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Deutschland

Nationale Sicherheit

Historische Ursachen der späten Etablierung
De-Risking
De-Coupling
Migration und Integration

Welt-Artikel: Schäuble plädiert für geringere Sozialleistungen für Asylbewerber in Deutschland

Der Kommentarbereich der Welt gibt wertvolle Einblicke in die blau-schwarze Bubble.

Die zwei höchstbewerteten Kommentare:

  • "So langsam kommen alle [Ratten, Maulwürfe] aus ihren Löchern. Wo waren die in den letzten acht Jahren?" 2015 [2023 - 8] ist ein Chiffre (Code) für die große Flüchtlingsaufnahme. Es ist besonders im rechten Spektrum ein immer wiederkehrendes Thema mit Reizwirkung.
  • "Herr Schäuble hätte die Chance gehabt, Frau Merkel zu stoppen. Leider brachte er den Mut dazu nicht auf. Jetzt interessiert es niemanden mehr, was er sagt."

Man traut der CDU nicht mehr über den Weg, hält die Aussagen für ein Wahlkampfmanöver. Bei dem neuen "Original", der AfD, hält das Versprechen zur Eindämmung des Zustroms für glaubhafte Äußerungen. Man erwartet von der CDU eine Distanzierung von Merkel. -- Eine neue beinharte konservative Politik muss nicht zwangsläufig auch populistisch, hetzerisch sein.

2015 war nicht per se falsch. Merkel hat es aber versäumt, sich mit dem Thema zukunftssicher auseinanderzusetzen. Stattdessen hat sie es schleifen lassen, wie alle anderen Infrastrukturen und Strukturreformen. Angeblich läuft Integration heute (qualitativ) besser als damals. Nur reicht das? Von der Quantität, von den Kapazitäten ja wohl offensichtlich nicht.

Jetzt müssen die anderen Parteien, um so konsequenter mit dem Problem umgehen, was zu starken ethischen und politischen Bauchschmerzen führen wird.

Gauck:

  • "Wir müssen Spielräume entdecken, die uns zunächst unsympathisch sind, weil sie inhuman klingen." (Theoretisch gibt es humane Lösungen. Die werden aber als zu teuer angesehen. Also gibt's praktisch nur inhumane.)
  • Zuwanderung begrenzen sei "moralisch nicht verwerflich" und "politisch geboten".

Obergrenzen sind erst einmal ein politisches Signal an die Bürger. Eine Absichtserklärung, die mit mehr unterfüttert werden muss, als einer Registrierung an den EU-Außengrenzen.

Dänemark (nun selbst ein Chiffre) hat seine Probleme durch gesteigerte Unattraktivität auf die anderen Staaten abgewälzt und in der großen Perspektive nichts besser gemacht. Flüchtlinge und Migranten werden zu anderen Staaten umgelenkt, bis diese volllaufen und schließlich ihrerseits mit Verschärfungen reagieren. Das führt nur zu einer blinden Abschottung auf ganzer EU-Ebene.

Die Bilder von Leichen von Erwachsenen und Kinder an europäischen Stränden soll es nicht mehr geben. Also schließt man Abkommen bzw. nimmt es billigend in Kauf, dass andere Staaten als Sündenesser die Leute zurück knüppeln ("Pushbacks"), erschießen, in der Wüste verdursten oder anders verschwinden lassen: Siehe Tunesien, Libyen, Saudi-Arabien (äthiopische und wahrscheinlich auch andere Migranten), Türkei. Mauern, Selbstschussanlagen, Auffanglager, Gefängnisse. Alles möglichst weit weg. Was in Griechenland, Italien, Polen, usw. passiert ist auch nicht sauber, wird aber realpolitisch lieber (versucht) totzuschweigen. Frontex lässt grüßen. Letztlich geht es um Abschreckung.

Wirklich human wäre nur eine teure Ursachenbekämpfung. Die Herkunftsländer stabilisieren und den Klimawandel als Gefahrenmultiplikator bekämpfen.

Da strukturelle Änderungen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, führt erst einmal kein Weg an einer Begrenzung der Einwanderung vorbei. Sonst brennen hier wieder bald die Flüchtlingsheime. Damit ist auch niemanden geholfen. Ein weiteres Erstarken der extremen Rechten würde nur immer mehr demokratisch legitimierte Ziele auffressen. Der begrenzte Rechtsruck des demokratischen Spektrums ist also insgesamt eine Form von Schadensbegrenzung.

Die Linksgrünen (Fundies, Parteilinke der Grünen) könnte man etwas Schmerzen nehmen, indem man argumentiert, dass die Zeit der Entlastung genutzt wird, um auch die Integrationskapazitäten zu erhöhen.

Der Pragmatiker Habeck hat es mal wieder früher verstanden als viele der Links-Grünen: "die Wirklichkeit anzunehmen". Man muss doch einfach einsehen, dass die Position der Nicht-Begrenzung einfach nicht mehr haltbar ist.

Ähnlich sieht das auch Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur bei der Welt. Er macht vor, wie ein Konservativer sein kann. Eingestellt gegen die Grünen, ja natürlich, was sonst ;) Aber er agitiert nicht dauernd gegen sie, weder offen noch subtil. Gegen die Grünen zu sein, ist einfach Teil seiner Überzeugung. Und das kann er ohne Probleme argumentieren. -- Ich schätze ihn sehr für sein Informiertheit und Analysen. Das lässt konstruktive Diskussionen zu. In TV-Talkshows ist er meiner Meinung nach ein nicht so häufiger aber willkommener Gast. Ich hoffe, dass er der deutschen Medienlandschaft noch lange erhalten bleibt und er selbst genau so bleibt, wie er ist.

Demokratische Partizipation
Meinungsbildung

Das Chaos war mal wieder inspirierend schockierend. Wie kann "we agree to disagree" vermieden werden? (Vorausgesetzt die Anwesenden sind alle an einer gemeinsamen Lösung interessiert.)

Was sind die häufigsten Probleme?

  • Themen können so komplex sein, dass sie den Zeitrahmen öffentlicher Diskussionen sprengen. Eigentlich müsste sich die Zeit der öffentlichen Diskussion nach dem Thema richten, nicht anders herum.
  • Des Weiteren ist eine Moderation mit um so schwieriger desto mehr unterschiedliche Meinungen durch die Teilnehmer geäußert werden.

Was fällt noch auf?

  • Talkshows sind in Wirklichkeit Proxy-Veranstaltungen. Es sind die Proxies (ausgewählte Stellvertreter, Repräsentanten) der Öffentlichkeit die teilnehmen, nicht die Gesellschaft selbst - aus dem offensichtlichen Grund, dass nicht alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichzeitig miteinander reden können. Oder können sie doch? Internet, VR, AI können dies ermöglichen.
Synchrone und asynchrone Partizipation
Daten- und Debattenbäume
Faktenchecks in Echtzeit
Populismus-resistentes System
Die nationale AI als universeller und jederzeit verfügbare Ansprechpartner und Moderator für echte gesamtgesellschaftliche Debatten. Verarbeitung wirklich individueller Vorschläge. Erstellung von Modellen und Varianten. Weitere Ausarbeitung in Teams jederzeit möglich.
Die demokratische Idee der Partizipation auf eine neues Level heben: Von "jede (Wahl-)Stimme zählt" zu "jedes Argument zählt".

Food for thought:

[...]

Kondensierte Ausarbeitung im Biokratie-Abschnitt integrieren.

Ostdeutschland

Political currents and parties

Ultraconservatives
Party: AfD

The argument counts

Either it's wrong or it's right. In addition, it has no political color. It stands for itself, no matter who else is clapping or voting. Don't make it too easy for AfD by getting pushed by their mere claims.

Cooperation with the AfD on a case-by-case basis

The AfD can portray other parties as ideological and irrational at any time by formulating objectives that are in the general interest and in scope of the constitution, bringing them to a vote and then failing. This pitfall should be avoided.

So anyone who absolutely has to work with the AfD should be smarter: The AfD has become radicalized. As democrats, you cannot declare a coalition with them. Hitler showed this can go terribly wrong. But democrats can offer a door to deradicalization: Voting together has to happen on a case-by-case basis. There must be no operational blindness. This decision has to be individually made for every single case. This would be the firewall in the actual sense of the IT word: selective, protecting democracy against harmful influences.

Alternative to a case-by-case approach

It has been said that the other parties should introduce their own proposals in all cases. This could result in a silly outbidding competition. Time will tell how well this will really work out.

How to deal with the AfD?

The strength of the AfD is a reflection of one's own incompetence and the decline of political culture (populism): There is not enough "good politics" (the voter really cares about), too few good counter-narratives, and too little exposure and correction of disinformation.

Demonstrations and party bans are treating the symptoms, not the root causes. Bans should only be done if three conditions are met: probable success of the ban, while a simultaneous robust fight against the root causes happens, the right point in time (not immediately ahead of elections).

The right-wing spectrum still refuses to fully acknowledge that their populism largely benefits the even more radical forces.

In the left-wing spectrum, there is still often a lack of pragmatism due to ideological blindness: For example, sanctions in context of the Bürgergeld. Anyone who has worked in an agency knows that it is necessary. Instead of recognizing this, the young leftists burn one of the few remaining Chancellor candidates of the SPD.

Many things were said about the Moskau connection but this stuff was kind of funny ... When Israel becomes a problem for the Hezbollah, it is a problem for Iran. Therefore Israel is a problem for Russia (besides the direct conflict by delivered weapons). ... And therefore Israel become a problem for certain AfD members. The irony? Now certain AfD members worry the Russians. Have fun connecting the dots yourself:

Greens
Party: Bündnis 90/Die Grünen

Der russische Angriffskrieg

Der Krieg hat die Ampelregierung auf dem falschen Fuß erwischt. Besonders die Grünen hat man zum Sündenbock hoher Energiepreise und anderer Miseren gemacht. Auf den Inkognito-YouTube-Kanälen und in den Erzählungen von sonstigen AfD-Sympathisanten wurde der russische Angriffskrieg gerne verharmlost oder ganz ausgeklammert, um so den Grünen besser die Schuld in die Schuhe schieben zu können. Dieses Narrativ, dass die Regierungsparteien, insbesondere die Grünen, einfach nur schlechte Politik machen, haben mittlerweile auch viele CxU-Leute kopiert. Auch ging der Spruch um Habeck persönlich würde umgehen und einem die Heizung aus dem Keller reißen. Die Grünen gerieten immer mehr zu einem Feindbild.

Feindbild der Rechten

Bessere Erklärungen der Politik werden nicht reichen. Die Grünen sind aus verschiedenen Gründen der ausgemachte Feind der Mimimi-Ultrakonservativen und Populisten des rechten Spektrums. Rechnet man alles zusammen, haben sie den größten politischen Abstand und werden so als größte Gefahr angesehen. Framing, Halbwahrheiten, Übertreibungen, Lügen. Das wird immer so weiter gehen. Ein Austausch echter Argumente wird bestenfalls sekundär bleiben. Es gab mal eine öffentlich gestellte, eigentlich hypothetische Frage: "Was wenn die Grünen irgendwann aufgeben?" Mann sollte sich da keinen Illusionen hingeben. Das wäre für die Rechten ein Freudenfest. Zu anderen Überlegungen hinsichtlich der Konsequenzen sind sie gar nicht willens.

Mariam Lau kommentierte das mit den Worten von Martin Niemöller: "Als sie die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialdemokrat. (...) Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte." Wehret den Anfängen.

Fun fact: Obwohl die Grünen überwiegend links sind, wurden sie gelegentlich auch konservativ genannt.

Mission Impossible

Allgemein hin kann man sagen, dass die Grünen nach der ohnehin schon vielteiligen selbst- und fremd-ausgeführten Negativ-PR (die drei verdammten Atomkraftwerke, die LNG-Terminals, das Wiederhochfahren-Müssen von Kohlekraftwerken, das Heizungsgesetz, die Klimakleber) an mehreren Fronten zerrieben worden sind. Und nicht etwa weil einfach eine imaginäre "grüne Hegemonie" vorbei war. (Hegemonie suggeriert, dass diese Vormachtstellung irgendwie selbst erworben wurde. Wenn überhaupt, wäre es richtiger von einem vergangenen Zeitgeist zu reden, in welchem auch FFF gedeihen konnte.) Die anti-grünen Agitatoren strickten schon sehr lang und sehr erfolgreich daran die moralisch ambitionierten Ansprüche der Grünen in komplett groteske Elefanten aufzublähen. Als Nebenwirkung der Kampagnen hat man die Grünen besonders für Ultrakonservative und besonders für Ostdeutsche "unwählbar" gemacht. Dabei war man sogar zu erfolgreich gewesen. Die AfD nahm es dankend an und nun lief so manchen Liberalen und Konservativen der Arsch auf Grundeis. Jahre lang hatte man die Blauen mit gefüttert und nun lief man Gefahr von ihnen ebenso gefressen zu werden. (Was Wüst mit seinem Populismus-Statement angeht, hatte er zu 100 % recht.) Bei der WELT versuchte man sich wieder gegen die AfD zu positionieren und die Wähler super vorsichtig und folglich (zu) langsam (weil nicht mehr anders möglich) zu entradikalisieren, sodass sie zumindest wieder für CDU stimmen. Die CDU ist für ostdeutsche, eingefleischte AfD-Sympathisanten nur noch wenig glaubwürdig. Die Tragik an der Geschichte ist, das an der Dynamik irgendwie alle mitgearbeitet haben. (Für weitere Multiplikatoren siehe Postdemokratie.)

  • Entgegen der eigenen Wahrnehmung war Migration (insbesondere bei den neu-grünen Wechselwählern) ein Thema. Da der Schritt zur AfD fast diametral und zu radikal ist, war die CDU (mehrheitlich) die logische Wahl. In Zeiten der Krisen (unter anderem durch erschöpfte Aufnahmekapazitäten) und Teuerung (Inflation) stieg das Bedürfnis nach innerer und finanzieller Sicherheit. -- Für die Parteilinken ist ein verschärfter Migrationskurs wiederum ein No-Go.
  • Die Umsetzungsschwäche in der Ampel stammt in erster Linie aus dem gekillten Haushalt und den daraus resultierenden Verteilungskämpfen. (Wobei das Klammern an der Schuldenbremse durch die Liberalen eine schon etwas länger zurückliegende Vorgeschichte hat.) Die grünen Fundie-Wähler haben die Partei mit Nichtwahl und mit dem Wechsel zu Volt abgestraft. Undiplomatisch formuliert ist letzteres ein Symptom fehlender politischer Bildung. Wäre Volt statt den Grünen in der Ampel gewesen, wären diese genauso an den Verhältnissen gescheitert. Dann wären die Volt-Wähler zu den Grünen gewandert. Statt die Durststrecke auszuhalten, haben die Idealisten die Partei mit ihrer Verbohrtheit geschwächt.
  • Der TikTok-Trend wurde verschlafen, wie von jeder anderen Partei auch außer der AfD. Hinzu kommt ein Gender-Gap der Gen Z, in welchem männliche Wähler stärker nach rechts driften als weibliche Wähler nach links, was insgesamt zu einem Nettoverlust beiträgt.

Neue Parteiphilosophie?

Habeck: "Unsere Ideologie heißt Wirklichkeit." So sollte die Dauerkritik an den Grünen, dass sie einer Ideologie anhingen, entkräftet werden. Tatsächlich hat jede Partei Punkte, an denen sie so stark festhält, dass man ihr im negativen Sinne Ideologie vorwerfen kann. Im Fall der Grünen kann man sagen, dass sie sich während des russischen Angriffskrieges deutlich gebessert haben: Die Wandelung von absoluten zu bedingten Pazifisten. Es gibt aber besonders bei den Themen Migration (Beispiel Bezahlkarte) und Wirtschaft (Beispiel heimisches Fracking-Gas) noch Verbesserungspotential: Bei letzterem müsste der Realo-Flügel im Fundi-Flügel besonders viel Überzeugungsarbeit leisten. Joe Biden hat das LNG gedrosselt. Und von anderen Autokraten wollen wir eigentlich keines mehr. Weil wir Verletzungen von Menschenrechten nicht unterstützten wollen und weil wir keine neuen Abhängigkeiten von Autokratien brauchen. Herunter gekühltes und weit transportiertes LNG ist umweltschädlicher als mit neuen Fracking-Methoden selbst gewonnenes. Heimische Jobs, ehrliche (nicht outgesourcte) Produktion, die man unter grünen Druck wieder leichter zurückschrauben könnte, wenn man sie wirklich nicht mehr braucht. Keine überteuerten, überlange Laufzeitverträge, wobei deren Sicherheit von der Laune der US-Politik abhängen. Wer weiß was Geldeintreiber-Trump noch so alles einfällt. Gas ist Deutschlands Brücke zur Wasserstoffwirtschaft. Da sollte nicht immer wieder reingegrätscht werden. Auch nicht von irgendwelchen langwierigen AKW-Reaktivierungs- oder Neubauplänen. Atomstrom ist sowieso eher für die Grundlast und nicht geeignet, um Dunkelflauten auszugleichen. Zudem entfallen im Kriegsfall nukleare Risiken und Erpressungsszenarien. Eine dezentrale Energieversorgung lässt sich viel schlechter erobern oder zerstören. Das norwegische Pipeline-Gas wiederum ist durch Russland viel leichter angreifbar. Wenn es der Bundesregierung mit nationaler Sicherheit ernst ist sollte sie auf eine einheimische Fracking-Gas Produktion setzen. Im Prinzip braucht man nur 6 Monate, um so etwas hoch zuziehen. Die Transformation hin zu H2 muss jetzt so schnell wie möglich kommen. Wir wissen nicht genau woher der riesige Anstieg der Meereswasseroberflächentemperatur stammt. Der Atmosphäre, daher dem Klimawandel ist völlig egal in welchem Land Treibhausgase ausgestoßen werden. Das verteilt sich alles global. Entscheidend ist, dass innerhalb der Produktionskette möglichst wenig verursacht wird. Wenn also heimisches Fracking-Gas eine bessere Klimaschutzbilanz bringt als alt gefrackte US-LNG, dann sollte man sich für ersteres entscheiden. -- Die Grünen sollten (im Rahmen planetarer Grenzen) stets flexibel sein. Sich auf neue Gegebenheiten wie die Natur anpassen und die eigene Evolution begrüßen. Wer sich nicht anpasst, stirbt aus. -- Diese natürlich hergeleitete Flexibilität einer Parteiphilosophie wäre extrem hilfreich. Soviel zur Theorie...

Geopolitik

Russland

Die NATO bedroht militärisch niemanden. Die angeblichen militärischen Sicherheitsinteressen von Russland sind nur den wirtschaftlichen Interessen vorgeschoben. Reine Propaganda. Putin kann das den Leuten einfach besser verkaufen. Es geht nicht um Sicherheit, es geht um Macht. Stoltenberg formulierte das öffentlich Anfang 2022 und Mitte 2023.

  • "Sie wollen die Art von Einfluss wiedererlangen, die den Großmächten vorbehalten ist."
  • "Putin will ein Europa, in dem Russland seine Nachbarn dominieren kann."

Ukraine

Falls die Ukraine durch Russland eingenommen wird, wachsen Risiken extrem an für massive geopolitische Veränderungen und Kettenreaktionen.

Worst-Case-Szenario:

  • Destabilisierung Europas durch etwa 10 Millionen Flüchtlinge. Rechtsruck. Einerseits würde man den USA die Hauptschuld geben und andererseits würde die gesellschaftliche Überforderung die Machtergreifung durch prorussische Linkskonservative und Rechtsradikale ermöglichen.
  • Gefährdung der europäischen Sicherheit durch einen weitermarschierenden russischen Imperialismus:
    • Moldau, Georgien, die baltischen Staaten, Artikel 5 der NATO und damit die NATO selbst wären obsolet, Kriegsgefahr schließlich für ganz Europa.
      • Die transatlantische Partnerschaft zwischen USA und Europa wäre am Ende.
      • Vollständiger Vertrauensverlust anderer Staaten in die USA als Schutzmacht.
    • Im Kontext der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) (deren kontinentale Mitglieder und Nachbarn dann Stück für Stück gleichgeschaltet werden) und BRICS gäbe es dann kein Limit mehr. Eine neue Weltordnung durch Autokratien.
      • Aufteilung in Einflusszonen durch die größten Akteure: Diktatur China (pazifischer Raum), Diktatur Russland (Europa), hindu-nationalistischen, opportunistische Autokratie Indien (Teile Afrikas), Südamerika und Brasilien.
      • Europäische Aktivitäten in Afrika würden durch die rechten, "my-nation-first"-Regierungen geschwächt und unter dem gemeinsamen Einfluss von China, Russland (Afrikakorps), Indien and Südafrika weiter zurückgedrängt werden. Deutschlands Wasserstoffpartnerschaften würden sich in Erpressungspotentiale wandeln oder ganz verloren gehen.
        • Das Wasserstoffkernnetz und die Umstellung in der Industrie wäre dann zu weit fortgeschritten, um es zurückzudrehen. Die AfD würde von daher mit Atomstrom Wasserstoff herstellen lassen und Deutschland gleichzeitig von russischen Uran abhängig machen.
  • China wäre motivierter Taiwan anzugreifen:
    • Zwischenzeitlich gäbe es ein besonderes Risikofenster, falls Trump eine zweite Amtszeit als Präsident erhält. Es würde eine politische Säuberung (Project 2025 und Scheudule F) geben. Im folgenden Chaos wäre die USA weniger handlungsfähig und somit Taiwan besonders verwundbar.
    • Nordkorea könnte motiviert sein Südkorea anzugreifen. Fleischwolftaktik. (Wahnsinn? Aufgrund von falschen Informationen hat Putin auch die Ukraine leichtfertig angegriffen. Und dann wäre da noch der nukleare Faktor.)
  • Gefährdung des globalen Süden durch wirtschaftliche (daher politische) Abhängigkeiten durch Düngemittel und Agrarprodukte wie Weizen, die da dann russischer Hand wären. Europäische Händler würde man mit Dumpingpreisen aus dem Markt drängen. Hunger als Waffe. Erweiterbar: Migrationsströme nach Europa.
  • Weiterverbreitung nuklearer Waffen: Die Ukraine würde als mahnendes Beispiel dienen, dass sie ihre abgegeben hat.

Man sollte Trump klarmachen, dass jede spalterische und antieuropäische Aktion in der europäischen Politik Emanzipationsbestrebungen inklusive einer Stärkung des eigenen Binnenmarktes beschleunigen und in der Bevölkerung einen Antiamerikanimus mehren wird. Immer mehr Leute würden sich zu Parteien wie AfD und BSW zuwenden. Sie würden amerikanische Truppenabzüge und gar den Abbau des amerikanischen Nuklearschirms begrüßen und sich weiter Russland zuwenden. Trump ist unfähig ihnen zu drohen. Anstatt in einem Handelskrieg aktiv zu partizipieren, könnte Europa in Rahmen einer Doppelstrategie eine ausgleichende Schaukelpolitik betreiben. Immer wenn einer der big player nicht fair spielen will, wendet man sich verstärkt dem jeweils anderen zu. -- Trump wäre der Geburtshelfer eines knallharten europäischen Opportunismus. Vielleicht sollte man es in einer Sprache formulieren, die auch er versteht: Das Faschofrettchen will, dass wir uns von China unabhängig machen? Nun, was springt denn für uns dabei raus?

Israel und Gaza

Was haben wir gelernt?

  • Der Weltgemeinschaft mangelt es an Durchsetzungskraft gegenüber ihren Mitgliedern, um Konflikte einzudämmen und zu lösen.
  • Hardliner können sich an der Macht halten indem sie Hardliner der anderen Konfliktpartei Futter geben. Koabhängigkeit.

Was nehmen wir als Inspiration mit?

  • Recycing: WCG regime: Enforcing unity and security among members. As for single states: failed states, absolute terror regimes and countries with civil wars that persist over a decade will no longer be tolerated. If 75 % or more members find an agreement order is restored forcefully and a guided local technocracy is established for a minimum of ten years. People of affected countries have de facto proven that they are unable to run the country themselves or overthrow their tyrants. Therefore external action is legitimized.

Artifact:

2024.07.29 Ungeachtet noch möglicher zuküftiger Ereignisse wird im Folgenden meist die Vergangenheitsform verwendet. Dieser Abschnitt wird nicht mehr aktualisiert.

Im besten Fall wird Israel sich durchwurschteln, aber die allermeisten Sympathien, die es noch hatte, verloren haben.

Das Kalkül der Hamas war recht einfach: Wer die meisten Toten und Leidenden auf "seiner Seite" hat, erfährt die meisten Sympathien aus dem Ausland. "Unter dem Druck der Straße" würden andere Regierungen genötigt, ihre Politik umzustellen. Im extremen Szenario wären sie in den Krieg eingetreten. Ein "Flächenbrand" im Nahen Osten hätte entstehen können. Und aus den Reihen der Palästinenser würden neue Terroristen, eine neue Generation des Hasses erwachsen. Der Infokrieg war nicht zu vernachlässigen. Stoltenberg hat die brennende Lunte früh gerochen und forderte Israel auf, doch wenigstens Verhältnismäßigkeit zu wahren. Das viel erwähnte Selbstverteidigungsrecht Israels wurde von vielen immer wieder trotzig erwähnt, ohne sich sehr Gedanken darüber zu machen, ob Israel eine robuste Antwort lange durchhalten kann. Israel mag das Recht, die Pflicht (gegenüber der eigenen Bevölkerung), die Moral (als Verteidiger stärker zurückschlagen zu dürfen) an seiner Seite haben. Die strategische Weitsicht hatten sie nicht. Angeblich wollte man keine Zeit verstreichen lassen, das Momentum nicht verlieren, um im Gazastreifen aktiv zu werden. Dabei ist es genau umgedreht: Je mehr gebombt wird und je mehr robuste Einsätze laufen, desto stärker würde der Druck wachsen, damit wieder aufzuhören. Der Terror von kleineren Gruppen zielt auf Aufmerksamkeit: Die Hamas hat nicht nur einfach 1239 Menschen das Leben genommen. Sie hat sie mit größter Brutalität abgeschlachtet. Livestreams und Social-Media-Posts. Die zugerichteten Leichen waren eine zusätzliche Provokation, um Israel in den Gazastreifen zu locken. Es war eben keine Spitzfindigkeit wohlmeinende Warnungen und konstruktive Kritik so kurz nach dem Massaker auszusprechen. Die Brenzligkeit der Lage hätte keinen Aufschub dulden dürfen. So hatte auch Joe Biden seine Bedenken erneuert: "Wir dürfen die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, dass die überwältigende Mehrheit der Palästinenser nichts mit Hamas oder den abstoßenden Attacken der Hamas zu tun hat und dass sie in der Folge auch leiden."

Kriege und "militärische Interventionen" wurden von skrupelosen Egomanen in aller Welt immer wieder ausgelöst oder dazu verwendet sich selbst zu legitimieren und an der Macht zu halten. Äußere und innere Feinde lenken von Problemen ab, die die Regierungen nicht fähig oder willens ist zu lösen. Mit einem Wir-gegen-sie-Gefühl kann Nationalismus und Zustimmung für eine konservative Politik geschürt werden. Im nahe Osten gab es zu viele Profiteure vom Dauerkonflikt bis das Massaker am 7. Oktober 2023 diese Balance zerstört hat. Die Vereinten Nationen hätten schon längst den Widerstand aller Hardliner brechen müssen. Terrorregime, wie der IS und die Hamas haben keine Legitimation. Wenn ein Konflikt zu einen permanenten Zustand wird, muss die Weltgemeinschaft eingreifen. Sonst können radikale Kräfte sich immer weiter ausbreiten und schließen weitere Länder schädigen.

Israel war gegenüber der palästinensischen Zivilbevölkerung zu weit gegangen. Das sollte ihnen noch irgendwann auf die Füße fallen. Der drohende Hungertod von 500.000 Palästinenser war nicht akzeptabel. Erstens wäre er durch Hilfslieferungen verhinderbar und zweitens erzeugt er eine Quote zwischen toten Terroristen und toten Zivilisten, die man nicht mehr verhältnismäßig nennen kann und somit der Selbstverteidigung die völkerrechtliche Grundlage entzieht. (Hungertote + zivile Kollateralschäden durch Bomben und Schusswaffen vs. getötete Terroristen.)

CNN, 2023.12.06: Citing a study commissioned by retired Army Gen. Stanley McChrystal, which said for every civilian killed about 10 terrorists are recruited, Moulton said: “By that number, Israel so far killed about 5,000 Hamas terrorists but in the process they’ve recruited about 100,000 new adherents [as 10.000 civilians have been killed]. And this is bad news for Israel.”

Zudem wurde mit der kompletten Zerbombung den Palästinensern alle Lebensgrundlagen entzogen und sie wurden den sich ausbreitenden Seuchen (Cholera, Hepatitis A, Polio, etc.) überlassen. (Der Norden ließ erahnen, was mit dem Süden noch passieren würde.)

Misshandlungen, Folter und Amputationen bei verletzten Gefangenen haben Israels Ansehen (und Sicherheit) zusätzlich geschadet.

Die Hamas würde nicht freiwillig verschwinden und nach einer Dezimierung wieder wachsen. Daher hätte man in einer Phalanx vorgehen müssen: Man hätte die Hamas von der Bevölkerung trennen müssen. Meter für Meter. Zuerst Frauen und Kinder, wie Precht vorschlug. Später hätte man die Combatanten von den Nicht-Combatanten so gut wie es eben möglich ist trennen müssen. Und gleichzeitig hätte man mit dem Wiederaufbau beginnen müssen.

Die Zwei-Staaten-Lösung im Kontext einer Bodenoffensive hätte einhergehen müssen mit einem sofortigen Wiederaufbau, Etablierung einer robusten Polizei, eines Geheimdienstes, eines digitalen Überwachungsstaates, den die Anti-Hamas-Palästinenser befürworten, um sich von Terror und kollektiver Geiselnahme zu befreien. Der Wiederaufbau hätte eine Hyperkompensation (im Rahmen einer "Hearts and Minds"-Strategie) sein müssen, um auch kritischere Stimmen zu überzeugen. Man hätte der Mehrzahl an Palästinenser eine Heimat schaffen müssen, die sie nicht hätten ablehnen können. Ein Ende des Hamas-Ghettos. Einen echten Neustart.

"Die Hamas kann euch nichts geben außer Armut, Hass, Unterdrückung und den Tod als menschliche Schutzschilde. (Eure muslimischen Nachbarstaaten - ohne diese beim Namen zu nennen - haben genügend eigene Probleme und werden euch weder gerne aufnehmen noch substantiell unterstützen.) Doch mit den gebündelten Kräften eine Weltgemeinschaft bieten euch alle gemeinsam Arbeit, Wohnungen, die Wahrung eurer Identität durch einen eigenen Staat, Entwicklungschancen, eine Zukunft. Wir wären gerne eure Freunde. Der Terror muss enden. Das ist die einzige Bedingung und diese ist nicht verhandelbar."

Indien

  • Opportunismus, Ost-West-Schaukelpolitik, und immer autokratischer werdend. Siehe Verhalten im Russland-Ukraine-Krieg und Innenpolitik.
  • BRICS-Mitglied
  • SCO-Mitglied
  • Antimuslimisch eingestellt wie China und Russland. Mögliche Sollbruchstelle sollte es harte Konflikte mit der arabischen Welt geben / wenn Saudi-Arabien sein eigenes Ding macht.
"global south"
   |
   +-- BRICS / SCO
   +-- Arabische Welt

Arabische Welt

Saudi-Arabien
  • Opportunismus, Ost-West-Schaukelpolitik.
  • Konkurrent des Iran
  • Möchte eigentlich politische und damit wirtschaftliche Stabilität, um wie auch China, an seinem Einflussgebiet arbeiten zu können.
Iran

Israel wird immer wieder als Sicherheitsgarantie bezeichnet. Falls Israel aufhört zu existieren, wäre Deutschlands Staatsräson in seiner jetzigen Form hinfällig. Das Nächstbeste, was der Idee dann entsprechen würde, wäre alle Juden, die es wollen, in Deutschland aufzunehmen?

Iran kann keinen Krieg wollen. Vieles spricht für Gesichtswahrung.

Bei 99% abgeschossener Raketen und null Toten sollte Bibi den Ball flach halten. Es reicht wenn die Außenpolitik der Partner neu ausgerichtet wird.

2024.08.04

Mittlerweile scheint die Vermutung, dass Netanjahu seine Kariere über das Wohl von Israel stellt, auch ganz oben in den USA angekommen zu sein. Biden: "Stop bullshitting me." Der geleakte Satz ist besonders pikant, weil Netanjahu wiederum ganz offen davon sprach, dass ihm Trump viel lieber ist. Der doch noch geschaffte Wechsel mit Harris und der strategische Fehler J. D. Vance sind für die Demokraten ein echter Glücksfall. Wenn es im Nahen Osten jetzt noch mal knallt und die Umfragen zu Gunsten von Trump wieder drehen würden, wäre das zwar tragisch aber so ganz überraschend auch nicht mehr.

Der nukleare Faktor

Worauf will der Iran eigentlich seine Atombombe werfen?

  • In Jerusalem steht der für die Moslems heilige Felsendom und die al-Aqsa-Moschee.
  • Außerdem würden sie Gefahr laufen, die Palästinenser mit wegzubrutzeln oder diese im Fallout zu kontaminieren. Für die religiösen Fanatiker wären sie nur Kollateralschäden: Märtyrer. Die Hamas hat auch keine Bedenken, sie als menschliche Schutzschild zu missbrauchen. -- Die Hamas hat mittlerweile klargemacht, dass sie bereit sind, Millionen von Palästinenser zu opfern und dass, die Palästinenser keine Bunker hätten, sei ein Versäumnis der UN.

Manche Pessimisten behaupten eine Theokratie könne nicht nuklear abschreckt werden. Im konkreten Fall des Irans würde das bedeuten, dass Israel's Zweitschlagfähigkeit durch deutsche U-Boote bedeutungslos wäre. Gleichzeitig macht der Iran den Eindruck, dass er nicht suizidal handelt. Insofern verliert auch der immer wieder auftauchende Satz der Iran hätte "in zwei Wochen" die Bombe seinen Schrecken.

USA und China

"Wir glauben, dass die Welt groß genug ist, damit unsere beiden Länder florieren können."

Janet Yellen, US-Finanzministerin

Gemeint war der Satz als Annäherungsversuch. Gleichzeitig zeichnet er wieder das Bild zweier Supermächte mit Einflusszonen, zweier Alphapredatoren, die den Rest der Welt als ihre Reviere abstecken. Untermauert durch Militärbasen, Militärpatrouillen auf See, Verteidigungsbündnissen und sonstige Verträgen, Drohkulissen und Aufbau von politischem Druck durch Handelssanktionen.

Dabei legitimiert eine Weltmacht stets die Illegalitäten der anderen. Exterritorialität.

Siehe auch: Der Kampf um Airbus, ARTE (https://www.youtube.com/watch?v=KW7PiY0FCkc, inaccessible video)
https://www.arte.tv/de/videos/093798-000-A/der-kampf-um-airbus/ (dead link)

Russland hat es für sich gefordert und jetzt wird es China tun. Aber nur noch aggressiver.

Stichwort: Die geheimen Polizeistationen der Chinesen.

[...]

So naiv das auch klingt, eine friedliche Welt braucht auf lange Sicht eine Abkehr von nationalen Geopolitiken.

[…]

Mehrfrontenangriff?

Ukraine, Südkorea, Philippinen, Taiwan?

Könnten "Satelliten" oder Proxies großer Autokratien eine globale Überforderung der USA herbeizuführen? Wahrscheinlicher ist, dass das vermehrte Auftreten von Konflikten eine Eigendynamik wäre. Jeder wittert seine Chance.

Wie auch immer. Eine Konsequenz wäre, dass Niederlagen die USA beschleunigt in einen isolationistischen Kurs treiben. Das würde womöglich weitere Konflikte auf den Plan rufen.

Türkei

Würde heutzutage nicht mehr in die NATO aufgenommen werden.

Tags: Opportunist, Schaukelpolitik, trojanisches Pferd (Risiko)

Die Türkei wurde 2013 Dialogpartner der SCO.
(SCO) Origins: The Shanghai Five: "On 20 May 1997 Russian President Boris Yeltsin and Chinese President Jiang Zemin signed a declaration on a multipolar world." Die Türkei spielt ein doppeltes Spiel: Die NATO-Mitgliedschaft wird für sie zunehmend zu einer wirtschaftlichen Beziehung. Siehe auch: Erpressung der Kampfjet-Lieferungen indem der NATO-Betritt Schwedens blockiert wurde. Diplomaten umschrieben herunterspielend diese käufliche Loyalität mit dem Vorgehen eines Basarhändlers.
Der Nahe Osten und die arabische Welt wird zunehmend zu einem zweiten Kreis innerhalb der SCO?
Sollten die Maghreb-Staaten irgendwann mit aufgenommen werden, wäre die EU der SCO geopolitisch ausgeliefert, was Migrationsstörme angeht? (Russland versuchte bereits mit künstlich geschaffenen Migrationsströmen Streit innerhalb der EU zu schüren und mit dem Abräumen linker Positionen die europäische Politik ins rechte Spektrum zu zerren, so dass sie mit der russischen kompatibler wird. Die Phrase "gute Beziehungen zu Russland", die auch von ahnungslosen Steigbügelhaltern geäußert wird, soll in Wahrheit den Weg ebnen zu einem anti-US-amerikanisches "Eurasien", also einer russischen Einflusszone.) In einem Szenario der geopolitischen Einkesselung würden sich Rechte, Konservative sowie (konservative) Linke wahrscheinlich schneller als noch heute gedacht auf eine "Festung Europa" einigen. Für andere politische Gruppen würden es vermutlich sehr schwer werden.
00:11:24: Stefanie Babst: "Also wir haben ja innerhalb der NATO eine ganze Reihe von Mitgliedern oder Regierungschefs, die, nun ja, sagen wir mal so, trojanische Pferde sind, "trojan horses". Also das heißt, dass in der Regierung, die ganz offenkundig ihr sehr enges Verhältnis zu Russland nicht überdacht und abgebrochen haben, die Türkei, wie wir gerade schon gehört haben, ist ja ein Land, das nach wie vor engste wirtschaftliche, energiepolitische, militärisch industrielle, aber auch geheimdienstliche Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation pflegt."

EU

Immer wieder wurde davor gewarnt (so auch von Macron), dass Europa (genauer die Europäische Union) nicht zwischen den Supermächten zerrieben werden darf.

Im April 2024 reiste Scholz nach China.

Halb-satirisch zusammengefasst: China öffnet wieder seinen Markt für deutsche Äpfel und Rindfleisch. Im Gegenzug seien die Deutschen daran erinnert bitte weiter Hightechprodukte wie E-Autos aus China zu kaufen. Die stärkste europäische Wirtschaftsnation wurde also mit dem Verkauf von Naturalien abgespeist. Von daher ist auch für andere europäische Nationen keine besseres Machtverhältnis zu erwarten.
Die ebenso in April 2024 bekanntgewordene Spionage im Bereich Automobilindustrie (VW) und Militärtechnik gaben dem Wirtschaftskrieg neue Würze.
In den Jahren zuvor machten auch die geheimen Polizeistationen der Chinesen Schlagzeilen. Sowie die legale denn akademische Wissensweitergabe.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte klar geworden sein, dass die Zukunft der EU nicht weniger Europa sein kann, sondern mehr Europa sein muss.

Es ist schon fast ironisch, dass die Scholz-Regierung offiziell sogar die Vereinigte Staaten von Europa als föderalen Bundesstaat anstrebt. Bei der aktuellen Umsetzungsschwäche wird das nicht gelingen können. -- Das wäre eigentlich DAS überparteiliche und außenpolitische Projekt, an dem gearbeitet werden sollte. Auch weil es Dinge für Migration und Militär verbessern würde.


Asien ist eine tickende Zeitbombe. Die EU sollte besser unabhängig werden, bevor sie detoniert.

Übergangslösung, um das Dilemma der Notwendigkeit von Geopolitik abzumildern: Die Geopolitik der EU sollte rein defensiver und ausgleichender Natur sein.

Gemeinsame Investition in Länder, die strategische Rohstoffe besitzen und verarbeiten. EU-Länder, die einen guten Ruf in dem jeweiligen afrikanischen Land haben, sollten dort der erste Ansprechpartner sein.

[…]

Krieg

Nuklearwaffen

Nukleare Verteidigung gegen nukleare Bedrohungen

Was haben wir gelernt?

"Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf nie geführt werden."

Dies ist eine modernere Beschreibung für die "sichere gegenseitige Vernichtung", die MAD-Doktrin.

Für die glaubhafte Aufrechterhaltung der gegenseitigen Abschreckung bedarf es einer Zweitschlagfähigkeit zu Land oder zur See. Dadurch werden auch Präventivschläge des Gegners abgeschreckt.

Die Abschreckung ist aber nur in Hinsicht nuklearer Waffen effektiv. "Kleinere Konflikte" sind immer noch möglich. Daher ist auch eine konventionelle Abschreckung notwendig. Dies ist unter dem Stabilität-Instabilität-Paradox bekannt. Andererseits ist dadurch wiederum nicht ausgeschlossen, dass kleine Konflikte sich zu größeren Konflikten hochschaukeln können. Aus diesem Grund mieden Nuklearmächte bisher selbst in kleineren Konflikten gegeneinander zu kämpfen und führten stattdessen sogenannte Stellvertreterkriege.

Formulierte Militärdoktrinen sind Teil des nuklearen Chicken game. Sie sind irrelevant. Denn am Ende gilt immer die "mutual assured destruction". Wer das nicht versteht, hat das Chicken game bereits verloren.

Das Gleichgewicht des Schreckens: Wer dem Gegner Schwäche signalisiert, lädt ihn zum Eskalieren durch Austesten ein.

Artifact

"Ich wundere mich, dass es einige gar nicht bewegt, dass sie nicht einmal darüber nachdenken, ob es gewissermaßen zu einer Kriegsbeteiligung [durch Taurus] kommen kann durch das, was wir tun." Die Argumente gegen Taurus sind alle Quatsch. Aber letztlich könnte Scholz auch einfach sagen Putin selbst entscheidet, was er als "Kriegsbeteiligung" ansieht. Nur so klingen Scholz' Worte noch nachvollziehbar. Die Sache hat aber einen gewaltigen Haken.

Die vielleicht nicht ganz so offensichtliche Verbindung zwischen konventionell und nuklear:

Scholz verhinderte nicht die Atombombe, er begünstigte sie: Scholz schwächte NATO-Artikel 5 in dem er fehlendes Vertrauen in diesen erkennen lässt. Scholz suggerierte durch sein Verhalten, dass er die Abschreckung der USA und die Entschlossenheit Bidens, der (zunächst nur) ältere ATACMS liefern ließ, für nicht ausreichend genug hielt. Das hätte Putin die Idee geben können, dies auszutesten. Das hätte er hochschrauben können bis zur taktischen Atombombe. -- Die Lieferung von Taurus hätte dem Eindruck (von Anfang an) entgegenwirken können. Ein Schaden war angerichtet und selbst bei einer Kurskorrektur bestand ein Restrisiko. -- Mit der Lieferung der weiter fliegenden ATACMS hat Biden das wichtigere Risiko in der Kette geschlossen. Letztendlich werden sich die Russen an Biden orientieren, denn es ist die USA, die die nukleare Abschreckung aufrechterhält.
Scholz war* aber nicht das einzige Sicherheitsrisiko, weshalb es um so wichtiger wäre, Stärke zu zeigen. (* Ist er immer noch, auch wenn kleiner geworden.)
Witold Jurasz: "Falls Trump wieder US-Präsident wird, könnte er eine Menge unverantwortliche Dinge sagen – uneindeutige Aussagen, die sowohl uns, als auch Russland verwirren. Das könnte Putin zu einer weiteren Fehlkalkulation leiten, oder ihn dazu bringen, Trump und die Nato angesichts der Zweideutigkeit auf die Probe zu stellen."

Das Sicherheitsproblem war mit jedem Tag größer geworden - mit jedem Tag verfestigte sich Putins Meinung darüber, dass Scholz schwach ist - und bei den SPD-Mitgliedern, die sich selbst für kriegsverhindernde Pazifisten halten, war keine Besserung in Sicht. Eigentlich hätten die Grünen soviel staatstragende Verantwortung aufbringen und die Koalition platzen lassen müssen, damit die CDU die nationale Sicherheit wiederherstellen hätte können.

Alicia Kearns: "Wir haben die Wahl. Entweder wir geben der Ukraine, was sie braucht, oder wir werden noch mehr Blutvergießen und ein völliges Scheitern der Abschreckung erleben."

Der britische Ex-Verteidigungsminister Ben Wallace im The Standard (UK):

The former Cabinet minister accused him of “not only dangerous use of facts but also often wrong facts!”
In withering criticism of Mr Scholz, Mr Wallace told The Standard: “Scholz’s behaviour has showed that as far as the security of Europe goes he is the wrong man, in the wrong job at the wrong time.

Diplomatisch undiplomatisch äußerte sich auch André Wüstner (https://media.tagesschau.de/video/2024/0313/TV-20240313-1052-1100.webxl.h264.mp4, bad link) (14:16): "Und es geht darum, dass wir auch weiterhin in Frieden und Freiheit leben wollen. Und wer das nicht versteht, der sollte momentan keine politische Verantwortung tragen."

Nach der Lieferung der weiter reichenden ATACMS, wird Scholz höchstwahrscheinlich die Taurus nicht liefern. So kurz vor den Wahlen würde er das wohl als politisches Schadensrisiko betrachten. Und nach den Wahlen ist so viel Zeit ins Land geflossen, dass nur ein neues Ereignis einen neuen Vorwand zum Umlenken liefern kann. Nur was soll das sein?

Eine 15-Prozent-Kanzlerschaft hätte nicht wichtiger sein dürfen als ganz Europa.

Scholz hatte es doch selbst gesagt: "Ohne Sicherheit ist alles (andere) nichts."

In einem dringlichen Appell in Form eines offenen Briefs von Experten zu Außenpolitik und Sicherheit heißt es: "Die Gewährleistung der Sicherheit vor Krieg und militärischer Erpressung ist eine unabdingbare und auch vom Grundgesetz eingeforderte Staatsfunktion. Die Führungspersönlichkeiten der großen politischen Parteien Deutschlands – der Grünen, der FDP, die CDU und der CSU – müssen nun ihrer Verantwortung nachkommen und dafür sorgen, dass ihr Land die berechtigten Erwartungen erfüllt."

Dem Brief fehlen noch ein paar Schwergewichte*, um nicht als bloße Lobby-Aktion abgetan zu werden. Allerdings fällt er zeitlich in eine Reihe anderer Warnungen von Stoltenberg, ISW und Geheimdiensten.

* In einem weiteren Schriftstück meldeten sich 40 Nobelpreisträger zu Wort und forderten eine Kurskorrektur: Die Ukraine darf nicht nur nicht verlieren. 4 von ihnen waren sogar Friedensnobelpreisträger. (Zuvor prahlte noch eine gewisse Person in einer Rede zu seinen theoretischen Erkenntnissen und Leistungen in Sachen Frieden...) Des Weiteren forderten SPD-Historiker eine Kurskorrektur. Die "hochgefährliche Realitätsverweigerung" sei zu beenden.

2024.06.30

Nachdem sich Biden und Trump ein schwaches Duell geliefert haben, spricht China höhnisch von einer nicht mehr ernstzunehmenden "very entertaining" Veranstaltung (und USA). Gleichzeitig fehlt den Ukrainern immer noch die Erlaubnis die ATACMS territorial uneingeschränkt einsetzen zu dürfen, wodurch Putin Weißrussland vorschickt, um wieder mit der taktischen Atombombe zu drohen. In der Hoffnung mehr Eindruck zu schinden, wird auch die baldige SCO-Mitgleidschaft erwähnt.

2024.08.04

Die unzureichenden Taurus (Deutschlands angeblich "strategische" Abschreckung) wurden um US-amerikanische Distanzwaffen (SM-6-Raketen, Tomahawks-Marschflugkörper, noch fertigzustellende Hyperschallraketen) ergänzt. "Fähigkeitslücken" wurden geschlossen. Konventionelle Abschreckung hergestellt. Vertrauensbasis insgesamt wieder auf ein akzeptables Niveau gebracht.

Viele SPD-Altgenossen beklagten eine fehlende Debatte. Politische Debatten suggerieren, es könne auch über Dinge abgestimmt werden. Scholz hat durch sein Handeln klargemacht, dass die Stationierung der Raketen eben nicht zur Diskussion (nicht zur Auswahl) stand. Damit hat er indirekt auch sein Image repariert, dass er sich von seiner Partei zu sehr treiben lässt. Zudem vermeidet er die Gefahr, dass die Debatte vielleicht nicht so verläuft wie gewünscht oder gar in der Öffentlichkeit heiß läuft, wenn da wieder verschiedene Akteur (vor allem AfD und BSW) versuchen Angst zu schüren, wobei Stegner den Part wie immer schon gut alleine hinkriegt.

Das kann gleichzeitig nicht überdecken, dass sich in letzter Zeit die politischen Führer der NATO vermehrt damit beschäftigt haben, die NATO anstatt der Ukraine zu stärken.

Selenskyj meinte vor wenigen Tagen, dass er als Präsident nicht einfach Gebietsabtretungen zustimmen kann. Das müssen alle Ukrainer gemeinsam entscheiden. Kursk könnte einmal mehr eine Reaktion darauf sein. Um den Mythos zu brechen, dass Russland unbesiegbar wäre und um westliche Bedenken zu widerlegen. Selensky und seine Leute, sinngemäß: Gebt uns die Waffen. Wir erledigen den Rest.
Wie brenzlig die Russen selbst die Situation ansehen, kann man an mehreren Punkten festmachen:
  • Um innenpolitisch den Schaden zu begrenzen, wurde YouTube und Signal gesperrt. Auch Whatsapp war (auch früher schon) ein Thema.
  • Für die außenpolitische Abschreckung versuchte Medwedew zu sorgen. Nach einem Beitrag der Bild, faselte er irgendwas von einer russischen Altmetallspende an Berlin.
  • Russland bettelte bei Iran um "hunderte Raketen".
  • Belarus drohte propagandistisch mit Einmarsch.

Dem generellen Mentalitätsproblem wurde mit dem Gefangenenaustausch Anfang August ein weiteres Puzzelstück hinzugefügt.

In den Onlinemedien gab es eine gemischte bis negative Bilanz:
Reaktion: Buschmann beschwichtigt für zukünftige Situationen.
Total-Nichtnukleare Verteidigung gegen nukleare Bedrohungen

Es wäre auch möglich kollektiv zu sagen, dass man sich nuklear nicht einschüchtern lässt. Und dass man sich niemals beugen wird, egal wie viele Bomben fallen. Der Gegner würde nur ein verstrahltes Land vor sich haben, also auch nicht wirklich erobern oder re-kolonialisieren können. Das bräuchte eine sehr willensstarke Bevölkerung. Es ist sehr fraglich ob genügend Leute den Mut für so etwas aufbringen würden.

Der Horrorclown, nein, nicht Elon Musk, hat für sich analysiert, dass nach dem Trump-Schock der Europäer mal wieder eine gute Gelegenheit wäre, nuklear zu drohen. -- Schritt Eins wäre solche Drohungen komplett zu ignorieren oder nur noch einen Einzeiler zu widmen.

Pazifismus

Indem absolute Pazifisten den Menschen und sein Leben als höchstes Gut ansehen, gefährden bis verunmöglichen sie dem eigenen Staat bzw. andere Staaten die Selbstverteidigung. Im Worst Case ist nicht nur die gesamte Kultur und Souveränität eines Staates, sondern auch die Freiheit und das Überleben jedes einzelnen Bürgers der totalen Vernichtung ausgeliefert. Auf die Gnade eines Aggressors zu wetten, ist ein suizidales Spiel.

Die reale Bedeutung des absoluten Pazifismus liegt nicht in der Beendigung von Kriegen. Dafür ist Diplomatie besser geeignet. Jedoch kann er mit seinem Drängen immer wieder Ist-Zustände hinterfragen.

"[Absoluter Pazifismus ist naiv und] zugleich nötig als kritischer Maßstab." - Thomas de Maizière

Ebenso kann er durch seine provozierende Art helfen, neue Formen des Friedens zu suchen und zu finden.

Absolute Pazifisten sollten im besonderen Maße darauf achten, nach Lösungen zu suchen. Wenn sie sich nur darauf beschränken Frieden zu fordern, diskreditiert sich selbst als "naiv" ohne noch einen kritischen Maßstab zu haben. Wenn scheinbar niemand - und schon gar nicht die angeblichen Kriegstreiber - "diplomatische Lösungen" ausarbeiten, dann wäre genau das ihre Aufgabe. Wer sollte es denn sonst machen? Wenn nicht einmal absolute Pazifisten ihre Kontakte und Ressourcen dazu nutzen ein Ansatz auszuarbeiten, können sie genauso gut ihre Fahnen in den Müll schmeißen. Dann ist ihre angebliche Moral nur eine Fata Morgana.
Mützenichs Vorschlag des Einfrierens. Dazu sollten drei Punkte festgehalten werden:
  • Putin lehnt Verhandlungen entschieden ab.
  • Diplomatische Ansätze werden nicht funktionieren, weil China und Indien auf etwas unterschiedlicher Art Profiteure des Krieges sind. Ein Friedensplan würden ihnen diese Vorteile wieder nehmen.
  • Nach zwei Jahren Krieg lässt Mützenich nicht den Ansatz eines Plans erkennen, wie der Krieg wirklich und in positiver Weise eingefroren werden kann. Stattdessen reproduziert er Allgemeinplätze genau wissend, dass diese unrealistisch sind. Damit hat er sich auf das Niveau der Putinversteher von BSW und AfD begeben, zu denen er sich nicht zählen will.

Fazit: Sein Vorschlag ist reinster Populismus. Als Pazifist der eher absoluteren Richtung bleibt er Alternativen zu Waffenlieferungen zwecks Selbstverteidigung schuldig. Wo sind seine konkreten Pläne und diplomatischen Unternehmungen in Moskau, Pekin und Neu-Delhi? Wo ist nach all dieser Zeit noch seine Glaubwürdigkeit?

Wenn aber absolute Pazifisten wahrhaftig nach Lösungen suchen, erfüllen auch sie eine Funktion. Dann sind auch sie wichtig, weil sie inspirierend und auf lange Sicht verbessernd wirken. Nur dürfen sich nicht beide Denkschulen gegenseitig blockieren.

Verteidigungsfähige (bedingten) Pazifisten und absolute Pazifisten sollten sich als Partner in einer Arbeitsteilung sehen: Die einen kümmern sich darum, dass der Krieg schnell vorbei ist, die anderen, dass der errungene Frieden lange hält.

Der heutige (absolute) Pazifismus steckt angeblich in einer Krise. Was wäre denn ein besserer, ein verteidigungsfähiger (bedingter) Pazifismus?

Auch ein staatlich ausgeübter verteidigungsfähiger Pazifismus kann - anders als beim Defensivism - jede Form von des Präventivschlags ablehnen. Allerdings wäre eine rein konventionelle Verteidigung mit einem suizidalen Risiko verbunden. So muss als Schutz vor Massenvernichtungswaffen der bedingte Pazifismus, solange seine (eigene oder durch ein Bündnis bedingte) Zweitschlagfähigkeit als Abschreckung aufrechterhalten, bis alle Staaten einer vollständigen nuklearen Abrüstung zugestimmt haben. Dragon Eater, Stufe 3.

Zukünftige Kriege

Gesellschaften mit hohen Wohlstand fürchten Tod und Verlust stärker als andere. Das sowieso Thema Tod ausblendende Individuum und seine Selbstbestimmung (gelebte Freiheiten, Konsum, etc., daher auch höhere Verlustängste) lösen die Bindung zu staatsnahe Ideologien wie Religion und Nationalismus, sodass die Bürger in Uniform nicht mehr so einfach zu überzeugen sind in den Krieg zu ziehen. "Für Gott und Vaterland." (Von Deo et Patriae gibt es einige Varianten.) Der Tod von Soldaten (letztlich Bürgern) wird zunehmend kritisiert. Im Irakkrieg wurden daher immer mehr Söldner eingesetzt. Beispiel: Blackwater und andere PMCs.

Trotz aller möglichen Bedenkenträgern wie Menschenrechtsorganisationen und AI-Kritikern werden langfristig solche Gesellschaften wohl Roboter als Soldatenersatz akzeptieren und befürworten. Wozu Bürger in den Tod schicken, wenn man auch Roboter kämpfen lassen kann? -- Zunächst wird die Idee im Raum stehen, dass somit viel weniger invalide Veteranen, ihre PTSD und Wiedereingliederungsmaßnahmen die Gesellschaft belasten werden. Dass der Krieg aufs eigene Territorium schwappen kann, wird verdrängt werden. (Mit Zutun der Rüstungsindustrie.) -- Die Human Ressources werden selbst im Land gebraucht. Roboter hingegen muss man nicht Jahre lang trainieren. Nur einmalig ihre AI. Danach kann man die Produktion von Hardware hochskalieren. Steht die Infrastruktur erst einmal, können zwischendurch immer wieder Updates und Upgrades gemacht werden. 2050 Plus: Zukünftige nationalen Sicherheitsstrategien könnten den Einsatz von 3D-Druckern beinhalten. Dual use, dezentrale Produktion schwierig zu zerstören, Massenproduktion sofort verfügbar. Daher, bevor hoch spezialisierte, industrielle Fertigungsstraßen fertig gebaut sind, kann die Übergangszeit durch weniger spezialisierte 3D-Drucker, die Drohnen herstellen, ausgeglichen werden.

Diese Dynamik hatte schon vor dem Ukrainekrieg begonnen, etwa mit der Analyse des Schlachtfestes durch AI oder mit flugfähigen Aufklärungsdrohnen. Nun aber werden Drohnen auch auf Land eingesetzt.

Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie Waffen erhalten werden. Zudem sind Drohnen mit einer eigenen (embedded) AI besser vor den Auswirkungen von Jamming geschützt.

Die Dynamik hin zu einer vollautomatischen Roboterinfrastruktur wird in Wirtschaft und Forschung Einzug halten. Hochqualitative, synthetische Daten zum Trainieren von LLMs sind teuer. Multimodale Daten (Sehen, Höhen, Tasten, Beschleunigungssignale) hingegen fallen bei Roboter quasi als Nebenprodukt ständig an und können somit maßgeblich zu einer Selbstverbesserung beitragen.

Militärische Drohnen, Roboter, autonome Waffensysteme können letztlich auch die psychologisch Bereitschaft einer Gesellschaft steigern, einen Krieg überhaupt erst auszulösen, weil die vermeintlichen Kosten an eigenen menschlichen Verlusten unterschätzt werden. Wie kann dieser Wahnsinn (und weitere katastrophale Restrisiken) eingedämmt werden? Und wieder einmal zeigt sich: Geopolitiken müssten enden. Die internationale Gemeinschaft müsste eine Zero Tolerance Policy gegenüber ihren eigenen Mitgliedern etablieren und durchsetzen...

Brain dumping

Biologie und Gesellschaft

Die Anzahl menschlich biologischer Geschlechter

Wie viele menschliche Geschlechter gibt es denn nun?

Begriffsklärung
Da die Diskussion häufig aus dem Englischsprachigen herüberschwappt, sei hier noch mal definiert:
Mit Geschlecht (Englisch: Sex) ist das biologische Geschlecht gemeint. Mit Gender ist das soziale Geschlecht gemeint.
Dieser Abschnitt diskutiert nur die Anzahl biologischer Geschlechter.

Die zentrale Frage, die gestellt werden sollte, lautet: Welche Funktion hat ein Geschlecht (Merkmalset)?

Die primäre Aufgabe ausgebildeter Fortpflanzungsorgane und ihrer bildenden Zellen ist die erfolgreiche Reproduktion im Allgemeinem und die genetische Rekombination bzw. ihre Unterstützung im Speziellen. Für diesen Zweck lassen sich zwei Funktionssets erkennen: die Abgabe genetischen Materials und die Aufnahme und Reifung genetischen Materials. Diese beiden Funktionsbündel liefern nicht nur die bekannte Binärität, sie bilden eine komplementäre Binärität. Als Container dienen Eizelle und Spermium unter anderem dem mütterlichen X-Chromosom einerseits und dem väterlichen Y- bzw. X-Chromosom andererseits. Aus den beiden einfachen haploid gelieferten Chromosomensets wird ein zusammengefügtes, neues diploides Chromosomenset. Diese (noch viel umfangreichere) Rekombination ist im Genom "hoch konserviert" und gleichzeitig in der Ausführung nicht fehlerfrei.

Unterstützer der These, dass es mehr als zwei biologische Geschlechter gibt, müssten zeigen, dass es auch eine "komplementäre Trinärität" oder höhere, essenzielle Aufgabenteilung geben kann, die die Spezies Mensch benötigt, um mit mehr als nur zwei Geschlechtern überleben zu können. Bisher gibt es dafür überhaupt keine Anzeichen.

Das Definieren von Set reduzierter Merkmale (quasi XX- und XY-) und Sets abweichender Merkmale (quasi XX*, XY*, etc.) wäre nicht ausreichend, da sich diese Sets komplett innerhalb oder noch größtenteils innerhalb der Funktionssets von weiblich (XX) oder männlich (XY) befinden würden bzw. bei Nichtvorhandensein oder Dysfunktionalität von Merkmalen größtenteils oder komplett außerhalb der Spektren liegen und so den Zweck von Geschlecht (Fortpflanzung) ad absurdum führen würden. Formen von Polyploidie sind nicht geeignet, um zusätzliche Geschlechter zu definieren, da die Funktionalität des Geschlechterchromosomensets Priorität gegenüber der Anzahl von Geschlechtschromosomen hat: So wird eine normale Entwicklung bei XX-Sets damit erreicht, dass ein X-Chromosom größtenteils inaktiviert wird. Die Unter- oder Überproduktion von Genprodukten kann zu infertilen bzw. weniger überlebensfähigen ("fitten") und tödlichen Fehlentwicklungen führen und wird deswegen gemanagt.

Fazit: Biologisch gibt es nur zwei menschliche Geschlechter: ein männliches und ein weibliches. Da aber diese Kategorien auf einer Vielzahl von genetischen Merkmalen basieren, erlauben sie gleichzeitig eine unterschiedlich starke und diverse Ausprägung von Geschlecht (inklusive Intersexualität) sowie teilweise ihre Nicht-Ausprägung.

Auf lange Sicht werden mit den Fortschritten in der Individualmedizin gesellschaftliche Debatten - sofern diese nicht ideologisch aufgeladen werden - an Bedeutung verlieren. Die ganzheitliche Sequenzierung von Genomen ermöglicht es, jedem Individuum medizinisch gerecht zu werden, ganz unabhängig davon, welche Ausprägung von Geschlecht es hat.

Die Anzahl menschlich sozialer Geschlechter

Die LGBTQIA+ Community lässt sich grob in zwei Untergruppen aufteilen: Eindeutig männliche und weibliche Individuen mit nicht-traditionellen sexuellen Präferenzen sowie körperlich uneindeutig Ausdifferenzierte bzw. nachträglich geänderte Individuen, die damit zwangsläufig nicht-traditionelle Präferenzen besitzen.

Die erste Gruppe ist (im neutralem Sinne) rein psychologischen Ursprungs.
Bei der zweiten Gruppe kommt ein Teil der Verunsicherung und Abhilfe leistender Selbstdefinition daher, dass die Merkmale (quasi Genotyp) und ihre Ausprägungen (quasi Phänotyp) einer unglaublich komplexen genetischen und hormongesteuerten Entwicklung zugrunde liegen und somit auch viele Uneindeutigkeiten entstehen. Diese können sich im Zwischenmenschlichen weiter auffächern, insbesondere dadurch, dass Zwischenformen definiert werden. Das führt dazu, dass auch schon mal von bis zu 72 Geschlechteridentitäten gesprochen wird, was außerhalb der Community schnell die Frage aufwirft "Ist das wirklich notwendig?"

Die Anzahl der sozialen Geschlechter, neben den Traditionellen, ergibt sich hauptsächlich aus der Kombinatorik. Weit in die Zukunft gedacht wird es noch mindesten drei weitere geben: virtuelle, synthetische und chimärische.

Das Ausmaß an Organisierung dieser Gruppen ist historisch noch relativ jung, sodass es noch viel Konfliktpotential gibt, zumal Minderheiten und zelotische Aktivisten auch immer gerne von Populisten politisch missbraucht werden und Altersstarre von den neuen Erscheinungsformen einfach nichts wissen wollen / überfordert sind, somit auch ein Generationenkonflikt ist, wodurch sich eine politische Normalisierung verzögert. Andererseits hat es den Anschein, als ob die LGBTQIA+ Community insgesamt noch etwas in der Selbstfindungsphase steckt - man kann sich noch nicht einmal auf eine gemeinsame Abkürzung einigen - und somit der "traditionelle" Teil der Gesellschaft gar nicht vollständig wissen kann, selbst wenn er es vollständig wollte, wie er sich am besten verhalten sollte. Eine schier endlose Auffächerung in soziale Geschlechter und kleinste Minderheitengruppen, die für sich je andere Rechte einfordern oder auf Beachtung pochen, würde eine Gesellschaft wahrscheinlich mangels Bewusstseinskapazität und Verwaltung überfordern.

Inklusiver Utilitarismus

Wie die Diskussion um Behinderung und Gentechnik entschärft werden kann. [...]

Debatte und Logik

Brauchen wir eine Sprachzensur?

N-Wörter. Müssen die jetzt aus dem Duden gelöscht werden?

Hier mal ein kleiner Denkanstoß vom neutral-linken The Atlantic:

The Idea That Whites Can’t Refer to the N-Word

It’s long been accepted that the slur shouldn’t be used by white people to refer to black people. What about referring to the word itself?

[...]

Baldwin told America, “I’m not a nigger.” I suspect that in Sheck’s seminar it came out that the slur referred to someone inferior, and even exploitable. I am someone susceptible to having that word leveled at him. If I were angry with Sheck for uttering the word in a sympathetic and sensitive discussion, that would make me seem, in being so hypersensitive to injury so abstract, inferior indeed. Furthermore, if nonblacks embrace this hypersensitivity as a way of showing that they are good people, they make me feel exploited.

But I am not their, well, you know, either.

- John McWhorter


Merkste' was? Ja, der Kontext ist wichtig und vor allem, dass der Begriff nicht als eine Beleidigung verwendet wird.

Wer die Zerstörung des universellen Antirassismus durch Linksidentitäre und ihrer Empörungskultur unterstützt, spielt Rechtsextremen und Populisten wie Trump in die Karten.

Detaillierte Erklärungen zu diesem Thema liefert die lesbische Feministin Caroline Fourest in Génération Offensée, dt. Generation Beleidigt: Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei (Critica Diabolis) -- Man sollte dieser Frau ein Denkmal setzen.

Vergleiche

Es gibt Vergleiche mit denen wird relativiert.

Und es gibt Vergleiche mit denen wird erklärt.

Student: "Nazi!"

Palmer: "Das ist nichts anderes als der Judenstern!"

Was er eigentlich sagen wollte: "Das ist nichts anderes als ein Gebrandmarktwerden, Stigmatisierung."

Palmer's Fehler war nicht die Verwendung des N-Wortes per se sondern das radikalisierte Studentenumfeld.

Der zusätzliche Vergleich war ebenso problematisch weil extrem missverständlich und die Verwendung gegenüber dieser Personengruppe nicht sehr clever.


Filterblase vs. Filterclash

Warum der Begriff Filterclash problematisch ist.

[...]


Dinge, die es angeblich nicht gibt/gab/geben wird

Einen saisonale Effekt bei Corona, bis auch ein Drosten zugeben musste, dass es anders ist.

Die Existenz von Push- und Pullfaktoren. Das ist eine rein akademische Debatte. Die Idee von Push und Pull ist für allgemeine Erklärungen gut genug.

Eine Polarisierung der Gesellschaft. Mann kann natürlich auch die Augen zu machen...

Das ist nur getriggert? Verharmlosung der Zustände. Je länger diese künstliche Spaltung anhält, desto realer wird sie. (Realität ist eh nur eine Nachbildung im Geist.) Vertreter der Soft Sciences sollten das eigentlich am besten wissen. — Kurz: Auch eine herbeigeredete Spaltung ist Spaltung. Aber vielleicht sind ja 20 % den Akademikern noch nicht genug. — Das Buch mag viele Fragen beantworten. Die Schlussfolgerung ist dennoch nicht zufriedenstellend.
Wolfgang Merkel: "Einige Soziologen sagen, es gebe eigentlich keine Polarisierung und Spaltung. Ich denke, die Stärke des Rechtspopulismus und das tagtägliche Geschehen dementiert diese Positionen. Wir haben eine Polarisierung, wir können sie sogar messen. Und sie ist nicht vereinzelt in Deutschland oder in Sachsen und Thüringen, sondern das ist ein Phänomen unserer westlichen Demokratien geworden."

Bubbles

Philosophie

Warum ich Philosophie liebe und hasse.

Philosophie kann neue Erklärungsansätze bieten.

Nur bin ich eigentlich kein Freund von Lesen und Schreiben.

  • Das liegt zu einem gewissen Grad an meiner Legasthenie.
  • Ich hab auch wenig Lust mich in die Werke anderer zu lesen, wenn man vorher ihre Begriffe studieren muss. Beim Lesen investiert man viel Zeit, ohne dass man vorher weiß, ob es sich lohnen wird.
  • Des Weiteren: Frei nach Ockhams Rasiermesser. Wenn sich philosophische Werke zu lang anfühlen, sind sie wahrscheinlich noch nicht die beste Lösung.

My sorry examples of "philosophic" thinking. Remember: The next sections are be taken with two grains of salt.

Sklaven der Zeit

Die Armbanduhr ist das perfekte Symbol unserer Ankettung an eine zeitabhängige Ökonomie.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Err... Wie kann eine Ausnahme eine Regel bestätigen? Gar nicht. Denn man muss die "Ausnahmen" beiseiteschieben. Also entweder ist die Regel falsch oder sie ist unvollständig.

Das Henne-Ei-Problem

Das Paradox basiert auf einer binären Sichtweise, welche die Themen Genetik und Evolution ignoriert.

  • Am Anfang gab es Elterntiere (zw und zz), die keine Veranlagung hatten, damit Eier gelegt werden.
  • Als Nächstes gab es eine Mutation in der Keimbahn des Muttertieres (zw*) / Mutation während der Embryonalentwicklung des Nachwuchs (zw*).
    • Bei Hühnern gibt es die Geschlechtschromosomen wz (weiblich) und zz (männlich).
  • Mögliche Zustände/Entwicklungspfade: Nur die relevanten, wo das Merkmal weitergegeben wird:
    • Nachwuchs erhält das Merkmal durch Henne. Diese konnte aber noch keine Kalkschale bilden: zw* + zz -> kein Ei (zw*)
    • Nachwuchs erhielt Merkmal während der Embryonalentwicklung (e): zw + zz -> zw*e + zz -> Ei (zw*)

Vor der Bildung der Kalkschale muss das Muttertier (Alttier/Nachwuchs) das Merkmal bereits haben. Die Lösung heißt also, dass das Huhn zuerst da war.

Das Leib-Seele-Problem

Bewusstsein. [...]

Freier Wille

[...]

Zeit

Zeit - die Abfolge von Ereignissen - ist überall gleich schnell.

Lediglich die Stärke des Gravitationsfeld erzeugt die Illusion, dass Zeit an einem Ort mit viel Masse (Energie) langsamer vergeht, als an einem Ort mit wenig Masse. Da man von einem quantisierten Universum ausgeht, gibt es ein Limit, wie viel Energie ein Ort beherbergen kann.

Ein Ruhemasse von Licht ist nicht meßbar nahezu Null. Aber je schneller es wird, desto "langsamer" vergeht auch beim ihm die Zeit. Die Existenz der Lichtgeschwindigkeit hat uns verraten, dass es offenbar ein Limit gibt, wie viel Energie ein kleinstmögliches System aufnehmen kann. Wäre ein Lichtteilchen im Begriff mehr Energie aufnehmen, als sein Ort tolerieren kann, würde der bereits okkupierte Ort dies verhindern. Überlichtgeschwindigkeit ist somit durch die Eigenschaften des Raums nicht möglich.

Warum altert das Photon also langsamer, wenn es sich schneller bewegt, als wenn es sich langsamer bewegt?

Die kinetische Energie, die mitgeschleppt wird, muss durch den Ort, durch den das Photon sich bewegt, verarbeitet werden. Aus menschlicher Sicht bildet die Eigenenergie des Photons, Ereignisse von Interesse (z.B. Ortswechsel) - die kinetische Energie ist dabei eher nicht von Interesse, muss aber trotzdem auch verarbeitet werden. Der kleinstmögliche Ort verarbeitet alles mit der gleichen Geschwindigkeit, doch je mehr Energie im System steck, desto "länger" dauern es bis die gesamte Energie den Ort passiert hat. Da das Photon, das Partikel mit der wenigsten eigenen Energie ist, kann es am meisten kinetische Energie aufnehmen.

Der Ursprung alles Seins

Dieses Paradox ist nur teilweise lösbar.

  • Energie kann nicht verloren gehen.
  • Energie kann nur in eine andere Form übergehen.

Ergo, wir haben es mit einem Entstehungsprozess von Universen zu tun, der zyklisch ist.

Das alte Universum stirbt den thermodynamischen Tod und zerstrahlt bis so viel Energie in den Bereich der Vakuumfluktuationen zurückgeflossen ist, bis diese ein neuen Urknall erzeugen.

Es ist nicht zu erwarten, dass sich die Gravitation zwischendurch umkehren wird, weil jede Gravitation Massen braucht. Es ist eher zu erwarten, dass das Universum immer schneller zerstrahlen wird.

Die Frage nach dem "ersten Verursacher" kann nicht zufriedenstellend geklärt werden.

Man kann die Frage, warum das eigene Universum existiert, noch ein wenig eingrenzen, aber nicht vollständig erklären: Alle anderen Kombinationen der Naturkonstanten sind irrelevant, denn nur in diesem können wir Mensch sein und diese Frage stellen. Es ist also nicht "überraschend", warum wir genau in diesem Universum leben.