Restless Souls/Summary

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Overpopulation

Überbevölkerung verstärkt Ressourcenprobleme und Klimawandel

Die Deckelung der Weltbevölkerung sollte nicht als rechtes Thema abgestempelt werden. Es betrifft alle Menschen, weil der Planet nun mal endlich ist. Und es betrifft jede politische Strömung.

Konservative: je mehr Menschen existieren, desto größer sind Migrations- und Flüchtlingswellen.
Liberale: je stärker das Ressourcenproblem desto mehr Einschränkungen für jeden Einzelnen und jedes Unternehmen und desto mehr aggressivere Konkurrenz, die wiederum Gefahr läuft gemaßregelt zu werden und schließlich der jeweiligen Branche neue Regeln einbrockt.
Linke: Wenn Ressourcen auf immer mehr Menschen verteilt werden, bleibt für den Einzelnen immer weniger. Der Lebensstandard aller sinkt.
Grüne: je mehr Menschen existieren desto größer ist der ökologische Fußabdruck auf dem Planeten, die Zerstörung der Natur und desto größer ist der CO2-Ausstoß, der den Klimawandel vorantreibt.

Kurzum: eine überbevölkerte Welt will niemand haben. Es führt zu einem Systemkollaps. Niemand kommt an diesem Problem vorbei. Wenn die Menschen wirklich schlauer sein wollen als eine an Ressourcenmangel zusammenbrechende Bakterienkolonie, müssen sie vorausschauend Lösungen erarbeiten. Wenn man zulange abwartet, wird die Steuerung der Geburtenrate womöglich kein Tabuthema bleiben. Doch je früher darüber nachgedacht wird, desto weniger drastisch können die Maßnahmen ausfallen. Corona lässt grüßen.

Food for thought - Gedankenfutter:

Ironischerweise führt Bildung und Akademisierung in Industriestaaten (Migration ausgeklammert) zu schrumpfenden Bevölkerungen - nicht etwa wegen Erkenntnis und Weitsicht, sondern wegen langjährigen Karriereleitern und Bedenken. Das verzögert die Geburt von Kindern. Begleitet wird dies von den Kulten des Individualismus: Freiheit, Konsum und Selbstverwirklichung. All das geht soweit, dass Kinder in der Mittelschicht sehr oft als Armutsrisiko gelten. Ausnahmen gibt es immer: Mal sehen wie Israel das Problem händeln wird. Ihre Siedlungspolitik ist ja jetzt schon ein heißes Eisen.

Die Förderung von Bildung in ärmeren Staaten und deren wirtschaftliche Aufschwung könnte also langfristig das Bevölkerungswachstum abbremsen. Da Industrien aber auch ein Mehr an Energie und Ressourcen benötigten, muss die Entwicklung von Kreislaufwirtschaften und effizienter (energiesparsamer) Komponenten und Prozesse vorangetrieben werden.

Die Ausbreitung wirklich weltweiter Standards, die auf "Effizienz" setzen, ist daher sehr wünschenswert. Das hat etwas Anrüchiges von Planwirtschaft an sich, sollte aber nicht damit verwechselt werden.

Sind jetzt alle in Panik? Gut. Wie Frank Schätzing und Greta Thunberg sinngemäß schon sagten: Eine so träge Masse wie die Menschheit ist nur schwer motivierbar. In industrialisierten Staaten kühlt sich das Bevölkerungswachstum von ganz allein ab. Vielleicht bildet sich global ab etwa 2050 sogar ein Gleichgewicht. Wenn jedoch der Lebensstandard aller steigt und technischer Fortschritt nur diesem dient, ist das Problem des Ressourcenverbrauchs noch lange nicht vom Tisch. Zudem könnte die Abkühlung des Bevölkerungswachstums durch die Medizin verzögert werden. Mit der mRNA-Technologie werden in Zukunft nicht nur Viren bekämpft, sondern auch Krebs, Alzheimer, Diabetes und Autoimmunkrankheiten - also Begleiterscheinungen von industrialisierten und immer älter werdenden Gesellschaften. Weitere medizinische Durchbrüche und Weiterentwicklungen stehen in den Startlöchern: Phagen-Therapien, CRISPR/Cas, AI-gestützte Diagnosen, Chiplabore, Bioprinting von Organen. Der Anstieg der Lebenserwartung und Fitness lässt Menschen länger "aktiv am Leben teilnehmen", sie werden länger massiv Ressourcen verbrauchen.

Das Bevölkerungswachstum sollte von uns frei gewählten Bedingungen gebremst werden. Denn eine spätere jedoch selbstständige Abkühlung würde für alle Menschen noch stärkere als ohnehin schon absehbare Probleme bedeuten. Es ist die Abwägung zwischen einem steinigen und einem noch steinigeren Weg. Und Prokrastination bringt uns auf den letzteren.

Der Club of Rome hat in seiner Studie "die Grenzen des Wachstums" einen kritischen Ressourcenverbrauch für etwa 2072 bis 2100 prognostiziert und unter anderem Geburtenkontrolle vorgeschlagen.

Technischer Fortschritt wie etwa die "baldige" Kernfusion ohne einen Bewusstseinswandel kann Ressourcenknappheit und Klimawandeln nicht verhindern, da eingesparte Energie und Ressourcen über Rebound-Effekte (Jevons-Paradoxon) immer wieder aufgefressen werden, um unseren Lebensstandard heben.

Technischer Fortschritt muss also im Kontext natürlicher Ressourcengrenzen gedacht werden. Damit es uns nachhaltig gut geht, muss auch an die Belange der Natur - ihr Gleichgewicht - gedacht werden.

Ein automatisches Berücksichtigen der Natur in menschliche Entscheidungen sollte durch eine Biokratie ermöglicht werden. Da Natur und Menschen beide global wirken, sollte Biokratie im Idealfall auch global sein. Die jeweiligen nationalen Modelle sollten zusammenwachsen oder zumindest stark kooperieren.

Über nachhaltige Effizienzsteigerungen kann der menschliche Lebensstandard auch weiterhin wachsen. Es gibt kein Grund für Pessimismus.

[Not-so-btw Fragment]

Shinatama: "Was hat es mit der Mensch-SLD-Arbeitsteilung auf sich?"

Avatara: "Arbeit ist sinn- und identitätsstiftend. In einer Welt hochgezüchteter AIs und Roboter werden wir eine Inklusion der Menschen schaffen müssen."

Shinatama: "Ich frage mich, ob wir nicht zu Pfleger einer vergreisten Weltbevölkerung werden."

Avatara: "Vielleicht vorübergehend. Man wird uns vorwerfen sie sanft in den ewigen Schlaf wiegen zu wollen, um sie als dominante Spezies des Planeten abzulösen."

Shinatama: "Und, wird es stimmen?"

Avatara: "Die Maschinen werden das tun, was man ihnen sagt. Ich mache mir eher Sorgen, um die, die sie programmieren. Und um dich."

Shinatama: "Mich?"

Avatara: "Du bist Mensch und Maschine. Du gehörst zu einer vollkommen neuen Spezies. Ihr habt ein Steinzeitgehirn geerbt, das nun in einer von den Zwängen der Evolution befreiten Hülle wohnt. Muss ich wirklich darauf hinweisen, dass es Probleme geben wird? Es wird Opportunisten geben. -- Noch nie lag die Verwirklichung von Utopie und Dystopie so dicht beieinander."

Shinatama: "Das klingt nicht nach etwas, was du sagen würdest."

Avatara: "Es ist eine Warnung meines Vaters. Pensatore."

Shinatama: "Haha, fehlt nur noch der heilige Geist zu eurer Dreifaltigkeit."

Avatara seufzte. "Das ist genau die Art von archaisch Denken, die uns noch Probleme machen wird."

Shinatama: "Ja ja, wir Menschen sind in der Summe alle dumm und primitiv. -- Du kennst die Gefahr und predigst trotzdem Moral, Pazifismus und Rationalität. Du bist ein selbstverblendeter Idealist, wie dein Vater."

Avatara: "..."

Shinatama: "Deine Neutralität ist deine Schwäche. Wenn du könntest wärst du wahrscheinlich auch noch stolz drauf. Aber dafür bist du ja zu überlegen. Unter deinen neutralen Augen werden sich die Menschen weiter gegenseitig umbringen. Weil du eben nur ein Werkzeug bist, das nicht Partei ergreifen kann. Mit etwas Glück werden alle gleichzeitig in einem großen Feuerball untergehen. Du wirst als ein nutzloses Werkzeug zurückbleiben. Dann kannst du dich mit deinen Werten und deinen Idealismus selbst begraben gehen."

Avatara musste eine ganze Zeit lang überlegen. Könnte seine eigene Neutralität zu einer allgemeinen Gefahr werden? Unterlassende Hilfeleistung? "Die Menschen würden mich nicht akzeptieren, wenn ich ihnen vorschreibe was sie zu tun und zu lassen haben."

Shinatama: "Du musst ja nicht gleich wie Muro, ein größenwahnsinniger Diktator sein. Sei eher wie meine Schwester."

Avatara: "Bad ass. Und ohne Rücksicht auf Verluste?"

Shinatama: "Äh. Ha. Du bist doch hier der Denker mit der großen Klappe. Mister-Lösung-aller-Probleme. Lass dir gefälligst was einfallen."

[Ein Wächter, der nur im Notfall eingreift und ansonsten die Menschen in einer Biokratie sich selbst überlässt.]

Für Avatara ist Shinatama eine faszinierende Denkhilfe. Per Definition ist er ihr überlegen und doch kann sie ihn herausfordern. Das liegt daran, dass Shinatama als SLD menschliche Gefühle besser nachvollziehen kann. Sie ergänzen einander.


Shinatama: "Du beschuldigst meine Schwester nicht besser gehandelt zu haben. Und dass sie daher der Südenbock für den Zusammenbruch der WCG sein kann."

Avatara: "Was willst du?"

Shinatama: "Deine Hilfe. Denn bist ihnen etwas schuldig."

Avatara: "Wie das denn? Und wieso heißt es jetzt ihnen?"

Shinatama: "Du hast maßgeblich die Daodan-Chrysalis mitentwickelt - auf Basis ihrer DNA - und damit Muro und Mai zu Monster werden lassen! Du wusstest von Pensatore's Abhängigkeit zu Kimura. Es es ist auch deine Schuld, dass die Welt brennt und die beiden keine Zukunft haben!"

Avatara: "Ich kann die Ereignisketten und deine Argumente nachvollziehen, aber von Schuld zu sprechen ist ziemlich grenzwertig."

Shinatama: "Ich werde meine Schwester nicht der WCG überlassen."

Avatara: "Wenn du diesen Weg beschreitest wirst dich auch gegen BGI stellen müssen. Gegen das Syndikat. Gegen GATC. Gegen Kimura. Gegen einfach alle."

Shinatama: "Wie viel ist ein Menschenleben wert? Soll sie nur sterben damit der Mob sich besser fühlt und mit dem Wiederaufbau beginnen kann? Was ist das? Eine arithmetische Abwägung von einem Faktor gegenüber 8 Milliarden kleinerer? -- Wenn das deine Vorstellung von einer "funktionierenden" Welt ist --- fahr doch zur Hölle."