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Daher steht beim Kommunizieren die Art und Weise im Vordergrund: Standpunkte und Ziele sollen mitgeteilt, erklärt werden, ohne dabei belehrend zu wirken. Die politische Botschaft wird in einer Wortwahl verpackt, die möglichst kein Missverstehen oder alternative Interpretationen zulässt.
Daher steht beim Kommunizieren die Art und Weise im Vordergrund: Standpunkte und Ziele sollen mitgeteilt, erklärt werden, ohne dabei belehrend zu wirken. Die politische Botschaft wird in einer Wortwahl verpackt, die möglichst kein Missverstehen oder alternative Interpretationen zulässt.


==Ideologie==
==[[wp:de:Ideologie|Ideologie]]==
Im Deutschen meist abwertend gemeint: Der Begriff soll unterstellen, dass eine Weltanschauung, seine Ideen und die aus ihnen abgeleiteten Strategien unrealistisch sind. Handelt es sich tatsächlich um eine '''nicht mehr hinterfragte Weltanschauung''' (Ideologie), neigen ihre Anhänger dazu, auch die Ideen Andersdenkender nicht mehr abzuwägen bzw. diese nicht mehr angemessen abwägen zu können. -- Die Ideen sind wichtiger geworden als die Fakten.<!--
Im Deutschen meist abwertend gemeint: Der Begriff soll unterstellen, dass eine "Denkschule"<!--2024, wie Lindner nun gerne diplomatisch sagt--> oder Weltanschauung, seine Ideen und die aus ihnen abgeleiteten Strategien unrealistisch sind. Handelt es sich tatsächlich um eine '''nicht mehr hinterfragte Weltanschauung''' (Ideologie), neigen ihre Anhänger dazu, auch die Ideen Andersdenkender nicht mehr abzuwägen bzw. diese nicht mehr angemessen abwägen zu können. -- Die Ideen sind wichtiger geworden als die Fakten.
 
'''Versuch einer neuen allgemeinen Herleitung'''
: 1) Die '''Wahrnehmung der Welt''' ist eine '''Rekonstruktion im menschlichen Verstand'''. Daher ist auch der Begriff der '''Weltanschauung''' so naheliegend.
: 2) Die Welt zu groß und zu komplex, um einen einzelnen Menschen gänzlich bekannt zu sein. '''Unvermeidbare Wissenslücken''' werden '''mit zusätzlichen Ideen aufgefüllt'''.
 
Wir wissen nicht, ''was die Welt im inneren zusammenhält'', aber wir wollen, denn wir müssen eine ungefähre Idee (Annahme) davon haben. Um '''uns in dieser Welt zu orientieren''', ist es hilfreich zu wissen, wie sie funktioniert. (Angefangen bei den Naturgesetzen.)
 
: Dabei gilt es ständig dazuzulernen und sich einzugestehen, dass aktuelle Erkenntnisstände vergänglich sind:
:: "[[wp:de:Ich_wei%C3%9F,_dass_ich_nichts_wei%C3%9F|Ich weiß, dass ich nichts weiß.]]" - Sokrates. Der "[[wp:de:Witz#Der_Clou|'Witz]]" (oder die "[[wp:de:Ironie#Ironie_des_Schicksals|Ironie des Lebens]]") ist, dass sich dieses Zitat nicht mit absoluter Sicherheit belegen lässt und der wahre Urheber somit unbekannt bleibt. Gedacht ist der Satz ohnehin, um '''sich selbst und alles andere zu hinterfragen'''.<!-- ;) -->
 
Aufgrund von Nichtwissen ist '''Ideologie ist eine geistige Krücke'''.<!-- (Aufgrund dessen ist Ideologie oft gar keine "böse Absicht" sondern ein "es nicht besser wissen" und mangels besserer Alternativen, das Mittel der Wahl.)
 
//Etwas zu wissen ist besser als gar nichts zu wissen: Wissen bietet "Lebenshilfen": Orientierung, Werkzeuge, die Möglichkeit in die Zukunft zu planen. -- Annahmen, die nicht weiter getestet werden (können) bzw. nicht mit Sicherheit falsifiziert werden können, lassen parallel existierende Denkschulen entstehen?
-->
 
Der "Härtegrad" von Ideologie ist daher für wie absolut wir sie nehmen. So könnte man unterscheiden zwischen:
* einem Orientierung bietenden '''Skeptizismus''' (als Konsequenz aus dem "Wissen, dass wir nichts wissen", muss alles hinterfragt und getestet werden, ergo '''Wissenschaften''')
* losen Orientierungshilfen ('''Weltanschauungen / Denkschulen''')
* stricken Orientierungshilfen ('''Ideologien''', die nicht mehr hinterfragt wird)<!--ihre Anhänger haben sich in sich hineingesteigert-->
* "absoluten" Orientierungshilfen ('''Religion''')<!--
 
//Beachte auch das Gefälle von Machtinteressen? Wissenschaft will keine Macht und ist bereit sich jederzeit zu ändern. Auf der anderen Seite des Spektrums steht Religion mit einem absoluten Wissensanspruch (Wahrheitsanspruch), aufgrund dessen die eigene Lehren eigentlich ewig gelten sollen.
 
// Wissenschaft: "progressiv" sein, voranschreiten / das Veraltete zurücklassen ...
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// Handlungen, die rein "ideologisch" sind, werden früher oder später an der Realität scheitern, da sie unflexibel sind, nicht neuen Wissen angepasst werden, Korrekturen finden nicht statt. (Daher spielt Religion für das "Diesseits" auch eine immer geringer Rolle. Das Predigen von Nächstenliebe geht konform zum Rechtsstaat (wie etwa den Grundgesetzen). Vermutlich wird deswegen diese Parallelstruktur heute noch geduldet. Zudem werden auch karitative (gemeinnützige) Aufgaben übernommen.)
//Religion könnte man auch als eine "populistische Ideologie" beschreiben? "Geistesregime". Hölle, ewige Verdammnis... Naja, um das gerecht aufzulösen muss man noch weiter in der Menschheitsgeschichte zurückgehen und gleichzeitig die damit verbunden Machtstrukturen kritisieren. Religion hat gesellschaftliche Regel des Zusammenlebens festgelegt. Gebote und Lehren der monotheistischen Religionen. -- Opfergaben. Knochenlesen. Rat der Götter. -- Interessant ist der Übergang vom Heiler zum Geistigen.
//Polytheismus, Naturreligionen (Schamanismus, Anbetung von Naturgeister, Vorfahrenkulte).
// Anekdotische Evidenz, Korrelationen führten zu ersten Glaubensformen? Der Mensch war oft genug hilf- und schutzlos, sodass er durch für ihn negative und positive Naturphänomene und Naturgewalten Ideen entwickeln musste... Geistige Krücken. Warum ist Person X gestorben? Die Heilung von Verletzung und Krankheit war viel mehr an Zufall gebunden. -- Tierteile, Pflanzen und Pilze hatten alle unbekannte Wirkungen. Irgendwann mussten sie es systematisch testen. Zunächst in geringen Dosen. Dabei wurden auch irgendwann entdeckt. Giftig und medizinisch wirksame bzw. berauschende Mittel wurden entdeckt. Angetrieben durch puren Hunger und die Not Verletzungen heilen zu müssen. -- Interessanterweise hatte Feuer gar nicht so einen hohen Stellenwert, sondern nach den Tieren und Naturphänomenen Sonne, Mond und Sterne?
 
//Ideologie: Nicht ewig herumphilosophieren müssen. Eine "Anleitung" haben.
 
//Religion, System der reinen Überzeugungen (Ideen), äußerst starr, "konservativ", Dinge werden ungern hinterfragt ...
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Evolution von Ideologie: eine geistige Krücke
Evolution von Ideologie: eine geistige Krücke
: [...]
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Rechte Ideologien sind so wirkmächtig, weil sie sich gegenseitig verstärkende Faktoren beinhalten und zusätzlich auf negative Emotionen bauen, was linken Ideologien meist fehlt.
Rechte Ideologien sind so wirkmächtig, weil sie sich gegenseitig verstärkende Faktoren beinhalten
* Abwertung anderer Gruppen
* Angebot einfacher Lösungen (Populismus)
* Teil einer großen Gruppe sein (Gemeinschaftsgefühl, Machtgefühl)
* Ein höheres Ziel anbieten (Gefühl des Gebraucht werden, wichtig sein, ein "Sinn im Leben" erhalten)
* Überhöhung der eigenen Gruppe
* Überhöhung der eigenen Gruppe
* Angebot einfacher Lösungen
und zusätzlich auf negative Emotionen bauen, was linken Ideologien meist fehlt.
* Ein höheres Ziel
* Angstschüren und gleichzeitig Sündenböcke anbieten
* Abwertung anderer Gruppen (Rassismus)
 
 


Linke Ideologie bzw. linker Populismus in Demokratien ist verglichen mit hetzerischer rechter Ideologie bzw. rechten Populismus meist einfach nur unrealistisch. Sie lockt ''lediglich'' mit unhaltbaren Versprechungen.
Linke Ideologie bzw. linker Populismus in Demokratien ist verglichen mit hetzerischer rechter Ideologie bzw. rechten Populismus meist einfach nur unrealistisch. Sie lockt ''lediglich'' mit unhaltbaren Versprechungen.
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