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::: Zelenskyy's and the West's statements* changes nothing. Even if the taboo break happens. A nuclear attack will bring nothing but new problems. At the end of the day there is only one way to go. With brutal honest logic: if we allow nuclear blackmailing for one time, we allow it for all times. We must stop playing the "scare game". Nuclear weapons must be destroyed for our all future. The cold war must end. Live and let live. | ::: Zelenskyy's and the West's statements* changes nothing. Even if the taboo break happens. A nuclear attack will bring nothing but new problems. At the end of the day there is only one way to go. With brutal honest logic: if we allow nuclear blackmailing for one time, we allow it for all times. We must stop playing the "scare game". Nuclear weapons must be destroyed for our all future. The cold war must end. Live and let live. | ||
::: * This was an example of good communication: By saying we take Putin's threatening serious and don't turn away, Putin gets potentially demotivated from testing this out. If we would have said, "we don't believe you", it would leave Putin more probable to give us a "proof". So now the proof is unnecessary, it doesn't change our position. | ::: * This was an example of good communication: By saying we take Putin's threatening serious and don't turn away, Putin gets potentially demotivated from testing this out. If we would have said, "we don't believe you", it would leave Putin more probable to give us a "proof". So now the proof is unnecessary, it doesn't change our position. | ||
====Grauer Schwan==== | |||
Atomwaffenangriffe wurden von Precht und Lanz in ihrem Podcast diskutiert. Ein solcher Angriff ist kein völlig unerwartbarer schwarzer Schwan. Es kann immer etwas schiefgehen. So ist das Ereignis vielmehr ein grauer Schwan: es ist unwahrscheinlich, kann aber trotzdem passieren. Lanz meinte man sollte die Szenarien einfach mal durchgehen. Das reduziert auch die Angst die Putin als Waffe nutzt. Machen wir das doch mal: | |||
* Ein Abwurf einer Atombombe über der Ostsee bringt Putin militärisch absolut gar nichts. Außerdem läuft er Gefahr, dass der Fallout auf NATO-Gebiet runtergeht. Das könnte man indirekt als Angriff werten. Es könnten sich auch Schiffe in Reichweite des EMP befinden. Diese Szenario hätte hohe Kosten und ein (psychologisch) zweifelhaften bis keinen Nutzen. | |||
* Ähnlich der Abwurf über dem schwarzen Meer. Das könnte zusätzlich Getreidefrachter gefährden. Das wäre für die Propaganda im Kornkrieg desaströs. | |||
* Gemäß Kosten-Nutzen-Abwägung ist der Abwurf über ukranischem Gebiet zwecks EMP das wahrscheinlichste Szenario. Der Fallout würde erst einmal zu Fluchtbewegungen führen. Bei der desolaten Ausrüstung würden russische Soldaten das Gebiet ebenso betreten wollen. Der militärische Nutzen ist begrenzt. Die politischen Kosten wären für Russland grenzwertig. | |||
* Die Zerstörung einer Großstädt würde die totale Ächtung Russlands nach sich ziehen. China, Indien und Co. müssten sich von dem Massen mordenen Putin distanzieren. Die NATO würde von US-Militärs bereits angedeutet wahrscheinlich umfassend konventionell antworten. Der Tabubruch wäre zu beantworten. Die russische Militärdoktrin lässt Spielraum für Interpretationen für das, was als nächstes passieren könnte. Ein nuklearer Folgeangriff auf US-Einrichtungen würde dann den nuklearen Holocaust bedeuten. Diese Szenario ist für Putin eine Sackgasse, da er konventionell ja dann nicht mehr viel machen kann. | |||
====Sind wir im Krieg?==== | ====Sind wir im Krieg?==== | ||
In einigen Bereichen kann man von Krieg sprechen. "Konventionell" gesehen, sind wir es nicht. So lange keine NATO-Soldaten auf russische Soldaten schießen. Die Lieferung von Waffen ändert völkerrechtlich lediglich den Status von einer neutralen zu einer (parteiischen) [[wp:de:Kriegspartei|nichtkriegsführenden Partei]]. Da sich Putin nicht um das Völkerrecht schert, kann er ja selber festlegen, wo die rote Grenze liegt? | In einigen Bereichen kann man von Krieg sprechen. "Konventionell" gesehen, sind wir es nicht. So lange keine NATO-Soldaten auf russische Soldaten schießen. Die Lieferung von Waffen ändert völkerrechtlich lediglich den Status von einer neutralen zu einer (parteiischen) [[wp:de:Kriegspartei|nichtkriegsführenden Partei]]. Da sich Putin nicht um das Völkerrecht schert, kann er ja selber festlegen, wo die rote Grenze liegt? | ||
: Im Prinzip war es schon ein Fehler dieses Spiel mitzuspielen. Die Formulierung "Kampfpanzer nicht-westlicher Bauart" wirkt schon ziemlich spezifisch und damit verdächtig, als ob man sich hier etwas diktieren lassen hat. Die Angst als Kriegspartei zu gelten, spiegelt sich auch in den Ringtausch-Geschäften wieder. -- Die Ampel hat gut reagiert, in dem sie die Sanktionsschraube zunächst nur soweit angezogen hat, wie Deutschland die Sanktionen selbst durchhalten kann. Scholz betonte, dass er in erster Linie der Kanzler der Deutschen sei, von ihnen gewählt wurde und sich um ihre Anliegen kümmern muss. Realpolitisch beweist er das auch mit neuen Energieabkommen mit Saudi-Arabien und Co. -- Die Ringtausch-Geschäfte wirken wie vorgeschoben. Hier geht die geschworene Verantwortung wieder nahtlos in German Angst über. Als ob man jedwedes Restrisiko outsourcen wolle. Bloß nicht den schwarzen Peter zugeschoben bekommen. Wie war das noch mal mit Führung? "Mir nach, ich folge euch." Sollte Artikel 5 Anwendung finden, ist es ziemlich egal auf wen Putin zuerst mit dem Finger zeigt. Dabei hat ja Polen bereits über 200 T-72 Kampfpanzer an die Ukraine geliefert: diese sind sowjetischer Bauart, wurde aber | : Im Prinzip war es schon ein Fehler dieses Spiel mitzuspielen. Die Formulierung "Kampfpanzer nicht-westlicher Bauart" wirkt schon ziemlich spezifisch und damit verdächtig, als ob man sich hier etwas diktieren lassen hat. Die Angst als Kriegspartei zu gelten, spiegelt sich auch in den Ringtausch-Geschäften wieder. -- Die Ampel hat gut reagiert, in dem sie die Sanktionsschraube zunächst nur soweit angezogen hat, wie Deutschland die Sanktionen selbst durchhalten kann. Scholz betonte, dass er in erster Linie der Kanzler der Deutschen sei, von ihnen gewählt wurde und sich um ihre Anliegen kümmern muss. Realpolitisch beweist er das auch mit neuen Energieabkommen mit Saudi-Arabien und Co. -- Die Ringtausch-Geschäfte wirken wie vorgeschoben. Hier geht die geschworene Verantwortung wieder nahtlos in German Angst über. Als ob man jedwedes Restrisiko outsourcen wolle. Bloß nicht den schwarzen Peter zugeschoben bekommen. Wie war das noch mal mit Führung? "Mir nach, ich folge euch." Sollte Artikel 5 Anwendung finden, ist es ziemlich egal auf wen Putin zuerst mit dem Finger zeigt. Dabei hat ja Polen bereits über 200 T-72 Kampfpanzer an die Ukraine geliefert: diese sind sowjetischer Bauart, wurde aber mit NATO-Technik modernisiert. Die Festlegung auf "Kampfpanzer nicht-westlicher Bauart" und "Offensivwaffen" ist reine Willkür. Die spannende Frage ist von wem genau diese Formulierung stammt. | ||
Trotz der wichtigsten fehlenden "konventionellen" Komponente, ist es nachvollziehbar warum Lauterbach sagte "wir sind im Krieg mit Putin": | Trotz der wichtigsten fehlenden "konventionellen" Komponente, ist es nachvollziehbar warum Lauterbach sagte "wir sind im Krieg mit Putin": | ||
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Zusammengefasst: Wir sind Teil eines Krieges ["wir sind im Krieg"], ohne selbst "Kriegspartei" zu sein. Lauterbach's Formulierung lässt sich zwar gut begründen, ist aber so sehr verknappt und damit missverständlich, dass er insbesondere von seinen Parteigenossen einen Rüffel bekam. Zu groß war die Sorge, dass dies zu negativen Entwicklungen beitragen könnte. | Zusammengefasst: Wir sind Teil eines Krieges ["wir sind im Krieg"], ohne selbst "Kriegspartei" zu sein. Lauterbach's Formulierung lässt sich zwar gut begründen, ist aber so sehr verknappt und damit missverständlich, dass er insbesondere von seinen Parteigenossen einen Rüffel bekam. Zu groß war die Sorge, dass dies zu negativen Entwicklungen beitragen könnte. | ||
Puzzlestücke: | |||
* Da die Beweislage ziemlich dünn ist, kann man nur mutmaßen, dass Russland für die Sabotageakte gegen die kritische Infrastruktur verantwortlich ist. Mit dem kurzen Lahmlegen des Bahnverkehrs hat man sich etwas gesucht, das kaum Schaden machte aber noch einmal deutlich in die Medien einging. Die Plausibilität würde sich noch einmal verstärken, wenn dies zum wiederholten Maße stattfindet. Dann sind westliche False Flag Operationen zwecks Manipulierung der öffentlichen Meinung weniger wahrscheinlich. Alles andere wäre ungeheuerlich. | |||
* Die Flüchtlingswellen der Ukrainer waren eine Begleiterscheinung des Krieges. Inwieweit Belarus und der Kremel noch einmal versuchen werden Flüchtlinge an die EU-Grenzen zu schleußen, bleibt abzuwarten. | |||
====Kann man mit Putin noch verhandeln?==== | ====Kann man mit Putin noch verhandeln?==== |
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