User:Tracker/Projekt 257/Kapitel 3

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Trackers Projekt 257: Kapiteln

  1. Das C-Serum (view) (talk)
  2. Emilys Entführung (view) (talk)
  3. Eves Flucht aus Connors Labor (view) (talk)
  4. Auf Rettungsmission (view) (talk)
  5. Die Roboterfabrik (view) (talk)
  6. In Dr. Andersons Gewalt (view) (talk)
  7. Der Roboterfriedhof (view) (talk)
  8. Ein mächtiger Verbündeter (view) (talk)
  9. Auf dem Weg zur Waffenkammer (view) (talk)
  10. Der Hackerangriff (view) (talk)
  11. Amoklauf der Lastenroboter (view) (talk)
  12. Hackerjagd (view) (talk)
  13. Kampf der Titanen (view) (talk)
  14. Dr. Andersons Labor (view) (talk)
  15. Gefangen in Dr. Andersons Zoo (view) (talk)
  16. Der Herr der Wölfe (view) (talk)
  17. Ausgesperrt (view) (talk)
  18. Im Labyrinth der Gnome (view) (talk)
  19. Der Auftrag (view) (talk)
  20. Angriff der Gnome (view) (talk)
  21. Der Schnüffler (view) (talk)
  22. Angriff der Vampirfledermäuse (view) (talk)
  23. Der Schöpfer (view) (talk)
  24. Lazarus Ende (view) (talk)
  25. Ausgeschaltet (view) (talk)
  26. Suggestion (view) (talk)
  27. Emilys zweites Ich (view) (talk)
  28. Im Land der Raptoren (view) (talk)
  29. Victor schlägt zurück (view) (talk)
  30. Die Doppelgängerin (view) (talk)
  31. ...
  32. ...
    Ein neuer Anfang
  33. ...
  34. ...
    Eine ungewisse Zukunft
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Kapitel 3

Eves Flucht aus Connors Labor

Eve kroch durch den Lüftungsschacht und fand einen leeren Raum, den sie sicher betreten konnte, aber ab nun wurde es für sie gefährlich. Kameras überwachten den Stützpunkt und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Wachmänner sie hier finden würden. Sie musste so schnell wie möglich Bills Computerzentrum erreichen, sonst hatte sie keine Chance.

Sie war noch total verwirrt von den sich überschlagenden Ereignissen. Der Professor war ein guter Mensch, das konnte sie spüren. So einen schrecklichen Tod hatte er nicht verdient. Selbst als er starb hatte er nur Angst um das Schicksal seiner Tochter Emily. Wut keimte in ihr auf, Wut auf Dr. Anderson und Angst um Emily. Wer wusste schon, was dieser Wahnsinnige mit ihr vorhatte.


Die Tür ging auf, ein Wachmann stürmte herein, zog seine Waffe und rief: „Halt! Nicht bewegen!“

Eve entgegnete gereizt: „Ich habe andere Pläne!“ Sie stürmte auf den Wachmann zu, wich seinem Schuss geschickt aus, entwaffnete ihn und schlug ihn K.O.

Er hatte die gleiche, 10-schüssige Betäubungspistole wie sie. Geschickt entlud sie die Waffe und nahm das Magazin an sich.

Sie zermarterte sich das Gehirn. Wer war sie nur? Woher kannte sie sich so gut mit Waffen aus? Und wie leicht sie den Wachmann ausgeschaltet hatte. Wo hatte sie nur so gut kämpfen gelernt? Vom C-Serum konnte das unmöglich herrühren. War sie Mitglied einer Spezialeinheit oder einfach nur eine gemeine Killerin? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen! Dennoch, das C-Serum hatte sie unglaublich schnell und stark gemacht. Sie hatte gar nicht fest zugeschlagen, aber trotzdem den Wachmann fast getötet. In Zukunft musste sie vorsichtiger sein, sonst würde sie wirklich noch zur Mörderin werden.


Sie verließ den Raum, rannte den Flur entlang und flüchtete in einen großen Lagerraum, der zur Hälfte mit menschengroßen, tiefgekühlten Behältern gefüllt war. Hier wurden anscheinend die eingelieferten Patienten aufbewahrt, die in todesähnlicher Starre verharrten und auf ihre Heilung warteten, die meisten vermutlich vergebens. Im Raum herrschte eisige Stille. Sie überkam ein beklemmendes Gefühl, als sie langsam zwischen den Kühlbehältern hindurchschritt, die ihr wie riesige groteske Glassärge erschienen. Durch die Scheiben konnte sie menschliche Körper mit schrecklichen Verletzungen erkennen. Hier musste auch sie gewesen sein, bevor der Professor sie heilte.


Sie schüttelte die lähmenden Gedanken ab und betrat den angrenzenden Büroraum.

Ein Angestellter starrte sie entsetzt an und stammelte: „Oh Gott, Sie! Bitte tun sie mir nichts.“

Eve entgegnete: „Keine Angst, ich werde Ihnen nichts tun, aber verraten sie mir eins, wie komme ich aus diesem Labor raus?“

Ängstlich antwortete der Angestellte: „Es gibt eine Sicherheitstür. Aber sie wird stark bewacht. Da kommen Sie nie raus.“

Eve sagte: „Lassen Sie das nur meine Sorge sein! Wo ist sie?“

Der Angestellte entgegnete: „Den Flur entlang bis zum nächsten Gang, dann links, gleich wieder rechts und dann immer geradeaus. Sie können sie gar nicht verfehlen!“


Sie verließ das Büro und lief flinken Fußes den Flur entlang. Am Ende angekommen spähte sie links um die Ecke. Zwei Wachmänner kamen auf sie zu. Sie zog die Betäubungspistole und setzte sie mit zwei gezielten Schüssen außer Gefecht. Auch hinter ihr hörte sie Schritte, die sich rasch näherten. Fünf weitere Wachmänner kamen von hinten. Der Angestellte musste sie informiert haben. Sie flüchtete in den nächsten Raum und schloss die Tür hinter sich. Draußen rannten die Wachmänner vorbei und riefen ratlos: „Wo ist sie? Ich glaube wir haben sie verloren!“ Über Funk bekamen sie Anweisungen, wohin sie sich zu wenden hatten. Sie kamen zurück. Diese verdammten Überwachungskameras! Sie flüchtete in den Nebenraum, wo sie auf eine verängstigte Büroangestellte stieß, die ängstlich um Hilfe rief. Eve rannte an ihr vorbei in den nächsten Flur und lief direkt zwei Wachmännern in die Arme. Diese, selbst überrascht, versuchten sie mit Faustschlägen und Fußtritten zu überwältigen. Aber Eve war schneller. Mit einigen gezielten Schlägen setzte sie beide außer Gefecht, noch bevor diese ihre Waffen ziehen konnten. Hinter sich hörte sie die trampelnden Schritte der fünf Wachmänner, die sie schon fast eingeholt hatten. Betäubungsgeschosse flogen surrend an ihr vorbei. Sie flüchtete in den nächsten Raum und postierte sich mit dem Rücken zur Wand neben der Tür. Die Wachmänner stürmten in den Raum. Eve schlug den Letzten von hinten nieder. Die anderen wirbelten herum. Einer hob seine Pistole, schoss und traf einen Kollegen, den Eve zwischen sich und das heranfliegende Geschoss gezerrt hatte. Sie stieß den betäubten Wachmann von sich, direkt in die Arme des Schützen, der hinfiel und seine Waffe verlor.

Die beiden anderen griffen sie mit bloßen Fäusten an. Eve steckte ein paar Schläge ein, aber die konnten sie nicht ernsthaft verletzen. Einen Gegner nach dem anderen streckte sie nieder. Der am Boden liegende Wachmann hatte gerade wieder seine Waffe erreicht, als ihn Eve mit einem Fußtritt außer Gefecht setzte.


Das war knapp. Sie holte tief Luft und spähte in den nächsten Flur. Links war ein Kontrollraum, in dem sich zwei Wachmänner befanden und rechts die Sicherheitstür, die sie gesucht hatte. Irgendwo dahinter musste sich das Computerzentrum befinden. Eve versuchte sich im toten Winkel der Überwachungskamera zu bewegen, schlich zur Tür und probierte Professor Dr. Connors Sicherheitsausweis aus. Mist! Die Tür blieb verschlossen. Anscheinend wurde der Ausweis schon gesperrt. Commander Grey überließ nichts dem Zufall. Okay, dann eben auf die harte Tour. Mit gezogener Waffe schlich sie auf den Kontrollraum zu. Die Überwachungskamera musste sie längst erfasst haben.

Einer der Wachmänner verließ mit gezogener Waffe den Kontrollraum und sah sich suchend um. Kurz darauf traf ihn das Projektil aus Eves Betäubungspistole. Mit aufgerissenen Augen kippte er nach hinten, direkt in die Arme seines Kollegen. Dieser wollte noch schnell Alarm auslösen, aber da traf ihn bereits Eves zweites Betäubungsgeschoss. Bewusstlos sackte er in sich zusammen.


Eve betrat den Kontrollraum. Mit schlafwandlerischer Sicherheit fand sie den Schalter zur Türfreigabe und betätigte ihn. Die Anzeige sprang um von Rot auf Grün und die Tür war entriegelt.

Nachdenklich grübelte Eve vor sich hin. Woher hatte sie nur dieses Wissen, wie man solche Sicherheitskonsolen bedient? Hatte man sie darin ausgebildet? Wer war sie nur? Wenn sie sich doch nur erinnern könnte.


Egal, sie musste weiter. Sie verließ den Kontrollraum und rannte durch die Sicherheitstür, die nun automatisch vor ihr aufglitt. Ein langer Flur lag vor ihr. Hatte sie sich verirrt? Die Zeit lief ihr davon.


Ein Wissenschaftler kam um die Ecke und starrte sie böse an. Eve lief auf ihn zu und sagte: „Bitte helfen Sie mir. Wo befindet sich der Maschinenraum mit den Stromgeneratoren?“ Er musterte sie mit verächtlicher Miene und sprach: „Von mir erfahren Sie gar nichts! Sie Monster! Nach allem was Professor Dr. Connors für Sie getan hat, haben Sie ihn getötet! Sie sollten sich schämen!“

Eve stammelte: „Ich mich schämen? Aber ich war es doch gar nicht! Dr. Anderson hat …“

Er schnitt ihr das Wort ab: „Mich können sie nicht täuschen! Sie sind nicht der erste Patient der durchdreht und Amok läuft! Sie Mörderin!“


Verunsichert ließ sie den Wissenschaftler stehen und rannte weiter. Die Tatsache, dass dieser Mann sie für ein Monster hielt, tat ihr in der Seele weh. Hatte das C-Serum ihren Geist verändert? War sie nicht mehr Herr ihrer Sinne? Mutierte sie wirklich zu einem Monster, wie die anderen Patienten von denen der Wissenschaftler sprach? Sie wusste ja nicht einmal, wer sie war. Alles kam ihr vor wie ein böser Traum. Sie musste unbedingt Bill finden. Nur er konnte ihr sagen, ob sie verrückt war oder vielleicht sogar gemeingefährlich.


Der Gang gabelte sich. Sie lugte vorsichtig rechts um die Ecke und las am Ende des Ganges in großen Buchstaben über der Tür COMPUTERZENTRUM. Endlich! Sie hatte es fast geschafft. Jetzt musste sie nur noch den Lüftungsschacht finden, von dem Bill gesprochen hatte.


Plötzlich rannten drei Wachmänner mit gezogenen Pistolen auf sie zu. Sie mussten ihr hinter der Ecke aufgelauert haben. Eine Falle! Auch hinter ihr hörte sie Schritte, die sich rasch näherten. Die Überwachungskamera verfolgte jede ihrer Bewegungen. Links von ihr öffnete sich plötzlich die Tür zu einem Maschinenraum. Sie war mit gelbschwarz gestreifter Warnfarbe gekennzeichnet und trug die Aufschrift: „Gefahr! Zutritt nur für Wartungspersonal.“ Riesige Generatoren gaben elektrisch summende Geräusche von sich.


Die Wachmänner schossen, doch Eve hatte gute Reflexe. Sie wich den Projektilen aus und hechtete mit einer seitlichen Rolle in den Maschinenraum. In einiger Entfernung hörte sie die Geräusche riesiger Rotorblätter, die langsam zum Stillstand kamen. Das musste der Lüftungsschacht sein, von dem Bill ihr erzählt hatte. Hatte er sie beobachtet, die rettende Tür geöffnet und den Ventilator gestoppt? Sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken.


Neun Wachmänner kamen herein und sie versteckte sich zwischen den Generatoren, die eine bedrohlich summende Lärmkulisse bildeten.

Einer rief: „Wo ist sie? Ich kann sie nicht sehen!“

Ein anderer brüllte: „Verteilt euch! Sie darf nicht entkommen!“

Vorsichtig bewegte sie sich in Richtung Lüftungsschacht. Ihre Sinne waren aufs Äußerste geschärft. Ein Wachmann näherte sich ihrer Position. Sie konnte seine Anwesenheit spüren, noch bevor sie ihn sah. Durch ihre stark verbesserte Wahrnehmung war sie gegenüber den Anderen klar im Vorteil. Als er um die Ecke bog, schlug sie ihn nieder und ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten. Dann näherte sie sich dem nächsten Wachmann, der sich in Richtung Lüftungsschacht bewegte. Sie nahm ihre Betäubungspistole und schoss. Er sackte bewusstlos in sich zusammen. Ein anderer sprang sie von der Seite an. Verdammt! Sie hatte nicht aufgepasst! Sie ergriff seinen Arm, brachte ihn mit einem Hüftwurf unter sich und schlug ihn K. o. Jetzt hatte sie nur noch sechs Gegner.


Der Bereich vor dem Lüftungsschacht war weiträumig mit gelbschwarzen Warnstreifen und Sicherheitsabsperrungen versehen. Rechts und links befanden sich die Generatoren und in der Mitte zog sich eine Schneise durch die komplette Halle zum Absaugen der Warmluft.


Eve sprang mit einem Satz über die Absperrung und spurtete auf den Lüftungsschacht zu.

Ein Wachmann brüllte: „Da ist sie! Lasst sie nicht entkommen!“

Die Wachmänner rannten hinter ihr her. Einer hob seine Pistole und schoss. Er traf Eve in den Arm. Ein taubes Gefühl breitete sich in ihm aus. Sie hielt sich die Schulter und rannte weiter. Sie hatte den Lüftungsschacht schon fast erreicht.

Der Wachmann rief: „Ich glaube, ich habe sie erwischt! Holt sie euch!“

Zwei kletterten über die Sicherheitsabsperrung und folgten ihr.

Sie kroch durch die stillstehenden Rotorblätter des Ventilators, als ein weiteres Betäubungsgeschoss sie am Bein traf. Das taube Bein nachziehend schleppte sie sich weiter in die Dunkelheit des Lüftungsschachtes.

Ein Wachmann rief fassungslos: „Sie wurde zweimal getroffen, wie kann sie da noch stehen?“

Mit letzter Kraft kroch sie in einen Seitenschacht und blieb erschöpft liegen.


Plötzlich setzte sich der riesige Ventilator in Bewegung. Schneller und schneller drehten sich die Rotorblätter. Ein gewaltiger Luftstrom fegte an Eve vorbei.

Ein Wachmann brüllte: „Abschalten, sofort abschalten!“

Die beiden Wachmänner versuchten entsetzt umzukehren, doch für sie war es bereits zu spät. Sie wurden vom Luftsog erfasst und gnadenlos in den Ventilator gerissen. Mit knirschenden Geräuschen wurden sie von den Rotorblättern zerfetzt.

Eve war fassungslos. Langsam erholte sie sich wieder. Ihr Immunsystem hatte das Betäubungsmittel bereits neutralisiert. Sie stemmte sich gegen den Luftsog und kroch weiter in den Seitenschacht.

Bald war sie am Ende des Schachtes angekommen und spähte durch das Lüftungsgitter.


Sie hatte das Computerzentrum erreicht und sah Bill, der hektisch Carmens Konsole bediente. Sie versuchte sich bemerkbar zu machen, aber er reagierte nicht. Wie besessen arbeitete er weiter. Plötzlich ertönte ein elektrisches Knistern und Rauch stieg aus einer Schalttafel auf.


Bill blickte auf und sagte: „Du kannst jetzt rauskommen. Ich habe die Überwachungskameras im Stützpunkt deaktiviert. Ein Kurzschluss. Das zu reparieren wird eine Weile dauern!“

Eve verließ den Lüftungsschacht und stammelte entsetzt: „Bill! Bitte sag mir, dass du das nicht warst, der die Wachen getötet hat!“

Bill beteuerte: „Ich verstehe das selbst nicht! Ja, ich habe dich beobachtet, die Tür geöffnet und den Ventilator angehalten, aber ich hätte ihn niemals wieder in Betrieb gesetzt, solange sich jemand in seinem Gefahrenbereich befindet! Auch du hättest getötet werden können!“

Eve entgegnete: „Aber wieso hat sich der Ventilator dann plötzlich wieder eingeschaltet?“

Bill fuhr fort: „Das muss Carmen gewesen sein. Vermutlich eine Fehlfunktion. Sie verhält sich in letzter Zeit öfter so komisch. Nur sie hat vollständigen Zugriff auf alle elektrischen Einrichtungen.“


Eve bewegte sich unbehaglich: „Bill, ich muss dich was fragen. Ich bin unterwegs einem Wissenschaftler begegnet. Er sagte, ich sei ein Monster. Ich wäre nur eine von vielen, die bereits durchgedreht und andere Leute getötet hätten. Hat das C-Serum mich verwandelt? Bin ich vielleicht schizophren und habe selbst im Wahn den Professor und den Wachmann getötet? Ich zweifele langsam an meinem Verstand.“

Bill fasste sie an den Schultern, nahm sie tröstend in den Arm und sagte mit überzeugender Stimme: „Unsinn! Wie kannst du nur so etwas denken? In Professor Dr. Connors Labor hat es nie einen solchen Vorfall gegeben.“

Eve sagte zweifelnd: „Aber der Wissenschaftler …“

Bill fuhr fort: „Vergiss ihn! Die einzigen Vorfälle dieser Art haben wir Dr. Anderson zu verdanken. Denk an den Cyborg. Nicht umsonst wurde seine damalige Entwicklung eingestellt. Du bist vollkommen normal. Lass dir bloß nichts anderes einreden.“


Bills Worte taten ihr gut, aber der Name Anderson ließ sie aufschrecken. Schlagartig fiel ihr die arme Emily wieder ein. Sie war hilflos diesem Monster ausgeliefert. Sie musste unbedingt etwas dagegen unternehmen.

Eve sagte: „Bill, bitte hilf mir. Was können wir tun, um Emily zu befreien. Wer weiß, was dieser Dreckskerl Anderson ihr bereits angetan hat.“

Bill entgegnete: „Ja, die Zeit drängt. Hier hast du einen Comlink und einen Mikrocomputer.

Der Comlink wird auch vom Sicherheitspersonal verwendet. Er besitzt einen geschützten Kanal, über den ich dir Tipps geben kann, ohne dass wir dabei abgehört werden. Außerdem enthält er eine elektronische Karte des gesamten Stützpunktes. So weißt du genau, wo du dich gerade befindest.

Mit dem Mikrocomputer kannst du elektronische Türschlösser kurzschließen und dich in Computerprogramme einhacken. Ich verwende ihn normalerweise zur Hardwarediagnose und Remote-Fernsteuerung. Er wird dir sicher noch gute Dienste leisten. Emily weiß auch damit umzugehen. Ich habe ihr einige Tricks gezeigt, die man damit anstellen kann.


Eve antwortete: „Aber der Cyborg, was kann ich gegen ihn unternehmen?“

Bill entgegnete: „Auf Ebene 3 befindet sich nicht nur die Roboterfabrik, sondern auch ein Roboterfriedhof. Dort lagert noch ein alter Kampfroboter, ein Titan-X. Ein riesiges, ca. 2,50 m großes Ungetüm aus Stahl. Die Serie wurde vor fünf Jahren eingestellt. Sie sollten durch die Cyborgs ersetzt werden, aber nach einigen Fehlschlägen hat sich die TSC auf Klone spezialisiert.

Ich weiß nicht, ob er noch vollständig funktioniert. Er ist nicht schnell, aber sehr gut gepanzert und viel stärker als der Cyborg. Er sollte den Cyborg eine Weile beschäftigen können, bis du Emily befreit hast.

Hier ist sein alter Gedächtnischip. Ich konnte mich nie von ihm trennen. Vielleicht aus Nostalgie? Egal, jetzt bekommt er seine letzte Mission. Ich habe ihn darauf programmiert, dich und Emily zu beschützen. Wenn du ihm den Chip eingesetzt hast, kannst du ihn über den Mikrocomputer aktivieren.

Und noch was. Auf Ebene 3 befindet sich eine Waffenkammer. Dort findest du schwere Waffen, die du gegen den Cyborg einsetzen kannst. Wenn der Kampfroboter nicht mehr funktioniert, kannst du dich damit wehren.“

Eve fragte: „Und wie komme ich auf Ebene 3?

Bill antwortete: „Benutze deinen Comlink. Du kriechst wieder durch den Lüftungsschacht und versuchst den Lastenaufzug zu erreichen. Wenn das nicht klappt, bleibt dir nur noch der Weg durch das Treppenhaus. Es ist aber mit Selbstschussanlagen gesichert, die durch Lichtschranken ausgelöst werden. Diesen Weg würde ich dir nicht empfehlen, es sei denn, du findest die Sicherheitskonsolen, mit denen du die Lichtschranken deaktivieren kannst. So, nun solltest du aber gehen. Ich werde dir helfen, so gut ich kann.“

Eve hauchte ihm einen Kuss auf die Wange: „Danke, Bill. Danke für alles.“ Abrupt drehte sie sich um und verschwand wieder im Lüftungsschacht.“ Bill war ganz verlegen.


Ein Funkspruch von Commander Grey riss ihn grausam in die Realität zurück.

Grey brüllte: „Johnson, melden Sie sich!“

Bill entgegnete: „Ja, Sir?“

Zornig fuhr Grey fort: „Johnson, was sollte diese Schweinerei mit dem Lüftungsventilator?

Zwei meiner Männer sind tot! Können sie mir das bitte erklären?“

Bill antwortete: „Keine Ahnung Sir, vermutlich eine Fehlfunktion.“

Grey grollte lauernd: „Ach ja? Und wie kommt es, dass plötzlich im kompletten Stützpunkt die Überwachungskameras ausgefallen sind?“

Johnson antwortete vorsichtig: „Ein Kurzschluss, vermutlich ausgelöst durch meinen Versuch den laufenden Ventilator zu stoppen.“

Grey brüllte: „Das können Sie ihrer Großmutter erzählen, aber nicht mir!!! Wofür bezahle ich Sie eigentlich? In meinem Stützpunkt läuft ein Monster frei herum und ich weiß nicht einmal, wo es sich befindet! Wie lange wird es dauern, bis die Überwachungskameras wieder einsatzbereit sind?

Bill entgegnete: „Etwa zwei Stunden.“

Greys Stimme überschlug sich: „Was??? Sie haben Eine und keine Sekunde länger!“

Bill entgegnete vorsichtig: „Sir, ich glaube nicht, dass Eve den Professor getötet hat. Ich habe eher den Verdacht, dass Dr. Anderson das C-Serum stehlen wollte und nun versucht Eve die Morde anzuhängen. Sie ist bestimmt nicht gefährlich.“

Grey polterte: „Papalapapp!!! Ich habe den Untersuchungszylinder gesehen, in dem sich dieses Monster befand. Er wurde eindeutig von innen zerstört. Kein Mensch verfügt über so eine Kraft!“

Bill entgegnete: „Sir, bitte, sie ist kein Monster!“

Gereizt antwortete Grey: „Wissen Sie was Johnson, ich glaube, sie stecken mit diesem Freak unter einer Decke! Ich werde einen meiner Männer zu ihrer Überwachung abstellen, damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen! Und jetzt gehen Sie endlich an Ihre Arbeit! Sie haben noch genau 55 Minuten und dann will ich Resultate sehen! ENDE!“


Bill bereute, dass er versucht hatte, Commander Grey von Eves Unschuld zu überzeugen. Der Mann war stur wie ein Panzer. Jetzt, wo er unter Überwachung stand, würde er es schwer haben, Eve zu helfen.


In seinem versteckten Kontrollraum amüsierte Victor sich köstlich. Natürlich hatte Er den Ventilator eingeschaltet und alles mitbekommen. So ein Schauspiel erlebte er nicht alle Tage.

Er war schon gespannt darauf, wie sich die Sache weiterentwickelte.



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