8,023
edits
Paradox-01 (talk | contribs) mNo edit summary |
Paradox-01 (talk | contribs) mNo edit summary |
||
Line 53: | Line 53: | ||
Das Misstrauen wächst. | Das Misstrauen wächst. | ||
Privatwirtschaftliche Medien, der sensationsjagende Boulevard nicht der Rede wert, stehen unter Verdacht zu sehr aufs Geld zu schauen. Aufgebauscht oder gekaufte Stories, Clickbait mit Thumbnails und Headlines. Zeiten eines neuen Strukturwandels mit zusätzlichen Konkurrenzdruck von Influencern und Bloggern. Mit Print | Privatwirtschaftliche Medien, der sensationsjagende Boulevard nicht der Rede wert, stehen unter Verdacht zu sehr aufs Geld zu schauen. Aufgebauscht oder gekaufte Stories, Clickbait mit Thumbnails und Headlines. Zeiten eines neuen Strukturwandels mit zusätzlichen Konkurrenzdruck von Influencern und Bloggern. Mit Print war immer weniger Geld zu machen. Das Internet lockt mit kostenlosen Inhalten. Seit Jahren versucht der Qualitätsjournalismus für sich zu werben und Abo-Modelle anzubieten. | ||
Staatlich Medien, insbesondere die Anstalten des ÖRR, stehen unter Verdacht Schönfärberei für die Regierung zu betreiben. Lügenpresse. | Staatlich Medien, insbesondere die Anstalten des ÖRR, stehen unter Verdacht Schönfärberei für die Regierung zu betreiben. "Lügenpresse." | ||
{| class="wikitable" width="200" style="float:right; margin-left: 20px;" | {| class="wikitable" width="200" style="float:right; margin-left: 20px;" | ||
| | | | ||
Line 69: | Line 69: | ||
Währenddessen bietet das Internet auch noch der falschesten Information die Möglichkeit gelikt und geteilt zu werden. | Währenddessen bietet das Internet auch noch der falschesten Information die Möglichkeit gelikt und geteilt zu werden. | ||
Das Internet wurde zu Freund und Feind | Das Internet wurde zu Freund und Feind von Freiheit und Pluralismus. Demokratien scheinen auf dieses Problem nicht vorbereitet. | ||
Information kann Menschen zusammenbringen. Doch zu viel und ungesicherte Informationen überfordert und spaltet sie. | Information kann Menschen zusammenbringen. Doch zu viel und ungesicherte Informationen überfordert und spaltet sie. | ||
Line 87: | Line 87: | ||
[...] | [...] | ||
Diktatur: | |||
* Selbst ein von jeglicher Ideologie befreiter "wohlwollender Diktator" wäre nicht vor Fehlentscheidungen gefeit, da er die Realität in ihrer Gänze nicht wissen kann. | * Selbst ein von jeglicher Ideologie befreiter "wohlwollender Diktator" wäre nicht vor Fehlentscheidungen gefeit, da er die Realität in ihrer Gänze nicht wissen kann. | ||
Autokratie: | |||
* Autokratische Führer, die nach Festigung ihrer Macht streben, neigen zu Cliquenbildung. Sie umgeben sich mit Gleichgesinnten und Jasagern, sodass kritische aber notwendige Argumente Gefahr laufen nicht gehört zu werden. Je weniger kritische Berater involviert sind, desto weniger können Fehlentscheidungen korrigiert werden. Eine Demokratie kann eine Fehlentscheidung oder Fehlbesetzung durch den Machtwechsel von Parteien schneller korrigieren. | * Autokratische Führer, die nach Festigung ihrer Macht streben, neigen zu Cliquenbildung. Sie umgeben sich mit Gleichgesinnten und Jasagern, sodass kritische aber notwendige Argumente Gefahr laufen nicht gehört zu werden. Je weniger kritische Berater involviert sind, desto weniger können Fehlentscheidungen korrigiert werden. Eine Demokratie kann eine Fehlentscheidung oder Fehlbesetzung durch den Machtwechsel von Parteien schneller korrigieren. | ||
Demokratie: | |||
* Aufgrund langer Entscheidungsprozesse kann Demokratie auf Krisen manchmal nur schlecht reagieren. Mehr gesplittete Zuständigkeiten, Streit unter Koalitionspartner. Unterschwellige Interessenkonflikte und Machtkämpfe. Strategien müssen oft mit kürzeren Zeiträumen auskommen, da sich Machtverhältnisse und Personalien schneller ändern. In Nicht-Krisenzeit wird oft "von Meckern auf hohem Niveau" gesprochen. Dieser trail and error mode von Demokratie kann sowohl förderlich als auch lähmend wirken. | * Aufgrund langer Entscheidungsprozesse kann Demokratie auf Krisen manchmal nur schlecht reagieren. Mehr gesplittete Zuständigkeiten, Streit unter Koalitionspartner. Unterschwellige Interessenkonflikte und Machtkämpfe. Strategien müssen oft mit kürzeren Zeiträumen auskommen, da sich Machtverhältnisse und Personalien schneller ändern. In Nicht-Krisenzeit wird oft "von Meckern auf hohem Niveau" gesprochen. Dieser trail and error mode von Demokratie kann sowohl förderlich als auch lähmend wirken. | ||
** Direkt-demokratiesche Modelle kranken an dem fehlenden Expertentum durch die teilnehmenden Wähler. (Argument der dummen Masse.) Dieses Problem kann durch digitale [[wp:de:Delegated_Voting#Verwendung_von_Computern|Stimmenübertragung auf Vertrauenspersonen (delegated Voting)]] reduziert werden. Fehlt einem selber das Wissen, um zu entscheiden, kann man seine Stimme an jemanden weitergeben, der mehr Ahnung hat oder gar Experte ist. Gleichzeitig können [[wp:de:Quantennetzwerk|Quantennetzwerke]] die [[wp:de:Quantenschlüsselaustausch#Ein_Lauschangriff|Datensicherheit]] erhöhen und dazu beitragen Vertrauen und Akzeptanz für digitale Lösungen zu schaffen. Briefwahl wurde immer wieder unterstellt, dass sie unsicher sei. Während Fälschungen nicht ins Gewicht fallen, hätten Nachrichten auf Grundlage von Quantenphysik den charmanten Vorteil, dass sich nicht mitgelesen oder verändert werden können. Das macht die Technik zu einer guten Werbung für die Demokratie. Auch können Abstimmungen viel schneller stattfinden. | ** Direkt-demokratiesche Modelle kranken an dem fehlenden Expertentum durch die teilnehmenden Wähler. (Argument der dummen Masse.) Dieses Problem kann durch digitale [[wp:de:Delegated_Voting#Verwendung_von_Computern|Stimmenübertragung auf Vertrauenspersonen (delegated Voting)]] reduziert werden. Fehlt einem selber das Wissen, um zu entscheiden, kann man seine Stimme an jemanden weitergeben, der mehr Ahnung hat oder gar Experte ist. Gleichzeitig können [[wp:de:Quantennetzwerk|Quantennetzwerke]] die [[wp:de:Quantenschlüsselaustausch#Ein_Lauschangriff|Datensicherheit]] erhöhen und dazu beitragen Vertrauen und Akzeptanz für digitale Lösungen zu schaffen. Briefwahl wurde immer wieder unterstellt, dass sie unsicher sei. Während Fälschungen nicht ins Gewicht fallen, hätten Nachrichten auf Grundlage von Quantenphysik den charmanten Vorteil, dass sich nicht mitgelesen oder verändert werden können. Das macht die Technik zu einer guten Werbung für die Demokratie. Auch können Abstimmungen viel schneller stattfinden. | ||
Line 94: | Line 97: | ||
[...] | [...] | ||
Biokratie: | |||
* Aufgrund der technischen Elemente und dem verstärkten Fokus auf Ziele, die es umzusetzen gilt, trägt eine Biokratie Züge einer [[wp:de:Technokratie|Technokratie]]? Nein. '''Ein "technisches" "unsoziales" Bestimmen am einfachen Bürger vorbei durch oberste Experten soll es nicht geben.''' Vielmehr soll eine Biokratie jedem Einzelnen Fakten zur gesamten Umwelt und Expertenwissen zugänglich machen. Durch die umfassend demokratische Mitbestimmung durch die Bevölkerung sollen soziale Probleme unmöglich übersehen werden. Eine Biokratie will eine global gedachte, sich stets weiterentwickelnde sozialdemokratische, ökologische, Internet-, AI- und simulationsgestützte bürgerfreundliche "Technokratie" sein.<!-- (Ein "lebendes System"?)--> | * Aufgrund der technischen Elemente und dem verstärkten Fokus auf Ziele, die es umzusetzen gilt, trägt eine Biokratie Züge einer [[wp:de:Technokratie|Technokratie]]? Nein. '''Ein "technisches" "unsoziales" Bestimmen am einfachen Bürger vorbei durch oberste Experten soll es nicht geben.''' Vielmehr soll eine Biokratie jedem Einzelnen Fakten zur gesamten Umwelt und Expertenwissen zugänglich machen. Durch die umfassend demokratische Mitbestimmung durch die Bevölkerung sollen soziale Probleme unmöglich übersehen werden. Eine Biokratie will eine global gedachte, sich stets weiterentwickelnde sozialdemokratische, ökologische, Internet-, AI- und simulationsgestützte bürgerfreundliche "Technokratie" sein.<!-- (Ein "lebendes System"?)--> | ||
:: Die Auswirkungen von potentiellen Entscheidungen werden in Simulationen getestet. Je nach absehbarer Tragweite können Ergebnisse für alle Ebenen angefordert werden: Bezirksebene, Stadt/Land/Industriezone/Agrarzone/Naturzone, Bundesland, Nation, Region, Kontinent, Planet. | :: Die Auswirkungen von potentiellen Entscheidungen werden in Simulationen getestet. Je nach absehbarer Tragweite können Ergebnisse für alle Ebenen angefordert werden: Bezirksebene, Stadt/Land/Industriezone/Agrarzone/Naturzone, Bundesland, Nation, Region, Kontinent, Planet. | ||
Line 113: | Line 117: | ||
Das Internet mit seiner Netzwerkstruktur und Geschwindigkeit hat die Möglichkeit jegliche Staatsform in seiner Performance und Überlebensfähigkeit zu steigern. Es wird Zeit, dass auch demokratische Systeme davon profitieren. | Das Internet mit seiner Netzwerkstruktur und Geschwindigkeit hat die Möglichkeit jegliche Staatsform in seiner Performance und Überlebensfähigkeit zu steigern. Es wird Zeit, dass auch demokratische Systeme davon profitieren. | ||
---- | |||
2050, system merge: Wirtschaft und Gesellschaft einheitlich denken. | |||
"Chaotische" Systeme - wie Wetter und Clima - sind nicht gänzlich unberechenbar, sie sind aber dermaßen hochkomplex, dass ihre Simulationen immer nur begrenzte Prognosen zulassen. | |||
Die Grenzen des Möglichen werden stetig durch den technischen Fortschritt verschoben. | |||
Allgemein gestiegende Rechenpower, neue Prozessortypen (Memristisch, Photonisch, Quantenbasiert), ausgereifte/spezialisierte AI, vielfältige Sensoren auf Land und in der Stadt, Satellitennetzwerke, Quanteninternet. | |||
Die Welt ist ''heute'' so weit quantifizierbar und modellierbar, dass sogar ganze Gesellschaften simuliert werden können. | |||
Wie kann uns das nützen? Eine beliebte Frage in der Politik, besonderst in der Opposition, ist: "Wie wird das finanziert?" Wenn man schon nicht an der Macht ist, versucht man zumindest, auf echte oder vermeintliche Fehler hinzuweisen. Dieser Streit ist an sich gut, frisst aber auch viel Zeit. Oft genug sind Interessen ideologisch - oder eine Gruppe versucht sich schlicht auf Kosten einer anderen Gruppe zu bereichern. | |||
Ideologie ist oftmals eine Krücke: Da wo keine Fakten vorliegen, muss man eben hoffen (glauben), dass es funktioniert. | |||
Was nützt es eine Demokratie zu haben, wenn ihre Mitglied oft nicht die Informationen haben, vernünftige Entscheidungen zu treffen? | |||
Biokratie soll durch das Ansammeln, Auswerten, Bereitstellen und wiederum Weiterverarbeiten von Informationen jeglich Form von Ideologie reduzieren helfen. Monitoring und Fehlerkorrektur inklusive. | |||
Grundlage aller Entscheidungen sollte es sein ein möglichst genauen Ist-Zustand von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu kennen. | |||
Je genauer die Kenntnis über den Ist-Zustand (einschließlich der planetaren und nationalen [[wp:de:Planetare_Grenzen|Grenzen]]), desto genauer, effizienter und risikofreier können die Soll-Zustände erreicht werden. Politische Parteien werden über die Biokratie alle auf den gleichen Kenntnisstand gebraucht und müssen dann nur noch über die Priorisierung der Ziele streiten. Demagogen und radikale Populisten können durch Faktenchecks in Echtzeit ausgebremst werden. | |||
Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Welche Investitionen in die Infrastruktur sollten Priorität haben? Was soll in Pattsituationen passieren? Welche gesellschaftlichen Kurskorrekturen müsen des Weiteren vorgenommen werden? | |||
===Schrittweise Weiterentwicklung von Demokratie=== | ===Schrittweise Weiterentwicklung von Demokratie=== |
edits