Talk:Restless Souls/Summary: Difference between revisions

m
mNo edit summary
Line 1,478: Line 1,478:
Politische gemäßigte Lager waren in der Corona-Pandiemie hingegen von der Bräsigkeit in der Impfstoff-Bestellung enttäuscht - und auch von der (im Vergleich zur USA) nicht-forcierte Produktion und die mangelnde Kommunikation. Weitere Kritikpunkte waren die fehlende Digitalisierung ('''"[https://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-anne-will-als-es-um-die-impfpflicht-geht-ruegt-ein-intensivmediziner-das-ist-besseres-brieftauben-niveau_id_42959022.html besseres Brieftauben-Niveau]"'''), der Umgang mit dem Datenschutz in Zeiten des Sterbens, die fehlende Evaluation der Maßnahmen, das lange Ignorieren der Long-Covid- und Post-Vac-Patienten, die Benachteiligung und Belastung der Kinder.
Politische gemäßigte Lager waren in der Corona-Pandiemie hingegen von der Bräsigkeit in der Impfstoff-Bestellung enttäuscht - und auch von der (im Vergleich zur USA) nicht-forcierte Produktion und die mangelnde Kommunikation. Weitere Kritikpunkte waren die fehlende Digitalisierung ('''"[https://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-anne-will-als-es-um-die-impfpflicht-geht-ruegt-ein-intensivmediziner-das-ist-besseres-brieftauben-niveau_id_42959022.html besseres Brieftauben-Niveau]"'''), der Umgang mit dem Datenschutz in Zeiten des Sterbens, die fehlende Evaluation der Maßnahmen, das lange Ignorieren der Long-Covid- und Post-Vac-Patienten, die Benachteiligung und Belastung der Kinder.


Insgesamt wurde eine "Aufarbeitung" gefordert. - Manche meinen damit ein Tribunal. - Im Nachhinein ein globale Pandemie bei anfangs null Wissen bewerten zu wollen, wird ohne Frage ... schwierig. Den klügsten Satz dazu sagte wohl Jens Spahn: "Wir werden einander viel verzeihen müssen."
Viele fordern eine Aufarbeitung. Manche Querdenker meinen damit ein Tribunal [https://cemas.io/blog/nuernberg-2-0/ (Nürnberg 2.0)]. Im Nachhinein ein globale Pandemie bei anfangs null Wissen bewerten zu wollen, wird ... schwierig. Den klügsten Satz dazu sagte wohl Jens Spahn: "Wir werden einander viel verzeihen müssen."


A few more cents:
A few more cents:


Kriege, Katastrophen und Krisen sind keine Normalzustände. Diese Ausnahmesituationen verlangen nach fachlicher Expertise. Und die Experten müssen den undankbaren Job machen die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Denn auch sie können Fehler machen und sich die Finger verbrennen. Gerade auch weil die Stimmung bereits am kochen ist. Sie können es niemanden recht machen. Je mehr sie sich öffentlich exponieren, desto mehr werden auch sie angegriffen von den Nebenwirkungen, die der Pathogen auf die Gesellschaft hat. Sie können nur versuchen, die Schäden so gut es geht zu begrenzen - durch Analysen basierend auf unsicheren Daten, begrenzt tragfähigen Prognose und limitierter Beratungsmöglichkeiten. Um irgendwie den gewünschten Normalzustand wieder zu erreichen.
Kriege, Katastrophen und Krisen sind keine Normalzustände. Diese Ausnahmesituationen verlangen nach fachlicher Expertise. Und die Experten müssen den undankbaren Job machen die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Denn auch sie können Fehler machen und sich die Finger verbrennen. Gerade auch weil die Stimmung bereits extrem angespannt war. Sie können es niemanden recht machen. Je mehr sie sich öffentlich exponieren, desto mehr werden auch sie angegriffen von den Nebenwirkungen, die der Pathogen auf die Gesellschaft hat. Sie können nur versuchen, die Schäden so gut es geht zu begrenzen - durch Analysen basierend auf unsicheren Daten, begrenzt tragfähigen Prognosen und limitierter Beratungsmöglichkeiten. Um irgendwie den gewünschten Normalzustand wieder zu erreichen.


Follow the science ist undemokratisch?
Follow the science ist undemokratisch?
Line 1,490: Line 1,490:
Pandemien sind Kriege gegen Viren und Bakterien. Ärzte, medizinisches Personal und Forscher in Hochsicherheitslaboren stehen an vorderster Front unser höchstes Gut - unser Leben - zu verteidigen. Ohne dieses kann jede noch so rechtlich abgesicherte Freiheit nicht gelebt werden. Doch war Corona wirklich so gefährlich?
Pandemien sind Kriege gegen Viren und Bakterien. Ärzte, medizinisches Personal und Forscher in Hochsicherheitslaboren stehen an vorderster Front unser höchstes Gut - unser Leben - zu verteidigen. Ohne dieses kann jede noch so rechtlich abgesicherte Freiheit nicht gelebt werden. Doch war Corona wirklich so gefährlich?


"Hinterher ist man immer schlauer." "Mit den Wissen von damals..." Hatte man aber nicht. Deswegen würde alles genau so wieder passieren, könnte man die Uhr zurückdrehen. Man kann nur versuchen aus dem Desaster so viel wie möglich zu lernen und für das nächste Mal zu hoffen, dass nicht ein komplett unbekanntes Szenario eintritt. '''Clausewitz: "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung."'''
"Hinterher ist man immer schlauer." "Mit den Wissen von damals..." Hatte man aber nicht. Deswegen würde alles genau so wieder passieren, könnte man die Uhr zurückdrehen. Man kann nur versuchen aus dem Desaster so viel wie möglich zu lernen und für das nächste Mal zu hoffen, dass nicht ein komplett unbekanntes Szenario eintritt. '''Clausewitz<!-- in einem modernen Deutsch-->: "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."'''


Corona hätte viel gefährlicher sein können. Noch höhere Ansteckungsraten, lange Inkubationzeiten, höhere Tödlichkeit - für Jung und für Alt. Das war es zum Glück nicht. Dafür wirkte es gesamtgesellschaftlich um so tückischer. Eine absolute Tödlichkeit hätte jede Impfpflichtdebatte überflüssig gemacht. Aber so waren wir frei über Abwägungen verbal brutal zu streiten. Dabei war auch noch alles dynamisch: Infektionsgeschehen, Erkenntnisstände, Anzahl verfügbarer Intensivstationen, Anzahl der verfügbaren Leichenkammern, die erste Immunität, die Immunfluch des Virus, die weitere Immunitäten, et cetera, et cetera.
Corona hätte viel gefährlicher sein können. Noch höhere Ansteckungsraten, lange Inkubationzeiten, höhere Tödlichkeit - für Jung und für Alt. Das war es zum Glück nicht. Dafür wirkte es gesamtgesellschaftlich um so tückischer. Eine absolute Tödlichkeit hätte jede Impfpflichtdebatte überflüssig gemacht. Aber so waren wir frei über Abwägungen verbal brutal zu streiten. Dabei war auch noch alles dynamisch: Infektionsgeschehen, Erkenntnisstände, Anzahl verfügbarer Intensivstationen, Anzahl der verfügbaren Leichenkammern, die erste Immunität, die Immunflucht des Virus, die weitere Immunitäten, et cetera, et cetera.


Eine Technokratie, Expertokratie hat es in Deutschland während Corona nie gegeben. Virologen, Epidemiologen und andere Wissenschaftler waren stets Berater. Als die Pandemie gerade ausgebrochen war, haben sich Politiker sehr eng an ihre Analysen und daraus abzuleitende Maßnahmen gehalten. Die Politik besaß aber stets das Heft des Handelns. Statt eines harten Lockdowns (Wuhan-style) gab es Shutdowns. Statt Zero Covid gab es No Covid (Zulassung eines minimalen Infektionsgeschehens). Es gab keine "Coronadiktatur". Zu keinem Zeitpunkt. Eine gewissen Abwägung für Grundrechte, Wirtschaft und Bevölkerungsschutz fand stets statt. Eine höhere Gewichtung rechtlicher, sozialer und ökonomischer Faktoren wuchs mit der Zeit wieder an. Gerichte begannen Entscheidungen zu kippen. Wir haben uns nach dem Sichern unseres Überleben unser gesellschaftliches Leben zurückgeholt. Einige sind im Feld geblieben, sowohl freiwillig Ungeimpfte wie auch Geimpfte und Alte, ''die sowieso bald gestorben wären''. Corona war ein Kampf gegen eine physische und informationelle Seuche (mit unfreundliche Unterstützung von Putin). Fehler wurden gemacht und müssen aufgearbeitet werden.
Eine Technokratie, Expertokratie hat es in Deutschland während Corona nie gegeben. Virologen, Epidemiologen und andere Wissenschaftler waren stets Berater. Als die Pandemie gerade ausgebrochen war, haben sich Politiker sehr eng an ihre Analysen und daraus abzuleitende Maßnahmen gehalten. Die Politik besaß aber stets das Heft des Handelns. Statt eines harten Lockdowns (Wuhan-Style) gab es Shutdowns. Statt Zero Covid gab es No Covid (Zulassung eines minimalen Infektionsgeschehens). Es gab keine "Coronadiktatur". Zu keinem Zeitpunkt. Eine gewisse Abwägung von Grundrechten, Wirtschaft und Bevölkerungsschutz fand stets statt. Eine höhere Gewichtung rechtlicher, sozialer und ökonomischer Faktoren wuchs mit der Zeit wieder an. Gerichte begannen Entscheidungen zu kippen. Wir haben uns nach dem Sichern unseres Überleben unser gesellschaftliches Leben vom Virus zurückgeholt. Einige sind ''im Feld geblieben'': Sowohl freiwillig Ungeimpfte wie auch Geimpfte und Alte, ''die sowieso bald gestorben wären''. Corona war ein Kampf gegen eine physische und informationelle Seuche (mit unfreundliche Unterstützung von Putin). Fehler wurden gemacht und müssen aufgearbeitet werden.


Also was jetzt? Unfollow the science? Bei der nächsten Pandemie auf Virologen und Epidemiologen verzichten?
Also was jetzt? Unfollow the science? Bei der nächsten Pandemie auf Virologen und Epidemiologen verzichten?
8,013

edits