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**** Bestritt Wissen um Project 2025, nachdem es dafür massiv Kritik gab. (Verrat an eigenen Unterstützern.) | **** Bestritt Wissen um Project 2025, nachdem es dafür massiv Kritik gab. (Verrat an eigenen Unterstützern.) | ||
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[[wp:October_2024_Israeli_strikes_on_Iran|2024.10.26]] | |||
* Während eines luftgestützten Raketenangriffs wurden unter anderem Raketenproduktionsstätten zerstört. Einerseits waren diese leichte Ziele. Andererseits sind diese relativ leicht wieder aufzubauen. Gemäß versuchter Deeskalation werden die Auswirkungen zwecks Gesichtswahrung vor den eigenen Bevölkerungen entweder als effektiv ("präzise und kraftvoll") oder als semi-wirksam ("begrenzte Schäden") beschrieben. | |||
** Im Vorfeld kam es zu einem "[https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/geheimdienst-leak-dokumente-vergeltung-israel-iran-nahost-100.html Leak]" der Angriffspläne. Statt eines Dementi oder eines Schweigen wurden die Inhalte in aller Öffentlichkeit sogar als echt eingestuft. Dies könnte auf verschiedene Weisen geholfen haben die Situation weiter einzudämmen. | |||
* Verluste: 5 Tote und einige Verletzte.<!-- (Iran verfügt über eine schwächere Flugabwehr.)--> | |||
* Weitere Notizen: | |||
** [https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/news-israel-gaza-krieg-live#event_id=enSeBMLR3hWi29uL8MQC Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff]<!-- (Soll wohl etwas Druck aufbauen.)--><!--[backup against link rot] | |||
Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff | |||
Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf Ziele im Iran überraschend verurteilt. Das Königreich sprach von einer Verletzung der iranischen Souveränität und bezeichnete die Luftangriffe als Verstoß gegen internationale Gesetze, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Die Führung in Riad rief alle Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung und zur Deeskalation auf. | |||
Vor mehr als einem Jahr wollte Saudi-Arabien noch seine Beziehungen zu Israel normalisieren. Experten hatten in dem Zusammenhang von einer historischen Entwicklung gesprochen, die den Nahen Osten politisch grundlegend verändern würde. Die Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Iran waren jahrelang angespannt und auf Eis gelegt. Irans neuer Außenminister Abbas Araghtschi hatte erst vor wenigen Tagen zahlreiche arabische Länder besucht und am Golf für Diplomatie geworben.--> | |||
** [https://www.tagesschau.de/ausland/asien/chamenei-iran-reaktion-100.html Irans Religionsführer reagiert gemäßigt] <!-- | |||
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Nach israelischem Luftangriff Irans Religionsführer reagiert gemäßigt | |||
In strategischen Fragen hat Irans Staatsoberhaupt Chamenei das letzte Wort. Seine erste Reaktion auf Israels Angriff fällt ungewöhnlich moderat aus. Israels Premier spricht hingegen von einem "präzisen und mächtigen" Schlag. | |||
Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff auf iranische Militäranlagen ein überlegtes Vorgehen angemahnt. "Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht", sagte Chamenei laut der Staatsagentur IRNA bei einer Veranstaltung in Teheran. Die Angriffe von vor zwei Nächten sollten "weder überbewertet noch unterschätzt werden". | |||
Auf dem Onlinedienst X nannte Chamenei den Angriff eine "Fehlkalkulation". Die iranische Regierung müsse nun entscheiden, was getan werden müsse, "um dem Feind die Macht des iranischen Volkes zu demonstrieren", so das 85-jährige Staatsoberhaupt. | |||
Iran behält sich Recht auf Gegenangriff vor | |||
Chameneis Worte fallen vergleichsweise moderat aus. Nach der Tötung iranischer Generäle oder Anführer der mit dem Iran verbündeten Hisbollah und Hamas hatte er in den vergangenen Monaten Rache gegen Israel geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren. | |||
Iranische Regierungsvertreter und Medien spielten den Angriff in den vergangenen Tagen herunter und betonten die Verteidigungsfähigkeit des Landes. Eine direkte Reaktion hat die Regierung bisher nicht angekündigt. Der Iran behalte sich das Recht vor auf Israel "kriminelle Aggression" zu antworten, schrieb der Außenminister des Landes heute an den UN-Generalsekretär, wie sein Ministerium in Teheran mitteilte. | |||
Bei dem israelischen Angriff waren nach offizieller Darstellung vier Soldaten getötet und mehrere Militärstandorte wie Radaranlagen beschädigt worden. Der iranische Präsident Massud Peseschkian würdigte die getöteten Soldaten und lobte ihre Bemühungen, "ihr Land ohne Angst zu verteidigen". | |||
Netanyahu: Angriff hat seine Zeile erreicht | |||
Israel erklärte seinen Angriff zur Antwort auf den iranischen Raketenbeschuss Israels vor knapp vier Wochen, den zweiten direkten Angriff innerhalb von sechs Monaten. Israels Militär und seine Verbündeten im Westen warnten Teheran vor einer erneuten Reaktion. | |||
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu äußerte sich auf einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres erneut zu dem Angriff. Dieser sei "präzise und mächtig" gewesen und habe "alle seine Ziele erreicht". Die Luftwaffe habe zahlreiche Ziele im Iran angegriffen. "Wir haben die Verteidigungsfähigkeit des Iran schwer beschädigt, ebenso wie ihre Fähigkeit, Raketen herzustellen, die gegen uns gerichtet sind." | |||
Proteste unterbrechen Gedenkveranstaltung | |||
Israel befinde sich in einem existenziellen Kampf gegen die "Achse des Bösen" unter Führung des Iran, sagte Netanyahu. Israels Feinden müssten dabei einen "sehr hohen Preis" zahlen. Der israelische Premierminister wandte sich auch direkt an das iranische Volk: "Unser Kampf ist nicht gegen euch, sondern gegen das tyrannische Regime, das euch unterdrückt und die ganze Region bedroht." | |||
Netanyahu wurde bei der landesweit live übertragenen Gedenkfeier auf dem Herzlberg in Jerusalem von Demonstranten unterbrochen. Sie riefen "Schande über Sie", woraufhin der Regierungschef seine Ansprache kurz nach deren Anfang stoppen musste. Viele Israelis machen Netanyahu dafür verantwortlich, dass noch nicht alle Geiseln der Hamas-Terrormiliz im Gazastreifen befreit wurden. | |||
[Bild, alt-Text] Satellitenbilder von Planet Labs PBC zeigen anscheinend beschädigte Gebäude auf dem Stützpunkt Parchin. | |||
Bei dem israelischen Angriff wurden offenbar Einrichtungen auf einem geheimen Militärstützpunkt südöstlich von Teheran und auf einem weiteren Stützpunkt beschädigt. Satellitenfotos von Planet Labs PBC zeigen ein anscheinend komplett zerstörtes Gebäude und mehrere beschädigte auf dem Stützpunkt Parchin. | |||
Die Internationale Atomenergiebehörde vermutet, dass der Iran dort in der Vergangenheit Tests mit Sprengstoff für mögliche Atomwaffen vorgenommen hat. Nach Angaben der israelischen und US-Regierung wurden bei den Luftangriffen ausschließlich "militärische Ziele" ins Visier genommen, keine Atom- oder Ölanlagen. Der Iran bestreitet, an Atomwaffen zu arbeiten, und beteuert, mit seinem Atomprogramm nur friedliche Absichten zu verfolgen. | |||
In Chodschir, einem Stützpunkt 20 Kilometer von der Innenstadt von Teheran entfernt, waren auf den Bildern mindestens zwei beschädigt Gebäude zu sehen. Dort befinden sich Analysten zufolge ein unterirdisches Tunnelsystem und Einrichtungen für die Raketenherstellung. Das iranische Militär hat bislang keine Schäden auf den beiden Stützpunkten eingeräumt. | |||
-->/ [https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/chamenei-netanjahu-reaktion-iran-israel-nahost-100.html Chamenei mahnt überlegtes Handeln an] | |||
*** "Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht."<!-- | |||
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Chamenei mahnt überlegtes Handeln an | |||
Der israelische Angriff dürfe "weder überbewertet noch verharmlost werden", erklärt Irans oberster geistlicher Führer Chamenei. Die Reaktion ist vergleichsweise moderat. | |||
[Bild, alt-Text] Ajatollah Ali Chamenei hat sich nach dem Angriff Israels auf den Iran zurückhaltend geäußert. | |||
Nach den israelischen Raketenangriffen am Wochenende hat der Iran sein "Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung" unterstrichen, jedoch auf eine Drohung mit unmittelbarer Vergeltung verzichtet. Irans oberster geistlicher Führer, Ajatollah Ali Chamenei, erklärte am Sonntag, die Angriffe aus Israel dürften "weder überbewertet noch verharmlost werden". | |||
"Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime (Israel) verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden", sagte Chamenei laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran. | |||
"Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht." - Ajatollah Ali Chamenei, geistlicher Führer des Iran | |||
Vergleichsweise gemäßigte Reaktion aus dem Iran | |||
Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahost-Konflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte er in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren | |||
In der Nacht zu Samstag hatte das israelische Militär nach eigenen Angaben im Iran mehrere militärische Ziele angegriffen. Nach dem Angriff zeigte Teheran Bilder von Normalität und Alltag in der Stadt. | |||
* [https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/israel-iran-angriff-fabian-hinz-100.html Iran in einer "strategischen Bredouille"] | |||
* [https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/israel-iran-angriff-vergeltung-nahost-100.html Sorge nach Angriff Israels auf Iran] | |||
Netanjahu sieht Angriffe "präzise und mächtig" | |||
Israel hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zufolge bei dem Angriff die Fähigkeiten des Iran zur Verteidigung sowie dessen Raketenproduktionskapazitäten schwer getroffen. | |||
Der Angriff war laut Netanjahu "präzise und mächtig und hat alle seine Ziele erreicht". Das sagte der Regierungschef bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Herzlberg in Jerusalem für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023. | |||
Die Luftwaffe habe "in ganz Iran" angegriffen. Israel befinde sich in einem existenziellen Kampf gegen die "Achse des Bösen" unter Führung des Irans, erläuterte Netanjahu weiter. Israels Feinde müssten dabei einen "sehr hohen Preis" zahlen. | |||
Nahost-Experte: Iran in einer "strategischen Bedrouille" | |||
Am 1. Oktober hatte der Iran Israel massiv mit Raketen angegriffen, der Angriff auf den Iran war offenbar der Vergeltungsschlag darauf. Fraglich ist nun, wie Teheran darauf reagiert. "Die zentrale Frage ist, inwieweit sich der Iran unter Zugzwang sieht, wieder zu reagieren", sagt der Nahost-Experte Fabian Hinz aus dem Berliner Büro des Thinktanks International Institute for Strategic Studies (IISS) im Interview mit ZDFheute. | |||
"Teheran hat keine wirklich guten Optionen", erklärt Hinz. "Wenn man in großem Stil zurückschlägt, greift das israelische Militär wieder an. Der jetzige Angriff hat aber auch gezeigt, dass der Iran solche Attacken nicht wirklich abwehren kann. Wenn der Iran nicht reagiert, könnte er Israel damit ebenfalls dazu einladen, weitere Angriffe dieser Art zu fliegen." | |||
Schon vor der Rede Chameneis zeigte sich Hinz überzeugt, dass Teheran sich sehr genau überlegen werde, wie man reagiert. "Wie genau die Entscheidung aber am Ende ausfallen wird, lässt sich schwer vorhersagen", sagte der Nahost-Experte. Zugleich fügte er hinzu: | |||
"Letztlich werden solche Entscheidungen im Iran von einem sehr kleinen Kreis von Personen getroffen." - Fabian Hinz, Nahost-Experte | |||
Aufrufe zur Deeskalation aus westlichen Ländern | |||
US-Präsident Joe Biden sagte, er hoffe, diese Angriffe seien "das Ende". Es sehe danach aus, als habe die israelische Armee "nichts anderes als militärische Ziele getroffen", fügte er hinzu. | |||
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte: "Meine Botschaft an den Iran ist klar: Es darf nicht immer weitergehen mit massiven Reaktionen der Eskalation." Israel habe versucht, "Personenschäden" zu vermeiden: "Damit bietet sich die Möglichkeit, eine weitere Eskalation zu vermeiden." Die 27 EU-Mitgliedstaaten riefen alle Konfliktparteien "zu äußerster Zurückhaltung" auf, um eine "unkontrollierbare Eskalation" zu vermeiden. | |||
** [https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/news-israel-gaza-krieg-live#event_id=enSkStsU5DMrszE9Mym8 Verhandlungen um Waffenruhe im Gazastreifen]<!--[backup against link rot] | |||
Nach Israels Vergeltungsschlag gegen den Iran sollen heute in Katar die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazakrieg wieder aufgenommen werden. Der Iran dürfe nicht "den Fehler machen", auf die israelischen Angriffe zu reagieren, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Angaben des Pentagon in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joaw Galant. Jetzt böten sich Möglichkeiten, "die Spannungen in der Region auf diplomatischem Wege" abzubauen. Dazu gehörten ein Deal im Gazakrieg und eine Übereinkunft mit der Hisbollah im Libanon, die es Zivilisten auf beiden Seiten der Grenze zu Israel ermöglichten, sicher in ihre Häuser zurückzukehren. | |||
Vertreter Israels wollen heute in der katarischen Hauptstadt Doha mit denen der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA zusammenkommen, um den seit Monaten stagnierenden Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen einen neuen Impuls zu geben. Am Vorabend demonstrierten in Israel erneut Hunderte Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die sich im Gazastreifen immer noch in der Gewalt der Hamas befinden. | |||
** [https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/news-israel-gaza-krieg-live#event_id=enSjAD5U5DMrszE9Mykm Iran betont sein Recht auf "Selbstverteidigung"] | |||
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Nach den israelischen Raketenangriffen hat der Iran sein "Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung" unterstrichen, jedoch auf eine Drohung mit unmittelbarer Vergeltung verzichtet. Der Generalstab der iranischen Streitkräfte erklärte am Samstag, Teheran behalte sich das Recht vor, auf die Angriffe "zum angemessenen Zeitpunkt zu antworten". Zugleich nannte der Generalstab jedoch eine Waffenruhe in den Nahostkonflikten als Priorität. International folgten auf die israelischen Angriffe zahlreiche Aufrufe zur Deeskalation.--> | |||
** [https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/news-israel-gaza-krieg-live#event_id=enShJdk22PpW7XVBLHKY Biden hofft auf Deeskalation] ("Ich hoffe, das ist das Ende [der Gewaltspirale].")<!-- | |||
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US-Präsident Joe Biden dringt nach den israelischen Angriffen im Iran auf eine Deeskalation der Lage. "Ich hoffe, das ist das Ende", sagte er in Philadelphia. | |||
Er habe mit Vertretern der Geheimdienste gesprochen und dabei erfahren, dass die Angriffe offenbar auf militärische Ziele beschränkt geblieben seien. Er bestätigte zudem, vorher über die Angriffe informiert gewesen zu sein. Zuvor hatten dies Medien berichtet.--> | |||
==Fog of war== | ==Fog of war== |
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