Talk:Restless Souls/Summary: Difference between revisions

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Xi hat dem Westen diplomatisch den Mittelfinger gezeigt: Klar, angedacht war der Besuch schon vorher. Aber nach Putin's Strafbefehl für Den Haag hätte Xi Putin wieder ausladen sollen. Damit zeigt Xi indirekt, dass China sich über alle internationalen Regeln hinwegsetzt, wenn sie es sich leisten können. Selenskyj sollte sich nicht allzu viele Hoffnungen machen. Xi's Priorität liegt bei Russland. (Ich hoffe die Positionierung gegen belarussische Atomraketen war keine verkappte Selbstdarstellung, sondern ein echtes Signal. Auch wenn man das jetzt nicht alles überbewerten sollte…)
Xi hat dem Westen diplomatisch den Mittelfinger gezeigt: Klar, angedacht war der Besuch schon vorher. Aber nach Putin's Strafbefehl für Den Haag hätte Xi Putin wieder ausladen sollen. Damit zeigt Xi indirekt, dass China sich über alle internationalen Regeln hinwegsetzt, wenn sie es sich leisten können. Selenskyj sollte sich nicht allzu viele Hoffnungen machen. Xi's Priorität liegt bei Russland. (Ich hoffe die Positionierung gegen belarussische Atomraketen war keine verkappte Selbstdarstellung, sondern ein echtes Signal. Auch wenn man das jetzt nicht alles überbewerten sollte…)


Wie eng doch "persönliche" und nukleare Abschreckung bei einander liegen können.
Wie aus dem Argument der persönlichen Abschreckung ein Argument zur Eindämmung missbräuchlicher nuklearer Abschreckung wurde. Das war so überraschend wie unangenehm:
<!--Der war schon länger auf der ToDo-Liste.-->Wie viel sind wir bereit für Putin's persönlichen Fall zu zahlen? Ich kann zwar mit dem [https://www.welt.de/debatte/kommentare/article244050973/Kriegsverbrechen-Russlands-Taeter-juristisch-zu-verfolgen-ist-nicht-nur-eine-Frage-der-Moral.html Argument der Abschreckung]<!--Welcher Diktator überlegt denn vor seinem Überfall, von dem er glaubt, dass er funktioniert, dass er dafür später verknackt wird?--> wenig anfangen, aber dafür ist Wergin's Beitrag aus einem anderen Grund sehr interessant. Angenommen, es gibt Szenarien, die Putin einer Auslieferung erheblich näherbringen. Sagen wir mal, die Ukraine müsste dafür die Krim zurückerobern. Wie viele tote ukrainische Soldaten sind wir, nein falsch, sind die Ukrainer selbst dafür bereit zu opfern. Kann man Leben so gegeneinander aufwiegen? 20.000, 100.000, 200.000? Bei aller Härte, die man gegenüber Russland auch sonst im Krieg zeigen sollte --- ist es das dann noch wert? Gibt es eine "Grenze" für unsere Unterstützung? Ein "es ist genug?" Wenn es nur nach unserem ethischen Gutdünken ginge, hätte man den Krieg den schon viel früher "abbrechen" müssen. Aber dann wären alles Erreichte, umsonst gewesen. ''Derjenige, der Waffen liefert, hat auch eine Verantwortung.'' So oder so ähnlich sagte mal Habermas. Klar, das meint er es anders. Aber man kann schlecht mittendrin mit der Unterstützung aufhören. Und je härter Putin's Niederlage ist, desto besser. Schließlich geht es um mehr als nur um Putin, die Krim oder die Ukraine. --- Manchmal müssen erst viele Soldaten sterben, bevor Pazifisten überhaupt die Chance haben, eine Nachkriegszeit möglichst lange mit Worten verteidigen zu können. So gesehen können sich unter Umständen Kriegsbefürworter und Pazifisten ergänzen.
<!--Der war schon länger auf der ToDo-Liste.-->Wie viel sind wir bereit für Putin's persönlichen Fall zu zahlen? Ich kann zwar mit dem [https://www.welt.de/debatte/kommentare/article244050973/Kriegsverbrechen-Russlands-Taeter-juristisch-zu-verfolgen-ist-nicht-nur-eine-Frage-der-Moral.html Argument der Abschreckung]<!--Welcher Diktator überlegt denn vor seinem Überfall, von dem er glaubt, dass er funktioniert, dass er dafür später verknackt wird?--> wenig anfangen, aber dafür ist Wergin's Beitrag aus einem anderen Grund sehr interessant. Angenommen, es gibt Szenarien, die Putin einer Auslieferung erheblich näherbringen. Sagen wir mal, die Ukraine müsste dafür die Krim zurückerobern. Wie viele tote ukrainische Soldaten sind wir, nein falsch, sind die Ukrainer selbst dafür bereit zu opfern. Kann man Leben so gegeneinander aufwiegen? 20.000, 100.000, 200.000? Bei aller Härte, die man gegenüber Russland auch sonst im Krieg zeigen sollte --- ist es das dann noch wert? Gibt es eine "Grenze" für unsere Unterstützung? Ein "es ist genug?" Wenn es nur nach unserem ethischen Gutdünken ginge, hätte man den Krieg den schon viel früher "abbrechen" müssen. Aber dann wären alles Erreichte, umsonst gewesen. ''Derjenige, der Waffen liefert, hat auch eine Verantwortung.'' So oder so ähnlich sagte mal Habermas. Klar, das meint er es anders. Aber man kann schlecht mittendrin mit der Unterstützung aufhören. Und je härter Putin's Niederlage ist, desto besser. Schließlich geht es um mehr als nur um Putin, die Krim oder die Ukraine. --- Manchmal müssen erst viele Soldaten sterben, bevor Pazifisten überhaupt die Chance haben, eine Nachkriegszeit möglichst lange mit Worten verteidigen zu können. So gesehen können sich unter Umständen Kriegsbefürworter und Pazifisten ergänzen.
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