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==Social scoring==
==Social scoring==
Ungeachtet [https://www.welt.de/wirtschaft/plus232247921/Social-Score-Bildungsministerium-holt-sich-Anregungen-aus-China.html staatlicher Gedankenexperimente zur Alternativenfindung u. Ä.] scheint Scoring zu einem Selbstläufer zu werden. Es ist ein schleichendes Voranschreiten von immer mehr Einzelbeispielen, die irgendwann in der Zukunft die Akzeptanz für ein allumfassendes Scoring ebnen. Dies sollte uns schon heute bewusst sein.
Ungeachtet [https://www.welt.de/wirtschaft/plus232247921/Social-Score-Bildungsministerium-holt-sich-Anregungen-aus-China.html staatlicher Gedankenexperimente zur Alternativenfindung u. Ä.] scheint Scoring zu einem Selbstläufer zu werden. Es ist ein '''schleichendes Voranschreiten''' von immer mehr Einzelbeispielen, die irgendwann in der Zukunft die Akzeptanz für ein allumfassendes Scoring ebnen.


Beispiele:
Das chinesische Punktesystem für Förderung sozialem Verhaltens wird im Westen sehr kritisch gesehen und doch gibt es bereits Schnittpunkte und ein leichten Trend der dazu führen könnten, dass sehr wohl auch andere Bevölkerungen ein solches System irgendwann von ganz alleine begrüßen könnten.
* [...]


In Deutschland, wie so ziemlich überall auch, werden Schulnoten erteilt. Diese gelten als sehr wichtiges Entscheidungskriterium für weitere Bildung und Jobwahl. Es besteht also nahezu ein Konsens darüber, ob ein Score zu einer Belohnung - den besseren Job und der besseren Bezahlung - führt. Noch ist der Leistungsgedanke für Einsatz von Scores entscheidend. Wenn aber erst einmal die Wirtschaft vollständig mit Scores durchzogen ist, könnten diese selbstlaufend auch in soziale und dann in staatliche Bereiche Einzug halten.
Andere Beispiele für Scores sind:
* "Punkte in Flensburg"
* Schufa-Einträge (Kreditwürdigkeit)
* Amazon-Ranking (Zahlungs- und Retour-Verhalten, ggf. Sperrung des Kontos)
* das zahnärztliche Bonusheft (Vergünstigung gegen regelmäßige Kontrollen)
* Payback-Punktesystem, Treuepunkte (Kaufverhalten, Kundenbindung)
* Bonuspunkt in Kaufapps ehemalig traditioneller Lebensmittelgeschäfte (Lidl PLUS App: Belohnung von Kauf-Meilensteine)
* Stempelrabattkarten (z.B. 10ter Eintritt frei oder ein prozentualer Rabatt auf den nächsten Einkauf)
* Vielfliegerprogramme
* Versicherungen (Risikoreiches Leben (Schadensfälle) werden mit höheren Beiträgen sanktioniert, aus Vorsicht kann dies das Verhalten ändern)
* Zeiterfassungssysteme, insbesondere die feingliedrige Ticketsysteme in größeren Unternehmen (Leistungsranking)
Jeder einzelne Score nimmt Einfluss auf unser Verhalten. Vielleicht nicht auf jedes Individuum, aber doch im Mittel auf die ganze Gesellschaft.
Hinzu kommt ein Trend in der Freizeitgestaltung: digitale Spiele setzten massiv auf Scores. "Je mehr desto besser." Es werden Spielfortschritte, Käufe mit echtem Geld, und tägliche, wöchentliche, monatliche, ja sogar jährliche (akkumulierte) Logins belohnt, Abzeichen vergeben, usw.
Es ist davon auszugehen, dass Optimierungskalküre die Scores in all ihren vielfältigen Formen weiter vorantreiben werden und diese so in immer mehr Ecken unseres Lebens drängen. Vielleicht wird es uns einfach egal sein noch mehr Scores zu nutzen, weil diese immer auch mit Vorteilen verbunden sind...


==Suits==
==Suits==
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