ihren Weg stellte. Die Welt-Koalitionsregierung griff hart durch. Ihre vor kurzem gegründete TCTF bildete die Sperrspitze der Attacke. Sie haben nicht einmal versucht die Leute auf der Straße einzuordnen. Ich schickten einfach die Panzer... Rollende Festungen mit PSP. Die Menschen flogen wie Puppen durch die Luft. Und die, die nicht umgeworfen wurden, verbrannten. Ich hab keine Ahnung, wo sie ist. Sie und das Baby... Oh Gott, ich hoffe sie sind Okay. Ich hab versucht sie anzurufen, aber ihr Telefon ist ausgeschaltet. Vielleicht ist sie von der Straße runter, bevor die Panzer auftauchten. Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich... Ich gehe jetzt raus. Ich muss sie finden.
22. Dezember 2012 -- Phillip Kerr
-- Das nenn' ich mal ein Journal. Doch entschuldigt, dass ich hier reinschreiben muss. Es ist eine Rückversicherung da ihr beiden immer noch verschwunden seid. Ich hab Muro diesen Morgen heimgebracht, aber niemand war hier. Ich sah den braunen Lederfetzen, und beschloss ihn auf zu machen. So fand ich das Journal.
Muro torkelte ins Wohnzimmer, um mit den Plüschtieren zu spielen. Er blockierte die Tür sobald sie offen war. Der Herd war noch an, also bin ich rüberhechtetet und hab ihn ausgestellt. Glücklicherweise, ist nichts in verbrannt. Ich hab ein paar Fenster geöffnet, um die Sachen runterzukühlen. Das Haus war dann wieder ziemlich schnell auf Normaltemperatur. Ich hab die Küche geputzt während er Cartoons geguckt hat. Als Muro etwas zu essen wollte, sind wir die Straße runter ins Lokal. Da wo ihr nie hingeht. Muro's Augen waren fast so groß wie die Pancakes, als sie dann auf dem Tisch standen. Er hat nur einen Halben geschafft. Ich hab den Rest gegessen. Jetzt schläft er auf der Couch.
Ich hab den ganzen Tag die Nachrichten auf dem Datapad verfolgt. Sie sortieren immer noch die Toten und Verwundeten. Es laufen Listen mit Namen über die Bildschirme. Bis jetzt war Jamie nicht dabei. Ich weiß du bist besorgt, James, aber du darfst nicht zu sehr darüber nachdenken. Wie ein Irrer auf der Straße rumzulaufen, wird nichts bringen. Halt den Kopf hoch. Sie wird deine Frisur noch aus einer Meile Entfernung erkennen. Und Jamie, halte durch, wo auch immer du bist. James findet dich.
Ich schreibe als ob ihr dies hier lesen könnt. Nicht besonders akademisch für einen Professor, oder? Wie auch immer, ich halte das Journal auf dem neusten Stand in eurer Abwesenheit. Ich glaube ich werd es für euch in ein Datapad scannen. Es würde das Problem der begrenzten Seiten beseitigen. Datapads sind ziemlich günstig für mich. Die Universität versorgt mich mit diesem Zeug recht gut. Nehmt es einfach als ein vorzeitiges Neujahrsgeschenk.
-- Ende der gescannten Bilder. Wechsel zum Textverarbeitungsmodus.--
23. Dezember 2012 -- Jamie Hasegawa
-- In der ganzer Stadt regnete es, durchweichte unsere Sachen und Schilder. Ich sah mich um. Hunderte von Menschen hielten ihre Papierschilder hoch und marschierten in diesem halb-organisierten Chaos hinter mir. Meine engsten Freunde liefen links und rechts von mir. Wir trugen gemeinsam ein großes Banner, dass ich den Tag zuvor gemacht hatte.
Vor uns waren auch Demonstranten. Die Polizei war entlang des Gehwegs aufgestellt. Die jungen Männer standen starr, sichtlich irritiert von den vielen Menschen, die unter diesem Regime aufschrien. Das Dunkelgrau ihrer Uniformen verschmolz mit den Gehwegen und Betonwänden der Gebäude zu einer bedrückenden Szenerie. Unsere Schilder und Outfits waren dagegen in hellen Farben. Die Leute dieser Stadt trugen für gewöhnlich eintönige Sachen, um nicht aufzufallen, aber heute wollten wir gesehen werden.
Nach zehn, immergleichen Blöcken dieser grauen Straßen betraten wir offene Grün, das vor dem Gericht lag. Langsam. Zögernd. Ein Gesang keimte hinter uns auf, und meine Freunde stimmten mit ein. Ich machte bei den Refrains mit, ansonsten zog ich es vor schweigend zu marschieren. Wir hatten beinahe das Gericht erreicht. Die Leute begannen sich aufzuteilen jetzt wo wir nicht mehr durch die Straßen eingeengt wurden. Ich bremste alle für einen vollständigen Halt. Die Masse fächerte sich um mich auf. Der Gesang wurde lauter.
Aber dann hörte ich Explosionen hinter mir. Ich wirbelte herum doch durch das Getümmel konnte ich nichts erkennen. Der Regen machte sein Übriges. Also kämpfte ich mich durch, um mehr zu sehen. Endlich stolperte durch das Ende der Masse und sah den Grund für den Lärm.
Ein Mob strömte aus einer Straße. Parallel zu der, die wir lang marschiert sind. Sie trugen Knüppel, Fackeln und alles andere womit sie Schaden anrichten konnten. Rauch stieg hinter ihnen auf. Ich sah wie explosive Brandsätze durch Fenster flogen und Wohnungen in Flammen aufgingen. Die Polizei reagierte schnell. Sie rannten von ihren Stationen los auf die Straße und versuchten den Aufstand zu niederzuschlagen. Sie mähten sie nieder. Ich hastete zurück durch die Menge, allen sagend sie sollten abhauen, irgendwo zu sein außen hier. Doch als ich zur Spitze durchdrang, war es bereits zu spät. Eine Reihe Panzer rollte von der Rückseite des Gerichts heran. Sie eröffneten das Feuer auf uns.
1. Januar 2013 -- James Hasegawa
-- Jamie erholt sich ziemlich schnell gut von diesem Aufstand. Sie hat Verbrennungen auf Schulter, Nacken und Gesicht. Aber Phillip hat sie wieder gut zusammengeflickt. Er meint es werden auch kaum Narben zurückbleiben. Leider scheint er jetzt extrem viel zu tun zu haben. Er kümmert sich auch noch um andere Verletzte des Aufstandes. Die öffentlichen Kliniken nehmen keine Patienten auf, die im Friedensprotest beteilige waren. Also kümmert er sich um einige Patienten in nicht-offiziellen Einrichtungen.
Es gibt immer noch Kämpfe auf den Straßen trotz der Panzer, die die WKG rumfahren lässt. Es sieht so aus als hätte das Syndikat ein Interesse an diesen Unruhen. Sie unterstützen die Aufständischen mit ihren eigenen Männern und Waffen. Es wurde so schlimm, dass ich mir sogar selbst eine Kanone zulegte. Natürlich keine Legale. Die Regierung würde es Zivilisten selbst in ruhigen Zeiten nicht gestatten Feuerwaffen zu tragen. Ich hab sie einem Syndikatmitglied abgekauft.
Außerdem, ich hab endlich eine Lösung für den Zaun ausgearbeitet. Es gibt für den August terminierte Wartungsarbeiten. Sie werden die Stromzufuhr eine Stunde pro Tag einer Woche abschalten, damit das Reparaturteam arbeiten kann. Die Kabel sind nicht das Problem. Ein paar Schnapper hier. Ein paar Lötungen da. Das wird genügen. Die echte Herausforderung wird es sei an den Wachleute vorbeizukommen, die uns sicherlich melden würden. Aber die gescheite Benutzung von ein paar Nebelbomben sollte das schon richten.
7. März 2013 -- Jamie Hasegawa
-- Mir kommen die Tränen vor Lachen, ich kann kaum schreiben. Muro fragte mich "warum dein Bauch dick" und da erzählte ich ihm, dass ich seine kleine Schwester in mich trug. Mai tritt seit Neustem. Also ließ ich es Muro fühlen. Als er merkte, dass sie da wirklich drin war, bekam er Augen so groß wie Untertassen. Dann schaute er auf mein Bauchnabel, um sie zu sehen. Konnte er aber nicht. Er sah zu mir auf und fragte "Es ist dunkel da drin. Braucht sie kein Nachtlicht?" Seine Augen spiegelten Besorgnis wider. Ich glaube ich überlass es James ihm das zu erklären. Ich brauch jetzt etwas Ruhe.
12. April 2013 -- James Hasegawa
-- Bin gerade in der Klinik und warte auf die Geburt meines zweiten Kindes. Jamie ging am Abend ins Krankenhaus, gleich nachdem wir Muro zu Bett brachten. Wir sind hier so schnell wie möglich hin. Die Schwestern schoben sie gleich in die Entbindungsstation. Wir hielten Augenkontakt solange wie möglich aber die Klinik erlaubt es den Vätern heutzutage nicht bei der Geburt anwesend zu sein. Also sitze ich hier in der Lobby. Ich werd besser Phillip anrufen und ihn fragen, ob er Muro beaufsichtigt, solange ich hier bin.
13. April 2013 -- James Hasegawa
-- Ich bin überglücklich. Jamie hat unser zweites Kind zur Welt gebracht! Sie gab ihr den Namen Mai. Ich bin erleichter, dass sie vollkommen gesund ist, wo wir doch so viel Stress in den vergangenen Monaten hatten.
Jamie hingegen ist noch viel zu schwach um nach Hause zu gehen. Die Ärzte sagen mir den genauen Grund nicht, nur dass sie noch bleiben muss. Das ist frustrierend. Aber daran kann ich nichts ändern.
In der Zwischenzeit half mir Muro Mai's Zimmer den letzten Schliff zu geben. Er hat mich ständig daran erinnert, ihr an Nachtlicht und ein Baby-Mobile anzubringen. Er hat es sogar fertig gebracht lang genug still zu sitzen, um von mir, Jamie, Kerr und sich selbst Portraits zu malen. Ich half ihm sie an die Wand zu kleben. Er ging auch mal ein Schritt zurück, um mit seinem Daumen Maß zu nehmen. Er wollte sicherstellen, dass alles gerade hing.
20. April 2013 -- James Hasegawa
-- Hey, Jamie ist wieder zuhause. Sie war kränklich seit Mai's Geburt. Sie lag stets im Bett und hat nicht viel gegessen. Ich mach mir ziemliche Sorgen um sie. Muro geht es ebenso. Ich lass es mir nicht anmerken, um ihn nicht noch weiter zu verunsichern. Wir haben die letzten Wochen viel Zeit miteinander verbracht seit Mami draußen ist. Ich hab mit ihm Origami geübt. Er ist jetzt davon besessen einen perfekten Schwan für Jamie zu falten. Der Küchentisch ist mit großen Papierschnipseln unserer Basteleien übersät. Aber er macht einfach immer weiter. Seine Entschlossenheit ist beeindruckend, selbst wenn er bereits älter wäre. Meine Kochkünste werden auch besser. Jetzt sind es nicht nur Waffeln sondern auch Mikrowellenteigtaschen.
Da sich Jamie nicht um Mai kümmern kann, hat Phillip für sie eine Amme gefunden. Ich bin ein wenig besorgt ihr meine noch so kleine Mai anzuvertrauen. Aber ich hab kaum eine andere Wahl. Immerhin ist sie eine nette junge Frau. Immer höflich zu mir und Muro. Und sie weiß irgendwie Mai ruhig zu halten. Wenn Mai schläft, geht sie zu Jamie - auch mal stundenlang. Ich denke Jamie tut es gut noch eine andere Frau um sich zu haben. Andererseits, seit Irene hier ist, ist Jamie sozusagen im Daueralarmzustand und wirft sogar Kissen nach mir, wenn ich mit Muro Marshmallow-Baseball spiele.
25. April 2013 -- James Hasegawa
-- Jamie geht es wieder so gut, dass ich sie ruhigen Gewissens alleine lassen kann. Heute war ich mit Muro in seinem Lieblingslokal - nochmal danke an Phillip. Er bestellte einen Stapel Pancakes, der größer war als er selbst. Wir lieferten uns ein Wettessen, wer am meisten verdrücken konnte. Nachdem wir uns den Sirup aus dem Gesicht gewischt hatten, schlenderten wir zurück zum Auto - gingen dann aber doch noch ins Geschäft gegenüber.
Ich hatte es vergessen zu erwähnen, aber wie es aussieht, hab ich für meine Nachbarin, eine Floristin, gearbeitet. Sie leitet das Geschäft. Sie bezahlt gut und es ist sehr angenehm mit ihr zu arbeiten.
Wie auch immer, ich nahm Muro mit und er setzte sich in den Kopf mir bei dem Arrangieren der Pflanzen auf den Regalen zu helfen - nun ja, die, die er erreichen konnte. Das war jetzt nicht so eine gute Idee, aber er bestand darauf mir zu helfen. Also ließ ich ihn ein paar Rosen umpflanzen. Er liebt es sich die Hände dreckig zu machen. Er lacht dabei die ganze Zeit, trotz der stechenden Dornen.
Als wir zurück waren, tobten Jamie und Irena in der Küche. Sobald wir in der Tür waren, warf mir Jamie eine unheilvollen Blick zu scheuchte "die Männer" aus dem Weg rein ins Wohnzimmer. Ich lachte und sagte Muro, dass man Frauen besser in Ruhe lässt, wenn sie sich in der Küche streiten. Er schnappte sich die Fernbedienung. Ein Moment später war noch dem Footballmatch gefesselt.
3. Mai 2013 -- James Hasegawa
-- Die Zeit bis zum Mittag verging wie im Flug, aber irgendwie haben wir es doch geschaft die ganze Ausrüstung einzuladen. Ich überprüfte die Rucksäcke ein letztes mal um sicherzustellen, dass wir, wenn der Moment kam, alles Notwendige dabei hatten. Fläschchen und Tüten für Proben, Skalpelle, um besagte Proben zu schneiden, eine Kameradrohne, Notebooks, Datapad, Scanner, ein kleines Zelt und eine Zusammenstellung anderer kleiner Dinge. Jamie hatte im anderen Raum Immunisierungshypos vorbereitet. Als sie rauskam, streckte sie mir eins entgegen. Währenddessen strich sie sich mit der anderen Hand über eigene Einstichsstelle am rechten Arm. "Okay, Chef. Du bist am Zug. Ich will nicht, dass wie auf diesem Trip noch eine Erkältung einfangen." Sie zuckte ein wenig zusammen. Die Injektionen hinterließen in der Kehle einen unweigerlich sauren Nachgeschmack.
[...]
12. Mai 2013 - James Hasegawa
-- Audionachricht, verschlüsselt
-- Seit ich meine geliebte Jamie verloren habe, suche ich nach einem Grund, mein Überleben zu entschuldigen. Ihr Opfer muss eine Bedeutung haben oder die Tragädie wird mich umbringen. Jamie war Studentin bei mir. Sie war eine der besten. Es war auch offensichtlich, dass sie etwas Besonderes war. Ich habe mich sofort in sie verliebt. Jamie war politisch aktiv. Sie wusste, dass die Regierung die Fakten über die Umweltkrise vertuschte. Sie wollte Aufklärung, egal um welchen Preis. Jamie überzeugte mich, mit zu kämpfen. Wir wussten beide, dass es gefährlich war, aber wir waren jung und dachten, nichts kännte uns verletzten.
-- Ich vermisse sie so.
-- Wir hätten niemals die Stadt verlassen sollen. Aber wir wollten Beweise für das, was man geschehen ließ. Sie nannten es ein "Naturreservat". Es handelte sich um eine der kontaminierten Zonen - dreckige Geheimnisse, von der Regierung verschleiert. Wir wussten, dass die Reise dorthin uns als Staatsfeinde brandmarken würde. Wir dachten, wir kännten mit den Folgen umgehen, aber das, was passierte, war furchtbarer als alles, was wir uns vorgestellt hatten. Auf dem Weg in die Zone zog sich Jamie eine Wunde am Bein zu. Die Wunde infizierte sich fast sofort. Ich hatte noch nie so etwas gesehen. Sie starb in meinen Armen. Es gab nichts, was ich für sie tun konnte, außer ihre Schmerzen zu lindern.
-- Die Welt außerhalb der Atmosphären-Prozessoren ist giftig. Wenn nichts unternommen wird, werden wir alle untergehen. Jamies Tod war nicht umsonst. Ich werde etwas gegen den Alptraum, der sie getätet hat, unternehmen. Ihr Bruder wird mir helfen. Er vermisst sie genauso wie ich.
20. Mai 2013 -- James Hasegawa
-- Es ist nun der 8te Tage der Suche und wir haben noch immer niemanden gefunden der meine Forschung finanzieren will. Phillip hat sein kleines Labor in der Klinik, aber es ist einfach nicht für die Art an Experiementen ausgelegt, die wir durchführen. Nicht einmal BGI hat zugestimmt uns zu unterstützen und dass, wo doch jeder weiß, das sie unter den legal-operierenden Firmen die zwielichtigsten sind. Ich kann es nicht glauben... Ich denke tatsächlich darüber nach das Angebot des Sydikats anzunehmen. Ich hab die Visitenkarte an den Ecken schon ziemlich kaputtgespielt. Kerr denkt es ist die einzige Option aber ich befürchte sie wollen die Forschung über irgendwelche krumme Geschäfte zweckentfremden. Und was sage ich Muro? Er ist erst 4 und doch vermisst auch er Jamie. Seit sie gestorben ist, läuft er mir ständig nach. Wie würde er reagieren, wenn er rauskriegt, dass ich für die "Bösen" arbeiten?
10. Juni 2013 -- James Hasegawa
--Audio-zu-Text-Verschlüsselung aktiviert--
--Telefon klingelt--
"Ich wusste du würdest anrufen, Hasegawa. Wollen Sie jetzt echte Forschung betreiben?"
*Seufz* “Ja. Was sind Ihre Bedingungen?”
"Wir sehen das nicht so eng hier, Hasegawa. Bis auf die Sicherheitsvorschriften. Du wird ein vollausgestattetes Labor zu deiner Verfügung haben. Wir werden dir so viele Resourcen geben wie wir entbehren können. Sie werden in einem unserer abgesicherten Wohnkomplexe untergebracht. Ihre Kommunikation wird eingeschränkt sein. Aber Sie werden es trotzdem ziemlich komfortabel haben."
"Wann ziehe ich um?"
"Wir treffen uns wieder am gleichen Ort wie letztes Mal, in zehn Tagen. Wir werden bis dahin Ihr Labor fertig haben. Sie können sofort anfangen."
"Es muss vollständig für biologische--"
"Ich weiß was ich tue, Hasegawa. Kümmern Sie sich besser um Ihre Angelegenheiten."
"Was wollt ihr überhaupt mit meiner Forschung?"
"Wir wollen was Sie wollen. Heilung für eine sterbende Welt."
"Warum interesiert es euch die Umwelt zu schützen? Ich dachte das Syndicate wollte immer nur die WCG undergraben."
"Weit gefehlt, Hasegawa. Die WCG betrügt alle Menschen dieser Welt, und darum müssen sie verschwinden. Nur so kann die Welt gerettet werden. Und jetzt, wie ich schon sagte, kümmern Sie sich um Ihre angelegenheiten."
--Telefonat beendet--
"Hast du das alles mitbekommen, Phillip?"
"Jedes Wort. Willst du das immer noch durchziehen?"
"Wir haben ja keine andere Wahl mehr, oder?"
*Seufz* Wahrscheinlich--
--Ende der Verschlüsselung--