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Die Geschichte des Blackfacing (das „Gesicht schwarz anmalen“), ein Mittel in rassistischer Satire, wird kurz erklärt. Es folgen Beispiele zu Theaterstücken und Ausstellungen, die fälschlicherweise des Blackfacing beschuldigt werden. Eine Jugendgewerkschaft im universitären Bereich driftet neu ideologisiert ab und unterstützt radikal-islamistisches Denken. | Die Geschichte des Blackfacing (das „Gesicht schwarz anmalen“), ein Mittel in rassistischer Satire, wird kurz erklärt. Es folgen Beispiele zu Theaterstücken und Ausstellungen, die fälschlicherweise des Blackfacing beschuldigt werden. Eine Jugendgewerkschaft im universitären Bereich driftet neu ideologisiert ab und unterstützt radikal-islamistisches Denken. | ||
Anscheinend ist es trendig - da der US-Entwicklung folgend - sich mit potenziellen Opfergruppen von Rassismus unreflektiert - weil oft auch noch eigene Lebenserfahrung fehlt - uneingeschränkt zu verbrüdern, ja sogar für diese selbst zu denken und zu sprechen. Das alles erweckt den Verdacht, dass sich hier oft noch pubertäre Ideologisierung und Rebellion Bahn bricht. Demzufolge sind viele dieser nur fehlgeleitete Menschen. Ironischerweise passiert dies in universitärer Umgebung, welche eigentlich dazu da ist - nicht nur neues Wissen zu vermitteln - sondern eben auch, um den Blick zu erweitern, um weltoffene Menschen hervorzubringen, die die Welt | Anscheinend ist es trendig - da der US-Entwicklung folgend - sich mit potenziellen Opfergruppen von Rassismus unreflektiert - weil oft auch noch eigene Lebenserfahrung fehlt - uneingeschränkt zu verbrüdern, ja sogar für diese selbst zu denken und zu sprechen. Das alles erweckt den Verdacht, dass sich hier oft noch pubertäre Ideologisierung und Rebellion Bahn bricht. Demzufolge sind viele dieser nur fehlgeleitete Menschen. Ironischerweise passiert dies in universitärer Umgebung, welche eigentlich dazu da ist - nicht nur neues Wissen zu vermitteln - sondern eben auch, um den Blick zu erweitern, um weltoffene Menschen hervorzubringen, die die Welt in ihrer Gesamtheit verstehen können. Stattdessen ist die Absolutheit der eigenen Meinung schnell zementiert, obwohl Intellektuelle eigentlich wissen sollten, dass man niemals ausgelernt hat und die Meinung kritischer Stimmen nicht mit Gewalt beseitigt werden sollte. | ||
'''Die zwei Gesichter des Antirassismus''' | '''Die zwei Gesichter des Antirassismus''' | ||
Der alte Antirassismus kämpft für Universalismus, Gleichheit aller. Kulturelle "Aneignung", Austausch von Kultur ist ausdrücklich erwünscht. Der neue Antirassismus kämpft extrem fokussiert für die Belange von identitärer Gruppen. In letzter Konsequenz ergeben sich Schnittmengen mit rechten Denkmustern: die Verteidigung der eigenen Kultur, notfalls auch gegen den Feminismus | Der alte Antirassismus kämpft für Universalismus, Gleichheit aller. Kulturelle "Aneignung", Austausch von Kultur ist ausdrücklich erwünscht. Der neue Antirassismus kämpft extrem fokussiert für die Belange von identitärer Gruppen. In letzter Konsequenz ergeben sich Schnittmengen mit rechten Denkmustern: die Verteidigung der eigenen Kultur, notfalls auch gegen den von Weißen geprägten Feminismus. | ||
In den USA, die oft romantisiert "Schmelztigel der Kulturen" genannt wurden, ist die Rassentrennung und ihre Wunde nie wirklich verheilt. So kommt es, dass der dort herrschende Antirassismus aggressiver und anderer Natur ist als der von den Nationalsozialisten geprägtem Frankreich und Deutschland. Man kann davon ausgehen, dass das Internet mit seinen Algorithmen und "sozialen Medien" - radikal meinungsverstärkender Wirkung und bubble- und netzwerkbildender Wirkung - maßgeblich zu dieser Konkurrenz, Antirassismus gegen Antirassismus, beigetragen hat. Symbolisch wirkt das digitale Konsumverhalten und die einhergehende, immer kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer: Youtube, Facebook, Tiktok. -- Gemeinsame soziale Probleme werden unter den modernen, verengten Sichtweisen begraben. -- Als technologischer, ideologischer, wirtschaftlicher, und sozialer Trendsetter der westlichen Welt ist es immer nur eine Frage der Zeit bis etwas von Übersee nach Europa rüberschwabt. Die USA wirkt somit als Frühwarnsystem und glücklicherweise herrschen in Europa stets andere Ausgangsbedingungen weshalb nie damit zu rechnen ist, dass ein Trend hier eins zu eins weiter rollt. Beunruhigend ist Entwicklung trotzdem. | In den USA, die früher oft romantisiert "Schmelztigel der Kulturen" genannt wurden, ist die Rassentrennung und ihre Wunde nie wirklich verheilt. So kommt es, dass der dort herrschende Antirassismus aggressiver und anderer Natur ist als der von den Nationalsozialisten geprägtem Frankreich und Deutschland. Man kann davon ausgehen, dass das Internet mit seinen Algorithmen und "sozialen Medien" - radikal meinungsverstärkender Wirkung und bubble- und netzwerkbildender Wirkung - maßgeblich zu dieser Konkurrenz, Antirassismus gegen Antirassismus, beigetragen hat. Symbolisch wirkt das digitale Konsumverhalten und die einhergehende, immer kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer: Youtube, Facebook, Tiktok. -- Gemeinsame soziale Probleme werden unter den modernen, verengten Sichtweisen begraben. -- Als technologischer, ideologischer, wirtschaftlicher, und sozialer Trendsetter der westlichen Welt ist es immer nur eine Frage der Zeit bis etwas von Übersee nach Europa rüberschwabt. Die USA wirkt somit als Frühwarnsystem und glücklicherweise herrschen in Europa stets andere Ausgangsbedingungen weshalb nie damit zu rechnen ist, dass ein Trend hier eins zu eins weiter rollt. Beunruhigend ist Entwicklung trotzdem. |
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