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Konservative
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Sie bilden die "natürlichste" Form von Parteien. Denn Staat und Gesellschaft müssen sich selbst erhalten ("konservieren") können. Demzufolge sollte es nicht verwundern, dass wirtschaftliches Arbeiten, innere und äußere Sicherheit (Polizei, Militär), "traditionelle" (erprobte) Werte (früher auch Religion) und Identität (Heimat) für sie wichtig sind.
Sie bilden die "natürlichste" Form von Parteien. Staat und Gesellschaft muss sich selbst erhalten ("konservieren") können. Demzufolge sind Konservativen wirtschaftliches Arbeiten, innere und äußere Sicherheit (Polizei, Militär), "traditionelle" (erprobte) Werte (früher auch Religion) und Identität (Heimat) für sie am wichtigsten sind. Der Patriotismus als solcher wurde in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg weitestgehend zu einem Tabuthema. Nach Precht hat Habermas die Deutschen ganz allgemein von Flaggenpratrioten und Verfassungspatrioten umerzogen.


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Liberale
Liberale


Liberale Parteien haben ein schweres strategisches Problem: Durch das Erreichen ihrer Forderungen entkernen sie sich selber. Echter Liberalismus zeichnet sich durch das Erkämpfen persönlicher Freiheiten und Bürgerrechte aus. Diese Freiheiten werden in der Regel einmal erkämpft und existieren dann für lange Zeit ohne weiteres Zutun. Sowohl Qualität als auch Quantität an Freiheiten sind überschaubar. Als Konsequenz schrumpfen diese Parteien und neigen dazu Ersatzthemen aufzunehmen. Diese strategische Schwäche macht sie anfällig für Fremd-Lobbyismus, Söldnertum, oder um es pointiert zu sagen, zur Selbstprostitution. Damit liberale Parteien auf Dauer eine konstruktive Rolle spielen können und auch selbst stabil bleiben, ist es womöglich weise ihnen dauerhafte Themen zu überlassen. Modernisierung, Optimierung, Fortschritt. Der liberale Geist dieser Strömung kann somit erhalten bleiben, weil diese Ziele zwar indirekt aber merklich zu mehr Freiheit führen.
Liberale Parteien haben ein schweres strategisches Problem: '''Durch das Erreichen ihrer Forderungen entkernen sie sich selber.''' Echter Liberalismus zeichnet sich durch das Erkämpfen persönlicher Freiheiten und Bürgerrechte aus. Diese Freiheiten werden in der Regel einmal erkämpft und existieren dann für lange Zeit ohne weiteres Zutun. Zusätzliche Freiheiten zu erkämpfen oder existierende Freiheiten weiter auszubauen wird immer schwieriger bis praktisch unmöglich. Als Konsequenz schrumpfen diese Parteien und neigen dazu Ersatzthemen aufzunehmen. Verfassungsliberale Themen flackern immer wieder auf, fristen aber neben dem Wirtschaftsliberalismus zur noch ein Nischendasein. Die Wirtschaft wiederum ist wiederum stark partiarisch (männerdominiert) geprägt, sodass Feministen und Linksidentitäre (Themenkomplex Sex und Gender, Diversität, Wokeness) von Grünen und Linken aufgenommen wurde.
 
Diese Nichtberücksichtigung macht derzeitige Liberale anfällig für Fremd-Lobbyismus, Söldnertum, oder um es pointiert auszudrücken, für Selbstprostitution, um nicht unter die 5%-Hürde zu fallen. Industrie und Wirtschaft erwarten gegen (meist) Großspenden von den Liberalen eine radikal marktwirtschaftliche Politik bzw. eine Politik, die exakt dem jeweiligen Spender zugeschnitten ist. Das kann zum Teil eine reaktionär, anti-progressiv und paradoxe Wirkung haben: es werden neue Technologien verhindert, um bestehenden Geschäftsmodelle zu schützen und die Dynamik eines freien Marktes zu verhindern. Somit geht von den Liberalen selbst eine punktuell anti-liberale Politik aus. -- Ein eigenes, freies ;) Denken und Handeln der Liberalen wird [https://de.statista.com/infografik/25554/anzahl-der-parteispenden-ueber-50000-euro-nach-partei/ zunehmend durch Lobbyisten behindert].
 
Damit liberale Parteien wieder eine konstruktive Rolle spielen können und stabil bleiben, ist es womöglich weise ihnen dauerhaft ganz allgemein in folgenden Themen den Vortritt zu lassen: Modernisierung (Rechtswesen, Infrastrukturprojekte), Optimierung (Entbürokratisierung), '''Fortschritt''' (Digitalisierung, KI, Forschung, Innovation). Auf diese Weise kann auch zusätzliche Wirtschaftskraft, Wohlstand und Freiheit generiert werden. Der '''liberale''' Geist kann somit erhalten bleiben. Wirtschaftsliberale Freiheit würde dann zwar eher indirekt generiert werden, dafür aber nachhaltiger und für mehr Unternehmen und Bürger. -- Eine Reform der Liberalen würde einhergehen müssen mit einem vertrauensbildenden Dialog zwischen den Parteien und sukzessiven Handlungen, die diese Entwicklung bestätigen. -- Sollte diese Reformierung/Selbstsäuberung nicht stattfinden, müssen die Anti-Lobbygesetze weiter verschärft werden. -- Wie wäre es mit regelmäßigen Beratungen und Prüfungen der digitalen Vorhaben auch durch den Chaos Computer Club?


Soziale
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