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Wie aus dem Argument der persönlichen Abschreckung ein Argument zur Eindämmung nuklearer Bedrohung wurde. Das war so überraschend wie unangenehm: | Wie aus dem Argument der persönlichen Abschreckung ein Argument zur Eindämmung nuklearer Bedrohung wurde. Das war so überraschend wie unangenehm: | ||
<!--Der war schon länger auf der ToDo-Liste.-->Wie viel sind wir bereit für Putin's persönlichen Fall zu zahlen? Ich kann zwar mit dem [https://www.welt.de/debatte/kommentare/article244050973/Kriegsverbrechen-Russlands-Taeter-juristisch-zu-verfolgen-ist-nicht-nur-eine-Frage-der-Moral.html Argument der Abschreckung]<!--Welcher Diktator überlegt denn vor seinem Überfall, von dem er glaubt, dass er funktioniert, dass er dafür später verknackt wird?--> wenig anfangen, aber dafür ist Wergin's Beitrag aus einem anderen Grund sehr interessant. Angenommen, es gibt Szenarien, die Putin einer Auslieferung erheblich näherbringen. Sagen wir mal, die Ukraine müsste dafür die Krim zurückerobern. Wie viele tote ukrainische Soldaten sind wir, nein falsch, sind die Ukrainer selbst dafür bereit zu opfern. Kann man Leben so gegeneinander aufwiegen? 20.000, 100.000, 200.000? Bei aller Härte, die man gegenüber Russland auch sonst im Krieg zeigen sollte --- ist es das dann noch wert? Gibt es eine "Grenze" für unsere Unterstützung? Ein "es ist genug?" Wenn es nur nach unserem ethischen Gutdünken ginge, hätte man den Krieg den schon viel früher "abbrechen" müssen. Aber dann wären alles Erreichte, umsonst gewesen. '' | <!--Der war schon länger auf der ToDo-Liste.-->Wie viel sind wir bereit für Putin's persönlichen Fall zu zahlen? Ich kann zwar mit dem [https://www.welt.de/debatte/kommentare/article244050973/Kriegsverbrechen-Russlands-Taeter-juristisch-zu-verfolgen-ist-nicht-nur-eine-Frage-der-Moral.html Argument der persönlichen Abschreckung]<!--Welcher Diktator überlegt denn vor seinem Überfall, von dem er glaubt, dass er funktioniert, dass er dafür später verknackt wird?--> wenig anfangen, aber dafür ist Wergin's Beitrag aus einem anderen Grund sehr interessant. Angenommen, es gibt Szenarien, die Putin einer Auslieferung erheblich näherbringen. Sagen wir mal, die Ukraine müsste dafür die Krim zurückerobern. Wie viele tote ukrainische Soldaten sind wir, nein falsch, sind die Ukrainer selbst dafür bereit zu opfern. Kann man Leben so gegeneinander aufwiegen? 20.000, 100.000, 200.000? Bei aller Härte, die man gegenüber Russland auch sonst im Krieg zeigen sollte --- ist es das dann noch wert? Gibt es eine "Grenze" für unsere Unterstützung? Ein "es ist genug?" Wenn es nur nach unserem ethischen Gutdünken ginge, hätte man den Krieg den schon viel früher "abbrechen" müssen. Aber dann wären alles Erreichte, umsonst gewesen. ''Der Westen liefert aus guten Gründen Waffen an die Ukraine: Daraus aber erwächst eine Mitverantwortung für den weiteren Verlauf des Krieges.'' Habermas. Klar, das meint er anders. Aber man kann schlecht mittendrin mit der Unterstützung aufhören. Also, je härter Putin's Niederlage ist, desto besser? Schließlich geht es um mehr als nur um Putin, die Krim oder die Ukraine? Eigentlich ja. Ich würde die Frage trotzdem ein Spalt breit offen lassen. Ob die Ukraine die Krim zurückerobern will, sollte sie ganz allein entscheiden. Aber wäre es nicht besser es der Sache wegen zu machen und nicht für einen alten Killer, der wahrscheinlich in 10 Jahren von der Zeit gekillt wird? | ||
====Arbeitsteilung von Kriegsbefürworter und Pazifisten==== | |||
Vielleicht sollten sich Soldaten und Kriegsbefürworter einerseits und Pazifisten andererseits als Partner ansehen: die einen kümmern sich darum, dass der Krieg schnell vorbei ist, die anderen, dass der errungene Frieden lange hält. Beide Parteien sind wichtig, sollten sich aber nicht gegenseitig blockieren und dem jeweils anderen den Vortritt lassen, wenn es die Situation verlangt. |
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